Bürstadt. Die Schnakenbekämpfer der KABS machen sich bereit, um Bürstadt von der Asiatischen Tigermücke zu befreien. Bürstädter und Bobstädter, die im Verbreitungsgebiet des stechenden Einwanderers leben, erhalten in diesen Tagen ein Info-Schreiben. Bereits im vergangenen Sommer hatte sich die Tigermücke in Bürstadt breitgemacht. Ab Ende des Monats soll deshalb die Suche nach Brutstätten auch auf privaten Grundstücken beginnen. Dafür bittet die Stadt um Mithilfe.
Die Brutstätten sind nicht leicht zu identifizieren, da die Tigermücke auch kleinste wassergefüllte Hohlräume nutzt, erläutert das Rathaus. Deshalb hat die Stadt die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) beauftragt. „Ziel ist es, alle vorhandenen Brutstätten zu erkennen und zu bekämpfen“, teilt die Verwaltung mit. Daher sei es wichtig, dass gut geschulte Mitarbeiter die Bekämpfung durchführen. Verwendet werde dabei der Wirkstoff B.t.i., der aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis gewonnen wird und gezielt Stechmückenlarven abtötet. Für andere Insektengruppen wie Bienen, aber auch für Haustiere, Igel, Vögel und Menschen sei der Wirkstoff völlig unbedenklich, versichern die Schnakenbekämpfer.
Grundstückseigentümer, deren Liegenschaften sich in einem Verbreitungsgebiet der Tigermücke befinden, werden im Vorfeld über Maßnahmen informiert. Für den Einsatz der KABS würden den Betroffenen keinerlei Kosten entstehen, betont die Stadt. Eine Begehung dauere kaum länger als zehn bis 15 Minuten, heißt es weiter. Zudem bittet das Rathaus alle, mögliche Brutstätten der Plagegeister frühzeitig zu beseitigen. Das können Wasseransammlungen in Blumentopfuntersetzern, Vogeltränken, Dachrinnen oder offene Regentonnen sein. Es sei deshalb wichtig, einen genauen Blick auf Garten, Balkon oder Fensterbretter zu werfen. Können Brutstätten nicht beseitigt werden wie etwa bei Hofgullys oder Wasserbehältern, die im Sommer zum Gießen der Pflanzen benötigt werden, sei eine regelmäßige biologische Behandlung der Brutstätten mit dem B.t.i-Wirkstoff notwendig.
Bereits im vergangenen Jahr konnte eine größere Population der ursprünglich aus Südostasien stammenden Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) in Bürstadt und Bobstadt nachgewiesen werden. Diese verbreitet sich durch den globalen Reise- und Handelsverkehr bereits seit Jahrzehnten weltweit und trifft mittlerweile auch in der Region durch mildere Temperaturen auf einen geeigneten Lebensraum, informiert das Rathaus.
Die im Vergleich zu heimischen Stechmücken relativ kleine Tigermücke ist tagaktiv, stechfreudig und an ihrem charakteristischen schwarz-weißen Muster sowie an einer markanten, weiß-silbrigen Linie, die vom Kopf zum Rücken verläuft, erkennbar. Das Insekt ist in der Lage, eine Vielzahl von Krankheitserregern wie das Dengue-, Chikungunya- und Westnil-Virus auf den Menschen zu übertragen. Dabei müsse die Tigermücke zunächst einen infizierten Menschen stechen, bei dem die entsprechenden Viren im Blut vorhanden sind. Dann bestehe tatsächlich die Gefahr einer Übertragung, so die KABS. Noch sei die Wahrscheinlichkeit relativ gering, stellen die Fachleute klar. sbo/red
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