Die schönsten Aussichtspunkte in der Region

Von 
Jonas Redemann
Lesedauer: 
König der Aussichtspunkte in der Region: der Königstuhl oberhalb des Heidelberger Schlosses. © Martin Grimm

 Am eindrucksvollsten wirken die herbstlichen Nebelschwaden von oben betrachtet. Und zwar am besten hier – an den fünf schönsten Aussichtspunkten in der Region:

Top 1: Königstuhl (Heidelberg)

Der 570 Meter hohe Königsstuhl ermöglicht bei klarem Himmel eine atemberaubende Aussicht auf Heidelberg und Umgebung. Bei Nebel taucht der Heidelberger Hausberg und seine vielfältige Vegetation in einen dichten Schleier ein. Wenn der Dunst sich auf der optimalen Höhe befindet, bleibt der Gipfel des Königsstuhls klar und erlaubt so einen beeindruckenden Blick über die Wolken. Der Königsstuhl ist zu Fuß vom Heidelberger Schloss über die sogenannte Himmelsleiter zu erreichen. Alternativ kann der Berg auch mit dem Auto oder dem Bus befahren werden. Die beste Aussicht auf den Herbstnebel bietet die seit 1907 auf dem Königsstuhl verkehrende Bergbahn. Auf dem Königsstuhl befinden sich mit dem Freizeitpark Märchenparadies, der Landessternwarte und der Falknerei Tinnunculus weitere Heidelberger Sehenswürdigkeiten.

König der Aussichtspunkte in der Region: der Königstuhl oberhalb des Heidelberger Schlosses. © Martin Grimm

Top 2: Schloss Auerbach (Bensheim-Auerbach)

Fantastischer Blick auf den Herbstnebel in der Rheinebene: Das Auerbacher Schloss im Schatten des Melibokus ist mit seiner Lage auf 345 Metern zwar nicht der höchste Aussichtspunkt an der hessischen Bergstraße, aber sicherlich der schönste. Das Auerbacher Schloss liegt oberhalb von Bensheim-Auerbach auf einem der westlichsten Ausläufer des Odenwalds. Es wurde im 13. Jahrhundert durch die Grafen von Katzenelnbogen errichtet. Nach der Zerstörung von 1674 blieb eine eindrucksvolle Ruine zurück, die heute atemberaubende Aussichten auf die Rheinebene bietet und eine Erlebnisgastronomie beherbergt.

Das Wahrzeichen des Auerbacher Schlosses: eine über 300 Jahre alte Kiefer, die direkt aus den Burgmauern wächst. © Sina Ettmer

Die beeindruckenden Burgreste in allen Ehren: Das eigentliche Wahrzeichen ist eine Kiefer, die mitten auf dem Wehrgang der wuchtigen Mauern wächst. Sie ist rund sieben Meter hoch und weit über 300 Jahre alt. Neben der herrlichen Lage ist Schloss Auerbach als Eventlocation weit über die Region hinaus bekannt. Rittermahl, Ritterspiele, Freilichttheater und vieles mehr ziehen regelmäßig nicht nur Mittelalterfans in ihren Bann. Schloss Auerbach ist ein beliebtes Wanderziel, kann aber auch mit dem Auto bequem erreicht werden. Navi-Adresse: Ernst-Ludwig-Promenade, Bensheim (danach der Beschilderung folgen). Öffnungszeiten Ruine:  Mittwoch bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr.

Weiter Blick über die Rheinebene: das Auerbach Schloss. © Sina Ettmer

Top 3: Hilsbacher Eichelberg (Nähe Sinsheim)

Auf dem Hilsbacher Eichelberg bei Sinsheim befindet sich eine große hölzerne Aussichtsplattform, die einen weitreichenden Blick auf das Kraichgau und die unterhalb liegenden Weinberge bietet – und damit im Herbst auch auf die mystischen Nebelschwaden im Tal.  Wanderer, die von schlechtem Wetter überrascht werden, finden auch eine Schutzhütte auf der Aussichtplattform , die Teil des Erlebniswegs Hilsbacher Eichelberg ist. Auf dem 5,5 Kilometer langen Rundweg warten insgesamt 20 Stationen zu verschiedenen Themen wie Nachhaltigkeit, Balancieren, Tierweitsprung oder Geologie auf die Besucher. Die Plattform befindet sich in Laufweite von Hilsbach.

© Ursula Gross

Top 4: Teltschikturm (Wilhelmsfeld)

Der 41 Meter hohe Teltschikturm befindet sich auf dem knapp 530 Meter hohen Schriesheimer Kopf bei Wilhelmsfeld im Odenwald. Seit 2001 gewährt die Aussichtsplattform auf 36 Meter Höhe einen fantastischen Rundumblick auf die weitläufige Landschaft – inklusive der höchsten Odenwaldgipfel Katzenbuckel (626,8 Meter), Neunkirchner Höhe (605 Meter) und Hardberg (593,1).  Doch auch bei dunstigem Himmel lohnt sich das Erklimmen der insgesamt 192 Stufen bis auf die Aussichtsplattform, unter der sich bei entsprechender Witterung die Wolken- und Nebelschleier beobachten lassen. An manchen Tagen ist der Teltschik-Turm abends beleuchtet und dann auch aus großer Entfernung in der Oberrheinischen Tiefebene sichtbar. Übrigens: Der Wilhelmsfelder Teltschikturm hat noch einen Bruder: Der sieht genauso aus, heißt „Hohe Warte“ und steht bei Hohenwart, einem Stadtteil von Pforzheim. Tipp: Mit dem Neujahrsblasen am Teltschikturm begrüßt der Wilhelmsfelder Posaunenchor immer am 1. Januar das neue Jahr. Der Teltschikturm ist in Wilshelmsfeld gut vom Parkplatz „Langer Kirschbaum“ aus erreichbar.

Top 5: Burg Trifels

Burg Trifels, 310 Meter über der romantischen Stauferstadt Annweiler im Landkreis Südliche Weinstraße gelegen, gehört zu den bekanntesten Pfälzer Burgen. Die Burg steht auf einem Felsen des Sonnenbergs. Die deutschen Kaiser und Könige verwahrten  im 12. und 13. Jahrhundert die Reichskleinodien auf der Burg. Da ihr Besitz erst die Reichsherrschaft rechtmäßig machte, hieß es im Mittelalter: „Wer den Trifels hat, hat das Reich." Im Hochmittelalter hatte Burg Trifels gleich zwei Funktionen: Hier wurden von 1125 bis 1298 zeitweise die Reichskleinodien aufbewahrt, außerdem war die Festung das Staatsgefängnis der Stauferzeit. Der bekannteste Gefangene war kein Geringerer als der englische König Richard Löwenherz. Die Ursprünge der Burg reichen vermutlich wesentlich weiter zurück. Bei Ausgrabungen stieß man 1937 auf Reste einer hölzernen Burganlage aus dem 10. Jahrhundert.

Heute ist Burg Trifels ein Besuchermagnet mit jährlich mehr als 100.000 Besuchern. Von der Plattform des Bergfriedes hat man eine fantastische Aussicht – auch, aber bei weitem nicht nur auf die Herbstnebelschwaden.

Anfahrt mit dem Auto:
A65 Karlsruhe-Ludwigshafen, Abfahrt Landau-Süd in Richtung Annweiler, dann auf der B10 bis Annweiler-West, Beschilderung zur „Burg Trifels“ folgen.

Anreise mit Bahn/Bus: 
Bis Bahnhof Annweiler am Trifels, von dort ca. 1 Stunde Fußweg über den Annweilerer Burgenweg; Alternative: Buslinie 527 (Bahnhof Annweiler - Burg Trifels).

Redaktion

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen