Mannheim/Ludwigshafen. Es war eine Hängepartie in den vergangenen Tagen. Findet der groß angekündigte Fasnachtsumzug durch Ludwigshafen nun statt oder nicht? Seit Montagmorgen herrscht jedoch endlich Gewissheit. In einer Pressemitteilung verkündete die Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft mbH (Lukom) die frohe Kunde: Der Fasnachtsumzug am 11. Februar 2024 wird wie geplant um 13.11 Uhr starten.
Fasnachtsumzug von Mannheim und Ludwigshafen: Ein holpriger Weg
Dass die Entscheidungsfindung einen so holprigen Weg nimmt, war Ende September noch nicht absehbar. Da verkündete der Geschäftsführer der Lukom, Christoph Keimes, stolz, dass der gemeinsame Fasnachtsumzug der Schwesterstädte nach vier Jahren endlich wieder stattfinde - und zwar durch Ludwigshafen. Eine genaue Route sei noch nicht bestimmt und auch die Finanzierung noch nicht abgeschlossen. Doch damals wollte man den Fasnachtsvereinen der Region genug Vorlaufzeit zur Anmeldung und Vorbereitung ermöglichen, weshalb man den Umzug schon fest ankündigte.
Die Freude in der Region war nach dieser Nachricht groß. Umso schwerer wog vor zwei Wochen die Hiobsbotschaft, dass der Umzug in Gefahr sei. Zu wenige Vereine hätten sich bisher angemeldet - und das, obwohl man laut Keimes so gut es ging auf die Vereine zugegangen sei. Die Teilnahme habe man trotz gestiegener Kosten weiterhin kostenlos für die Clubs angeboten. Doch zu diesem Zeitpunkt hatten sich gerade einmal 20 Vereine mit allen erforderlichen Unterlagen und Anforderungen angemeldet - für Keimes und die Lukom deutlich zu wenig, um den Umzug auf die Beine zu stellen.
Deutlich stärkerer Zuspruch für den Fasnachtsumzug von Mannheim und Ludwigshafen:
Nun dürfen die Närrinnen und Narren aus Mannheim und Ludwigshafen aber aufatmen. Wie es in einer Pressemitteilung der Lukom heißt, konnte man in den letzten Tagen noch weitere Anmeldungen verbuchen. „Die Zahl von 70 Zugnummern wurde bis zum Wochenende zwar noch nicht ganz erreicht, aber der Zuspruch wurde deutlich stärker“, bilanziert Keimes.
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Wie viele Vereine und Fußgruppen sich derzeit genau angemeldet haben, wollte der Geschäftsführer auf Anfrage dieser Redaktion nicht offenbaren, man befinde sich aber knapp an der Grenze zu den angestrebten 70. Er nehme aber an, dass es am Ende etwas mehr als 70 Zugnummern sein werden. Generell zeigt sich Keimes glücklich, dass nach vier Jahren wieder ein Umzug stattfinde. Gerade im Angesicht der heiklen Lage in den vergangenen zwei Wochen sei ihm nach der Entscheidung ein Stein vom Herzen gefallen. Dabei richtete er seinen Dank vor allem an Christoph Heller vom Großen Rat sowie an die Karnevals-Kommission Mannheim.
Heller zeigt sich etwas überschwänglicher, was die lobenden Worte angeht. Für ihn sei die getroffene Entscheidung eine Riesen-Erleichterung. Es wäre, so sagt er, ein Desaster geworden, wenn die Tradition des Fasnachtsumzugs nach so vielen Jahren weggefallen wäre. „Ich bin allen richtig dankbar, die mitgewirkt haben“, versichert er auf Anfrage. Vor allem Keimes habe vieles möglich gemacht, doch auch sich selbst könne er auf die Schulter klopfen. „Nun haben wir alle Chancen“, blickt er in die Zukunft. Die nächsten Wochen wolle man durch Telefonate und persönliche Gespräche noch den einen oder anderen Verein akquirieren.
17 Mannheimer Vereine beim Fasnachtsumzug
Der Präsident der Karnevals-Kommission, Thomas Dörner, ist ebenfalls glücklich, jedoch nicht gerade überrascht, was die Entscheidung angeht. Er habe damals schon gemahnt, man solle abwarten und sich zuversichtlich zeigen. „Wir sind alle froh, dass der Umzug stattfindet“, resümiert aber auch er. Eine Absage wäre ein katastrophales Zeichen gewesen.
Seitens der Mannheimer Fasnachtsvereine seien zum jetzigen Zeitpunkt 17 Anmeldungen eingegangen, in Ludwigshafen habe man zwölf erhalten. Auch aus der Region kommen noch viele dazu. Laut Dörner will man versuchen, noch weitere Vereine, Teilnehmer und Fußgruppen an Land zu ziehen. „Mit 70 Fußgruppen sind wir, denke ich, aber gut bestückt“, resümiert der Präsident.
Auch Steinruck ist erleichtert
Keimes erklärt in der Pressemitteilung indes den Entscheidungsprozess der letzten Tage: „Wir mussten abwägen: Ist der hohe Aufwand an Personal oder der, den Verkehr größtenteils stillzulegen, gerechtfertigt, wenn weniger Mensch als früher sich für den Umzug interessieren? Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck ist ebenfalls froh, dass der Umzug stattfinden kann. „Eine Absage wäre ein herber Schlag für diese traditionelle Veranstaltung gewesen“, erklärt sie.
„Nehmen Sie sich für den Fasnachtssonntag nichts vor. Wir erwarten Sie“, verkündet Heller und schürt schon einmal Vorfreude auf den wieder stattfindenden Umzug.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Fasnachtsumzug in Ludwigshafen: Noch einmal gut gegangen