Deidesheim. Stadtbürgermeister Manfred Dörr (CDU) macht kein Geheimnis draus. „Sehr unglücklich mit dieser Lösung“ ist er. Es geht um die Weinkerwe, die am zweiten und dritten August-Wochenende üblicherweise viele tausend Menschen in die Kleinstadt lockt. Dieses Jahr müssen die Besucher erstmals drei Euro Eintritt bezahlen. Das hat der Stadtrat beschlossen und insofern die mahnenden Worte Dörrs ignoriert. Seit 2004 ist er Stadtchef – und seit 1974 im Stadtrat. Er habe die Entwicklung der Weinkerwe von Beginn an verfolgt. Die aktuelle gefällt ihm nicht, weil sie nach seinem Dafürhalten in die falsche Richtung führt.
Manfred Dörr versteht Kritiker
Eine Festmeile zwischen Marktplatz und Bahnhof ist nun ausgewiesen worden. Dort gibt es drei Zugänge, an denen Besucher Bändchen erwerben müssen. Dasselbe gilt auch für die sich beteiligenden Höfe der verschiedenen Weingüter. Auch dort gibt es Zutritt nur gegen Vorzeigen oder Kauf eines Bändchens. Winzer, die sich nicht beteiligen, dürfen ihre Höfe auch nicht öffnen. Dass es zu solchen Entwicklungen kommt, hat mit einem neuen Gesetz zu tun, das in Rheinland-Pfalz die Sicherheitsauflagen bei öffentlichen Veranstaltungen verschärft hat. Um die Auflagen zu erfüllen, ist der Aufwand von 75 000 Euro notwendig. Da die Stadt das nicht aus Etatmitteln aufbringen durfte, war sie fast gezwungen, das Geld mit Hilfe eines Eintrittspreises zu „erwirtschaften“. Dörr präferierte von Beginn an eine andere Idee. Er wollte die Weinkerwe in diesem Jahr mehr in die privaten Höfe verlagern. Es gebe jetzt zurecht Kritik am Eintritt, sagt er.
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