Oberrhein

Kampf gegen Tigermücke geht los - Hilferuf an Minister

Immer mehr Kommunen am Oberrhein widmen sich dem Kampf gegen die Tigermücke. Die Population wird in nächster Zeit wohl zunehmen. Eine Stadt bittet nun Landesminister Manne Lucha um Hilfe

Von 
dpa
Lesedauer: 
Die Asiatische Tigermücke ist auch schon in Bürstadt gesichtet worden. © Dpa

Speyer. Am Oberrhein gehen Stechmückenjäger bald wieder gegen die Asiatische Tigermücke vor, denn das Insekt gilt als Überträger schwerer Krankheitserreger. Da sich die Tigermücken im vergangenen Hitzesommer ausbreiteten, betrifft die neue Runde der Bekämpfung bis zu 18 Kommunen der Region und damit deutlich mehr als zuvor. Das berichtete die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) am Donnerstag auf Anfrage in Speyer.

Biologischer Wirkstoff gegen die Tigermücke

Die Stechmückenjäger werden vom Monatsende an in den Ländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen aktiv. Kehl im Ortenaukreis ist nach eigener Einschätzung ein "Tigermücken-Hotspot", denn es gebe im Stadtgebiet besonders viele dieser Stechmücken.

Mehr zum Thema

Prävention

Kampf gegen die Tigermücke in Bürstadt beginnt

Veröffentlicht
Von
Sbo/red
Mehr erfahren
Stechmücken

Kampf gegen Tigermücke: Stadt Mannheim bittet um Hilfe

Veröffentlicht
Von
afs
Mehr erfahren
Ei-Monitoring

Kampf gegen Tigermücke: Schnakenjäger im Mannheimer Stadtteil Almenhof unterwegs

Veröffentlicht
Von
Michael Krumpe
Mehr erfahren

Die Grenzstadt in unmittelbarer Nähe zu Straßburg bat Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) bereits um Geld für den Kampf gegen das lästige Insekt. Der Brief werde vom Landesgesundheitsamt geprüft, berichtete das Stuttgarter Ministerium auf Anfrage - inhaltlich nahm es zu der Bitte aus Baden zunächst keine Stellung. Kehl ist besorgt, denn die Tigermücke breitet sich auch im benachbarten Elsass rasant aus. Gegen Larven der Tigermücke wird der biologische Wirkstoff Bti eingesetzt.

Gefahr durch tropische Krankheiten?

Klimabedingt wird Experten zufolge die Zahl der Tigermücken-Populationen weiter zunehmen, was das Thema möglicher Krankheitsfälle durch Dengue- oder West-Nil-Viren aufwerfe. Wie der Kabs-Verband mitteilte, müsse man sich im Hinblick auf Tropenkrankheiten aber derzeit keine Sorgen machen.

Viren in den Tigermücken könnten sich nur bei sehr warmen Tagen und Nächten vermehren. "Vor dem Sommer passiert in der Richtung erstmal nichts", teilet eine Sprecherin mit. Die Wahrscheinlichkeit für einen tropischen Krankheitsfall sei in Deutschland weiter sehr gering.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen