Es sind alles in allem keine guten Nachrichten: Der Gardasee ist am Ende dieses Winters gerade mal zu 38 Prozent gefüllt. Der Wasserstand ist so niedrig wie seit 30 Jahren nicht mehr und liegt 60 Zentimeter tiefer als der saisonale Durchschnitt. Auch aus den Alpen ist kein großer Zufluss in diesem Frühjahr zu erwarten. Im Winter hat es ja kaum geschneit. Da der Gardasee der größte Wasserspeicher Italiens ist, lässt sich leicht absehen, was das für das Land in diesem Sommer bedeutet.
Aber auch in Deutschland muss uns das Wetter die Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Es ist nicht nur der zwölfte zu warme Winter in Deutschland in Folge. Im Februar hat es de facto auch nicht geregnet: Zehn Millimeter Niederschlag haben die Meteorologen und Landwirte in der Region gemessen. Die Niederschlagskarte des Deutschen Wetterdienstes weist ausgerechnet für unsere Region und halb Rheinland-Pfalz tiefrote Flächen aus. Die Farbe zeigt: Es hat 25 Prozent und weniger als das vieljährige Mittel der Niederschläge zwischen 1961 und 1990 gegeben.
Was die Sorgen nicht kleiner machen dürfte: Die Klima-Modelle der Forscher besagen, dass es im Jahresdurchschnitt in unseren Breiten künftig nicht weniger regnen wird, aber anders verteilt: im Winter mehr, im Sommer weniger, dafür mehr Starkregenereignisse. Nun ist genau diese Prognose nicht eingetreten.
Klar, wenn’s einen nassen März und April gibt, sieht die Lage schon wieder anders aus. Denn der Boden ist feucht, das heißt, der Regen könnte bis ins Grundwasser durchsickern. Aber einfach drüber hinwegsehen in der Hoffnung, es ist noch immer gut gegangen, geht auch nicht. Der Klimawandel ist längst da und das bedeutet, dass alle handeln müssen. Jeder Einzelne sollte bedacht mit dem Wasser umgehen, die Industrie ist gefordert, weitere Wassersparkonzepte umzusetzen, und die Regionalplanung muss zwingend auf der Agenda haben, so wenig wie möglich Flächen zu versiegeln. Grundwasser bildet sich nur dort, wo es in den Boden versickern kann.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Fehlende Regenmengen in der Region: Wasser sparen, wo’s geht!