Freizeit

Gemeinsamer Fasnachtsumzug von Mannheim und Ludwigshafen in Gefahr

Nach vier Jahren Pause sollte der große Fasnachtszumzug der Städte Mannheim und Ludwigshafen im Februar 2024 wieder steigen und durch die Chemiestadt führen. Warum das nun doch scheitern könnte

Von 
Julian Eistetter
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Als Flammen verkleidete Teilnehmer gehen 2018 für die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen im Fasnachtsumzug. © Andreas Arnold

Ludwigshafen. Der für den 11. Februar 2024 geplante gemeinsame Fasnachtsumzug der Städte Mannheim und Ludwigshafen steht auf der Kippe. Das teilt die Ludwigshafener Kongress- und Marketinggesellschaft (Lukom) am Dienstag mit. Grund dafür sei die geringe Zahl an Anmeldungen von Vereinen, heißt es.

Die Anmeldefrist für den Fasnachtsumzug 2024 endete demnach am 30. November. Für eine erfolgreiche Durchführung der Großveranstaltung liegen deutlich zu wenige Anmeldungen vor. "Lediglich 38 Vereine haben sich zurückgemeldet und 20 sich mit allen erforderlichen Unterlagen angemeldet", zeigt sich Lukom-Geschäftsführer Christoph Keimes ernüchtert. Gerade mal sechs Vereine hätten einen Umzugswagen gemeldet.

Veranstalter von Vereinen enttäuscht

"Wir sind von den geringen Rückmeldungen der Fasnachtsvereine aus der Region enttäuscht, mit nur 20 Anmeldungen haben wir nach vier Jahren ohne Umzug nicht gerechnet", so Keimes. In der Vergangenheit hätten immer rund 100 Vereine an dem großen Umzug teilgenommen, der immer im Wechsel in Mannheim und Ludwigshafen stattfindet. Diese Vereine aus beiden Städten, aber auch dem Umland, fehlen diesmal.

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Die Lukom habe in den vergangenen 12 Monaten mit großem Engagement Sponsoren und Partner ins Boot geholt, eine neue Strecke festgelegt und ein Sicherheits- und Organisationskonzept erarbeitet, heißt es in der Mitteilung. "Wir sind in ständigem Austausch mit dem Großen Rat der Stadt Ludwigshafen und der Karneval-Kommission-Mannheim, wir haben die Vereine frühzeitig angeschrieben", betont Keimes. Wiederholt sei auf die Anmeldung hingewiesen und nachgefragt worden.

Absage droht, wenn nicht bald 70 Anmeldungen vorliegen

Bei den Planungen sei man generell so gut es geht auf die Vereine zugegangen. Trotz enorm gestiegener Kosten sei die Teilnahme weiterhin kostenfrei angeboten worden. "Wir haben ein Budget von rund 150.000 Euro mit den Sponsoren auf die Beine gestellt. Diesen Geldgebern sind wir natürlich verpflichtet, eine Veranstaltung mit hoher Qualität und überregionaler Beachtung zu bieten", schildert Keimes das Dilemma.

Die Zeit dränge nun, der Umzug sei in neun Wochen geplant. Die Aufträge für Equipment, Absperrungen und Toiletten müssten laut Lukom zeitnah erfolgen ebenso wie die Dienstleistungen. Bis zum 14. Dezember sollen nun mindestens 70 Anmeldungen vorliegen, damit der Umzug ausgerichtet werden könne, kündigt die Lukom an. "Ansonsten werden wir die Veranstaltung schweren Herzens absagen", so Keimes. "Jetzt liegt der Ball im Feld der Fasnachtsvereine, die immer wieder betont haben, wie wichtig der Umzug für sie ist."

So viele Vereine aus Mannheim sind dabei

Von den 22 Mannheimer Fasnachtsvereinen hätten 18 ihre Teilnahme zugesagt, betont Thomas Dörner, Präsident des KKM auf Anfrage. „Wir sind noch guter Dinge, dass die Veranstaltung stattfinden wird. Wir unterstützen den Aufruf der Lukom und versuchen alles zu mobilisieren, was geht“, sagt er. Er weist aber auch darauf hin, dass die lange Corona-Zeit vielen Vereinen, insbesondere kleineren, finanzielle Einbußen gebracht habe.

Auch Christoph Heller, Präsident des Großen Rates in Ludwigshafen, will nochmal ordentlich Werbung machen für den Umzug. „Jetzt haben wir so viele Widrigkeiten umschifft, wie schade wäre es da, wenn der Umzug ausfallen müsste?“, sagt er. Der Fasnachtsumzug müsse in jedem Fall gerettet werden.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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