Erste Hilfe

Kat-Retter-App bald auch im Rhein-Neckar-Kreis und in Heidelberg

Professionelle und schnelle Hilfe in Notfällen: Ersthelfer im Rhein-Neckar-Kreis können sich ab Montag für die Kat-Retter-App registrieren.

Von 
Bernhard Zinke
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So sieht die Alarmierung durch die App Kat-Retter beispielsweise aus. © Michael Bauer/dpa

Rhein-Neckar. Eigentlich hatte die Integrierte Leitstelle noch vor den Sommerferien mit der Registrierung der professionellen Ersthelfer beginnen wollen. Doch jetzt starten der Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt Heidelberg mit der Kat-Retter-App – und das hocheffizient. Es geht um schnelle Hilfe in medizinischen Notlagen. In Mannheim, Ludwigshafen, im Rhein-Pfalz-Kreis und im Kreis Bergstraße ist die Kat-Retter-App bereits im Einsatz.

Das Prinzip ist einfach und effektiv: Über eine spezielle App können sich Ersthelfer freiwillig registrieren. Befinden sie sich ganz in der Nähe eines medizinischen Notfalls und haben sie auf ihrem Handy die App aktiviert, erkennt das digitale System dies. Und die Integrierte Leitstelle (ILS) schickt einen Alarm auf das Handy der Ersthelfer. Denn im Ernstfall zählt jede Sekunde. Und ein Ersthelfer kann Zeit helfen, bis Rettungsdienst und Notarzt vor Ort sind. Angesprochen sind professionelle Ersthelfer, also Rettungssanitäter, Beschäftigte in Kliniken oder andere Menschen mit medizinischer Grundausbildung.

Zuerst ist die Blaulichtfamilie angesprochen

Das System wird in zwei Phasen ausgerollt: Zunächst startet am Montag, 11. August, eine erste Helferregistrierung in enger Kooperation mit den Blaulicht-Organisationen im Stadtkreis Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis. „Wir möchten mit dieser ersten Phase insbesondere den Registrierungsprozess verschlanken und optimieren“, erklärt Tim Joost, Technischer Leiter der ILS Rhein-Neckar. „Da wir davon ausgehen, dass viele der späteren Ersthelfer selbst aus den Reihen der Blaulichtfamilie stammen, bietet die Registrierung über die entsprechenden Strukturen der Organisationen den Vorteil, dass dort alle benötigten Informationen bereits vorliegen. Wir können so mehrere hundert Helfende pro Tag in das System aufnehmen und gewinnen wertvolle Erkenntnisse für die Prozessoptimierung und die zweite öffentlichen Rollout-Phase.“

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Im zweiten Schritt werden sich auch Ersthelferinnen und Ersthelfer außerhalb der Blaulicht-Familie für Katretter registrieren können. Registrieren können sich dann alle Bürgerinnen und Bürger mit notfallmedizinischen, sanitätsdienstlichen oder medizinberuflichen Qualifikationen – also beispielsweise Personal aus Kliniken oder anderen medizinischen Berufen. Der Startzeitpunkt für die zweite Phase sei abhängig von den Erfahrungen und Ergebnissen der nun anlaufenden ersten Phase zur Helferregistrierung und werde frühzeitig bekanntgegeben. Ziel sei, den öffentlichen Start im Herbst durchzuführen. Bürgerinnen und Bürger erhalten dann umfassende Informationen über den Registrierungsprozess, die Systemvoraussetzungen und den konkreten Ablauf einer Alarmierung.

Enge Abstimmung innerhalb der Metropolregion

Maßgeblich für die Entscheidung zur Einführung des Systems Kat-Retter in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis sei auch eine enge Abstimmung in der Metropolregion gewesen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Kreis und Stadt. Ziel sei es, Synergieeffekte über Kreis- und Landesgrenzen hinweg zu nutzen, da ein Großteil der angrenzenden Stadt- und Landkreise ebenfalls das System Kat-Retter nutze oder aktuell einführe. Durch die Nutzung eines einheitlichen Systems stehen Helfende aus Nachbarbereichen zukünftig auch im Leitstellenbereich Heidelberg/Rhein-Neckar zur Verfügung. Eine erneute Registrierung ist nicht notwendig: Für schnellstmögliche Hilfe berücksichtigt das System zukünftig alle verfügbaren Helfenden im Umkreis.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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