Fachkräftemangel: Burg Trifels nur noch vier Tage offen

Annweiler. Der Fachkräftemangel hat nun auch den Trifels erreicht. Die Burg bei Annweiler in der Südpfalz, in der einst Richard Löwenherz gefangen gehalten wurde, soll mit dem Beginn der Hauptsaison nur noch an vier statt an sechs Tagen in der Woche geöffnet sein. Grund ist der bevorstehende Ruhestand eines Mitarbeiters der Burg. Doch im Umfeld regt sich Widerstand. Der Trifelsverein hat eine Unterschriftenaktion gestartet und binnen 48 Stunden rund 300 Unterstützer gefunden. Rund um Annweiler seien rund 20 bis 30 Unterschriftensammler unterwegs, sagt Marcus Ehrgott, Vorsitzender des Trifelsvereins.

Normalerweise sorgen 2,75 Vollzeitstellen für einen reibungslosen Betrieb auf dem Trifels. Stundenweise wird die Stammbelegschaft in der Hauptsaison von Mitarbeitern eines externen Wachdienstes unterstützt. Ein hauptamtlicher Mitarbeiter geht nun aber nun in den Ruhestand, weshalb die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) als Träger der Burg eine Reduzierung der Öffnungstage beschlossen hat.

Man habe erst um den Jahreswechsel von den Plänen der GDKE erfahren, berichtet Christian Burkhard, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Annweiler. Die GDKE unterhält die Burg Trifels und ist für ihre touristische Erschließung verantwortlich. Und das wird zunehmend schwierig, sagt GDKE-Chefin Heike Otto. Der allgemeine Fachkräftemangel und der demografische Wandel ließen auch die GDKE nicht unberührt. Schließlich müsse für die Betreuung von Liegenschaften wie der Burg Trifels Personal gefunden werden, das die Öffnungszeiten auch an Wochenenden und Feiertagen gewährleiste.

Burg Trifels nur noch vier Tage die Woche geöffnet

Schließtage würden nach Auswertung an den Tagen mit dem erwartungsgemäß geringsten Besucheraufkommen vorgenommen. Ab dem 15. März, dem Beginn der Hauptsaison, soll dann die Burg nur noch von donnerstags bis sonntags geöffnet sein. Montags war ohnehin schon geschlossen. Weitere Schließtage sollen nun bis auf Weiteres dienstags und mittwochs hinzukommen, wie ein GDKE-Sprecher erläutert.

Marcus Ehrgott, Vorsitzender des Trifelsvereins, ist mit der Regelung gar nicht glücklich, kennt allerdings auch nicht die Besucherzahlen der Burg in der Verteilung auf die Wochentage. Der Mittwoch sei im Pfälzerwald jedoch ein traditionsreicher Wandertag. Da wäre es doch schade, wenn die Wanderer eine geschlossene Burg vorfänden, zumal es keinen schönen Blick auf die Landschaft vor den Burgtoren gibt. Da dürfte der Frust nach 25 Minuten vergeblicher Wandertour durchaus steigen.

Wie die Öffnungszeiten der Burg Trifels wieder ausgeweitet werden könnten

Ehrgott kennt allerdings auch die Sachzwänge, um den sicheren Betrieb der Burg aufrechtzuerhalten. Deshalb freut er sich über den Dialog des Kreises Südliche Weinstraße, der Stadt Landau, der Verbandsgemeinde Annweiler und seines Vereins mit der GDKE. Im persönlichen Gespräch am Donnerstag habe man ausgelotet, wie sich die Öffnungszeiten wieder ausweiten lassen.

Die freiwerdende Stelle soll zum 1. Juni wiederbesetzt werden. Klappt das, könnte der Trifels zumindest mittwochs wieder öffnen. Ab 2025 solle eine zusätzliche Stelle ausgeschrieben werden. „Aber das ist uns zu spät“, sagt Verbandsbürgermeister Burkhard. Er appelliert gemeinsam mit Landrat Dietmar Seefeldt und Oberbürgermeister Dominik Geißler dafür, Übergangslösungen zu schaffen, etwa mit den Aushilfskräften, die schon jetzt auf dem Trifels arbeiten. Ziel bliebt eine weiterhin an sechs Tagen in der Woche geöffnete Burg Trifels.