Rhein-Neckar. Erstmals ist ein Fall von Afrikanischer Schweinepest bei einem Wildschwein in Baden-Württemberg aufgetreten. Nach Ausbrüchen in den Nachbarbundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz gibt es in Baden-Württemberg ein infiziertes Tier. Bei einem Wildschwein im Rhein-Neckar-Kreis gebe es einen Verdachtsfall der Tierseuche, hieß es vom Landwirtschaftsministerium in Stuttgart am Freitagvormittag, später kam die Bestätigung.
Landwirtschaftminister Peter Hauck (CDU) sagten auf einer Pressekonferenz am Mittag: „Die Afrikanische Schweinepest hat Baden-Württemberg erreicht, das Virus ist bei einem krank erlegten Wildschwein nachgewiesen worden. Wir sind gut vorbereitet, alle notwendigen Maßnahmen wurden umgehend ergriffen“
In Einhausen (Kreis Bergstraße) und Eich bei Worms hatte es zuletzt Funde von toten Wildschweinen gegeben, die sich mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert hatten.
Das Chemisches- und Veterinäruntersuchungsamtes Karlsruhe (CVUA) hat am gestrigen Donnerstag mitgeteilt, dass bei einem Wildschwein, welches in der Nähe von Hemsbach (Rhein-Neckar-Kreis) krank erlegt wurde, mittels PCR-Test das ASP-Virus nachgewiesen wurde. Wie das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Freitagabend mitteilte, hat auch das für Tierseuchen zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems den positiven Befund offiziell bestätigt. Die für die amtliche Seuchenfeststellung notwendige Bestätigung liegt somit vor.
Rhein-Neckar-Kreis sucht nach verendeten Wildschweinen
Der Rhein-Neckar-Kreis hatte am Donnerstagnachmittag angekündigt, dass man ab Freitag im nördlichen Bereich zu Südhessen hin gezielt nach so genannten Fallwild suchen werde. Suchteams sind demnach mit Spürhunden und Drohnen unterwegs, um Wildschweine zu suchen, die an der Schweinepest verendet sind oder im Sterben liegen. In Südhessen läuft die Suche nach gefallenem Wild bereits seit mehreren Tagen.
Am Montag hatte das Land damit begonnen, Elektrozäune entlang der Autobahn 6 bei Mannheim-Sandhofen aufzubauen. Diese sollen Wildschweine daran hindern, aus ihrem Revier auszuwandern und damit möglicherweise den Virus der Afrikanischen Schweinepest weiterzutragen. Nach den Fällen in Südhessen hatte Baden-Württemberg für zunächst sechs Monate und bis Januar Sperrzonen ausgewiesen (Sperrzone II für die infizierte Zone und Sperrzone I, die sogenannte Pufferzone) im Rhein-Neckar-Kreis und im Stadtgebiet von Mannheim.
Letzter Fall in Baden-Württemberg im Mai 2022
Die für den Menschen ungefährliche Viruserkrankung betrifft Haus- und Wildschweine und verläuft fast immer tödlich. Der erste Fall in Deutschland wurde am 10. September 2020 bei einem Wildschwein in Brandenburg nachgewiesen. Der erste und zuvor auch letzte Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Baden-Württemberg passierte in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Forchheim (Landkreis Emmendingen) Ende Mai 2022. (mit lsw)
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