Weinheim

„Es brannte lichterloh“ - Hof Rhiannon in Ritschweier völlig zerstört

Einer der Gründerhöfe von Weinheim-Ritschweier stand am Donnerstagabend in Flammen. Die beiden Bewohner konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Nachbarn und Feuerwehr berichten

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i.k./pol/sko
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Mit viel Mut und insgesamt 150 Einsatzkräften waren Feuerwehrleute aus der Region in Ritschweier im Einsatz und löschten den Brand. © Feuerwehr Weinheim

Ritschweier. Die Flammen loderten bis in den Himmel. Völlig ausgebrannt ist am Donnerstagabend der Hof Rhiannon in der Hohensachsener Straße, einer der Gründerhöfe von Ritschweier, in dem vor Jahrzehnten das Gasthaus „Zum Ritschweierer Tal“ war. Die beiden Bewohner konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Zur Brandursache laufen die Ermittlungen. Die Polizeidirektion Mannheim vermutet bisher, dass das Feuer vom angrenzenden Carport ausging. Zunächst habe es „nur verbrannt“ nach Grillgut gerochen, so die beiden Bewohner, sie wollten ihre Fenster schließen. Dann hätten die Flammen schnell auf die Hausfassade übergegriffen. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf mehrere Hunderttausend Euro.

Am Morgen danach bietet sich ein Bild der Zerstörung: völlig ausgebrannte Autos, das Gerippe eines Motorrads, zersprungene Fensterscheiben und von den Flammen schwarz gefärbte Fassaden. „Das Gebäude ist völlig zerstört“, erklärt Ralf Mittelbach nach einer kurzen Nacht. Der Leiter der Stabsstelle Feuerwehr und Katastrophenschutz Weinheim war mit 150 Einsatzkräften vor Ort, nachdem der Alarm gegen 21.45 Uhr einging.

Ein lauter Knall und ein Schlag

Den Notruf setzte der Nachbar von gegenüber ab. Ihm steckt der Schreck noch am nächsten Morgen in den Knochen. „Es brannte lichterloh“, sagt er. Ein anderer Nachbar berichtet von einem lauten Knall, den er zunächst für den Schuss eines Jägers gehalten hatte. „Dann hat es einen richtigen Schlag getan“, sagt er. „Als wir rauskamen, stand schon alles in Flammen.“

Der Versuch der Bewohner des Hofs, das Feuer noch mit einem Feuerlöscher unter Kontrolle zu bekommen, blieb erfolglos. Als die Feuerwehr nach wenigen Minuten anrückte, war nur noch Schadensbegrenzung angesagt. Ralf Mittelbach: „Die Intensität und die Schnelligkeit, mit der sich das Feuer ausgebreitet hat, war enorm.“

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Als die Wehren Ritschweier, Rippenweier und Rittenweier eintrafen, brannte das Mehrfamilienhaus mit dem Café im Erdgeschoss bereits komplett. Auch die Feuerwehren Hirschberg, Hemsbach und Ladenburg kamen zum Einsatz. Nach einer Stunde hatte die Wehr den Brand mit mehreren Rohren unter Kontrolle. Aufgrund der Größe des Gebäudes zogen sich die Löscharbeiten bis in die frühen Morgenstunden.

Nach dem verheerenden Feuer auf einem Gutshof im Neckargemünder Ortsteil Dilsbergerhof ermittelt die Kripo Heidelberg wegen des Verdachts der Brandstiftung. Der Brand am frühen Donnerstagmorgen in einer Scheune mit Heuballen hatte sich rasch ausgebreitet und auf ein Wohnhaus übergegriffen: Sachschaden 500 000 Euro.

Gebrannt hat es auch in einem Möbelhaus in Sandhausen, auch hier könnte laut Polizei Brandstiftung die Ursache sein. Unbekannte hatten einen Sack mit Plastikabfällen angesteckt, es entstand ein Sachschaden von 10 000 Euro.

Der Brand in einer Leimener Kellerwohnung am Donnerstag vor einer Woche könnte durch fahrlässige Brandstiftung verursacht worden sein, so die Polizei. In der Bürgermeister-Weidemaier-Straße entstand ein Sachschaden von 30 000 Euro, verletzt wurde niemand.

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