Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Fasnachtsumzug in Ludwigshafen: Noch einmal gut gegangen

Mannheim/Ludwigshafen. Das wäre für alle Beteiligten ganz schön peinlich geworden, hätte die Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft (Lukom) sich dazu entschieden, den gemeinsamen Fasnachtsumzug der Städte Mannheim und Ludwigshafen nun doch abzusagen. Ende September hatte der Geschäftsführer Christoph Keimes noch stolz verkündet, dass die traditionelle Veranstaltung nach vier Jahren endlich wieder stattfinden könne. Und das, obwohl zu diesem Zeitpunkt nicht einmal alle erforderlichen Sponsorengelder zusammengekommen waren. Man wollte jedoch allen Fasnachtsvereinen in der Region Planungssicherheit geben.

Dieses Versprechen ging ziemlich schnell nach hinten los. Vor zwei Wochen verkündete die Lukom, die noch einige Wochen zuvor großspurig den Fasnachtsumzug zusicherte, dass dieser in Gefahr sei. Fairerweise ist festzuhalten, dass die Planung wenig für die Hängepartie konnte. Zu wenige Anmeldungen von potenziellen Fasnachtsvereinen und Fußgruppen machten der Lukom das Leben schwer. Und das, obwohl laut Keimes so gut es ging auf die Vereine zugegangen worden war.

Damit hat er nicht Unrecht. Trotz immer weiter steigenden Kosten in allen Lebensbereichen ist die Teilnahme am Umzug, abgesehen von den eigenen Investitionen der Vereine, weiterhin kostenlos. Auch angesichts des rheinland-pfälzischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes, das durch verschärfte Sicherheitsauflagen mehr personellen Aufwand bedingt, ist das Planungsteam durchaus ins Risiko gegangen. Einen Vorwurf ist der Lukom also nicht zu machen, hat sie doch allen Vereinen im Grunde den roten Teppich ausgerollt.

Da ist es schon fast verwunderlich, warum von dieser Seite aus zunächst zu wenige Anmeldungen eingingen. Es wäre doch zu erwarten gewesen, dass nach vierjähriger Abstinenz der Fasnachtsumzug sich hoher Resonanz erfreut und gerade die Vereine den Fasnachtssonntag nicht abwarten können.