Rhein-Neckar. Nach dem Tod einer 45-Jährigen in Eberbach und ihres Sohnes in Waibstadt nehmen die Ermittlungsbehörden einen Zusammenhang beider Vorfälle an. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg geht davon aus, dass der 19-Jährige in den frühen Morgenstunden des Sonntags zunächst seine Mutter getötet hat und anschließend absichtlich mit dem Auto gegen einen Brückenpfeiler bei Waibstadt gefahren ist, um sich ebenfalls umzubringen. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung mit dem Polizeipräsidium Mannheim vom Mittwoch hervor.
Nach Tötungsdelikt in Eberbach: Noch keine Erkenntnisse zur Motivlage
Nach den bisher durchgeführten Ermittlungen bestehe der Verdacht, „dass der verstorbene 19-Jährige zunächst seine Mutter an einem Sportplatz in Neckarwimmersbach getötet und sich sodann unter Verwendung des Fahrzeugs suizidiert hat“, schreiben die Behörden wörtlich. Zu den Hintergründen und den Motiven des jungen Mannes machen Staatsanwaltschaft und Polizei noch keine Angaben. Diese Fragestellungen seien Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Hilfe bei suizidalen Gedanken
Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge :
Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222.
Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter www.telefonseelsorge.de.
Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: www.suizidprophylaxe.de
Die Erkenntnisse der Behörden begründen sich unter anderem durch die Obduktion der Leiche der Mutter. Nähere Angaben zur Todesursache oder zu Verletzungen machen Polizei und Staatsanwaltschaft gegenwärtig jedoch nicht.
Wie berichtet, war am Wochenende zunächst der Tod des jungen Mannes bekannt geworden. Dieser war mit einem Auto mit voller Wucht gegen einen Brückenpfeiler an der B292 bei Waibstadt-Bernau im südlichen Rhein-Neckar-Kreis geprallt und gestorben. Das war gegen 3.30 in der Nacht zum Sonntag.
Wenig später wurde der Leichenfund in Eberbach bekannt. Spaziergänger hatten die Tote 45-Jährige gegen 7 Uhr am Sonntagmorgen am Ratzefest-Platz im südlichsten Eberbacher Stadtteil gefunden. Am Dienstag hatten die Ermittlungsbehörden dann bestätigt, dass es sich bei den Toten um Mutter und Sohn handelt. Beide haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Mittwoch in Eberbach gewohnt.
Dort hatte das sich abzeichnende Familiendrama bereits zum Wochenanfang Trauer und Bestürzung ausgelöst. Die Kommentarspalten in den Sozialen Medien sind voll von Beileidsbekundungen. Am Wochenende wurde ein Fußballspiel eines Eberbacher Vereins abgesagt, in dem Mutter und Sohn lange aktiv waren.
Ermittlungen der Behörden dauern trotz Tod des Verdächtigen an
Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft sind indes noch nicht vollständig abgeschlossen – auch wenn in Deutschland aus Rechtsgründen gegen Tote grundsätzlich nicht mehr ermittelt wird. „Wir wollen die Motivlage aufhellen“, erklärt ein Sprecher der Heidelberger Staatsanwaltschaft dazu. Daneben müsse der Komplex in jedem Fall ausermittelt werden, um sicherzugehen, dass der nun gezogene Rückschluss korrekt ist und der 19-Jährige auch wirklich für das Tötungsdelikt verantwortlich ist.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/metropolregion_artikel,-metropolregion-gewalttat-in-eberbach-19-jaehriger-soll-mutter-und-danach-sich-selbst-getoetet-haben-_arid,2330156.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/metropolregion_artikel,-metropolregion-familiendrama-in-eberbach-mutter-und-sohn-19-tot-_arid,2329883.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html