Weihnachtsmärkte

Ludwigshafener und Heidelberger Weihnachtsmarkt mit Rekordbesuch

Die Veranstalter der großen Weihnachtsmärkte der Region haben am letzten Tag hochzufrieden Bilanz gezogen. So lief's in Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Schwetzingen

Von 
Bernhard Zinke und Julian Eistetter
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Ein Hingucker: das Riesenrad auf dem Ludwigshafener Weihnachtsmarkt. © Lukom/Kleb

Rhein-Neckar. Die Menschen haben nach den Jahren der Pandemie wieder in großen Massen die Weihnachtsmärkte in der Region genossen. Nahezu überall meldeten die Veranstalter deutlich besseren Zuspruch als vor der Pandemie. Ein Überblick:

Heidelberg

„Es war Wahnsinn“, sagt Heidelberg Marketing-Chef Mathias Schiemer. Nach den Zählungen der Beschicker und der stadteigenen Marketinggesellschaft strömten nochmal rund 30 Prozent mehr Besucher als 2019 auf die Plätze in der Altstadt. Und schon damals kratzte die Statistik knapp an der Million Besucher. Hotels und Busparkplätze seien von donnerstags bis sonntags voll gewesen.

Auch Gäste von außerhalb hätten den Weihnachtsmarkt in der „Romantic City“ genossen. Gerne hätte Schiemer als i-Tüpfelchen die Schlossbeleuchtung noch länger angeschaltet gelassen. Sogar in den Stuttgarter Ministerien habe er vorgesprochen, aber leider keinen Erfolg gehabt. Speisen und Getränke gingen ununterbrochen über den Tresen. Der Preis für den Glühwein von vier Euro sei angemessen, zumal der Wein aus Baden, der Pfalz und Rheinhessen regional und damit nachhaltig gewesen sei. „Wir wollten ja auch keine Saufparties“, so Schiemer.

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Bei den Händlern war die Gemütslage gemischt. Der eine oder andere Besucher habe den Euro angesichts von Krisen und Inflation eher zwei Mal umgedreht, bevor er ihn ausgegeben habe. Ein Riesenerfolg war auch das Heidelberger Fass, das nach 2019 zum zweiten Mal auf dem Marktplatz aufgebaut war. Die Plätze im oberen Bereich seien durchweg belegt gewesen.

Ganz vorbei ist das Weihnachtsspektakel noch nicht: Das Winterwäldchen auf dem Kornmarkt bleibt bis zum 1. Januar, die Eisbahn auf dem Karlsplatz lädt bis zum 8. Januar zum Kufenvergnügen ein.

Ludwigshafen

Der Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Platz in Ludwigshafen war nach Angaben der Veranstalter ein durchschlagender Erfolg. In ihrer Bilanz spricht die Ludwigshafener Kongress- und Marketinggesellschaft (Lukom) gar vom besucherstärksten Markt, den sie je ausgerichtet hat. „Bereits der Start war grandios, schließlich waren wir der erste Weihnachtsmarkt in Rheinland-Pfalz“, sagt Geschäftsführer Christoph Keimes. Bereits am 9. November wurde das Budendorf eröffnet.

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Der Trend habe sich im Verlauf bis zum Abschluss am Freitag fortgesetzt. Das bestätigt Thomas Herzberger, Chef des Schaustellerverbands Pfälzer Bund. „Unsere Familien und Beschäftigten haben vollen Einsatz gezeigt, und wir alle wurden dafür belohnt: Die Besucher haben uns nach zwei schwierigen Jahren in einer sehr schwierigen Situation geholfen“, betont er. Die lange Öffnungszeit bewerten die Händler positiv.

Ein optisches Highlight in diesem Jahr war das Riesenrad der Firma Göbel aus Worms. „Dieses tolle Foto-Motiv ging schnell durch die sozialen Netzwerke und war eine super Werbung für uns“, sagt Lukom-Sprecher Markus Lemberger. Das Konzept habe sich voll bewährt, im Januar oder Februar soll es noch eine Nachbesprechung geben, in der es auch um die Ausrichtung 2023 gehen soll.

Mannheim

Auch die Aussteller auf dem großen Weihnachtsmarkt am Wasserturm sind mehr als zufrieden. Laut einer Pressemitteilung des Veranstalters haben die Beschicker genau so hohe Umsätze wie vor der Pandemie gemacht. Der Besucherandrang sei sogar deutlich höher gewesen als 2019. Das habe eine schriftliche Umfrage ergeben. Demnach sahen zwei Drittel der Anbieter ihre Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen.

Auch hier bevölkerte ein internationales Publikum den Markt. Schweizer, Franzosen und besonders viele Amerikaner seien über den Markt gebummelt. Diese interessierten sich für deutsche Weihnachtstraditionen und ließen sich unter anderem Deko und Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge einpacken, so die Beobachtungen der Aussteller. 82 Prozent der Anbieter wollen im kommenden Jahr wieder dabei sein.

Schwetzingen

Sehr zufrieden zeigte sich nach Abschluss des Kurfürstlichen Weihnachtsmarkts in Schwetzingen Christiane Drechsler, Leiterin der Touristinformation der Stadt. An den vier Wochenenden - der Markt war jeweils von Donnerstag bis Sonntag geöffnet - seien etwa 130 000 Besucher vor Ort gewesen. Sicherlich galt der Markt alleine schon im Vergleich mit dem vergangenen Jahr als Erfolg, in dem er nach etwa einem Wochenende Corona-bedingt abgebrochen werden musste.

Sowohl bei den kulinarischen Ständen auf dem Schlossplatz als auch beim Kunsthandwerkermarkt im Ehrenhof gab es ziemliches Gedränge - wetterunabhängig. Ein Wermutstropfen aber bleibt, den auch viele der Anwesenden ansprechen: das fehlende Bühnenprogramm. Dafür gibt es schon einen Ausblick auf 2023. Auch da werden am ersten Wochenende wieder Delegationen der Schwetzinger Partnerstädte vor Ort sein und lokale Spezialitäten anbieten.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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