Ehrenamt

Der Freiwilligentag der Region geht in die Verlängerung

Bislang packten die Menschen in der Region alle zwei Jahre im September mit an. In diesem Jahr gibt's gleich zehn Freiwilligentage am Stück: vom 21. bis 30. September. Damit können Ehrenamtliche dann helfen, wenn sie Zeit haben

Von 
Bernhard Zinke
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Haben 2022 in der Ludwigshafener Gräfenauschule angepackt: Natalie Christmann, Lode Geerts und Paul Fischer © Timmermann

Rhein-Neckar. Der Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar erlebt in diesem Jahr seine neunte Neuauflage. Doch nicht nur das: Aus einem werden diesmal zehn Tage im Zeichen des Ehrenamts. Damit bekommen noch mehr Menschen die Möglichkeit, sich zu engagieren und das Ehrenamt ganz neu für sich zu entdecken. Deswegen heißt das Motto in diesem Jahr nicht nur „#wirschaffenwas“, sondern auch „#wirschaffennochmehr“. Und nicht nur das: Weil das Ehrenamt der viel beschworene Kitt der Gesellschaft ist und den Zusammenhalt fördert wie kaum etwas anderes, lautet ein drittes Schlagwort „#wirschaffendemokratie“.

„Wir reagieren mit der Verlängerung des Freiwilligentags eigentlich auf Wünsche, die an uns herangetragen wurden“, erläutert Kirsten Korte, Geschäftsführerin des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar (ZMRN), die Beweggründe. Viele Unternehmen seien daran interessiert, mit anzupacken und das soziale Engagement ihrer Teams in den Freiwilligentag zu integrieren. Nicht wenige Firmen verbinden damit Teambuilding-Maßnahmen. Gemeinsam anpacken fördert schließlich auch das soziale Binnenklima. Allerdings sei der Samstag da eher unpassend.

Schulen sollen mehr eingebunden werden

Auch die Schulen will die Metropolregion mehr einbinden. Und zwar nicht nur als Einrichtungen, die Klassenzimmer neu gestrichen oder Hochbeete im Schulgarten angelegt bekommen. Vielmehr gebe es Schulen, die selbst mit anpacken und Projekttage organisieren wollen, weiß Korte: „Wir wollen mehr Flexibilität, mehr Möglichkeiten schaffen, dass sich die Menschen der Region beteiligen können.“

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Und noch etwas ist neu in diesem Jahr: Die Freiwilligentage wollen den Blick auf die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für die Demokratie und den Zusammenhalt in der Gesellschaft lenken. Auch dazu dient die Verlängerung des Aktionszeitraums. Sie bietet Raum und Zeit für den Austausch und die Diskussion - ein wichtiges Thema, gerade in der aktuellen Situation. Um dem Thema prominente Unterstützung zu geben, hat die Metropolregion bei der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, offene Türen eingerannt. Die Regierungschefin übernimmt die Schirmherrschaft der Freiwilligentage in diesem Jahr. „Gemeinsam mit ihr wollen wir ein noch besseres Verständnis dafür gewinnen, was die ohnehin breit aufgestellte Engagementgesellschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar für noch mehr Beteiligung braucht, um weiter zu wachsen und auch die Menschen einzubinden, die noch nicht Teil davon sind“, freut sich Kirsten Korte.

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Geplant ist unter anderem eine Podiumsdiskussion während der Freiwilligentage Ende September. Dort soll unter anderem diskutiert werden, wie es um das Verhältnis von Engagement und Demokratie bestellt ist, wie das Ehrenamt als Verstärker und Katalysator für das Funktionieren unserer Gesellschaft dienen kann. Und wie das Ehrenamt noch mehr Menschen in die Gesellschaft einbinden kann.

Freiwilligentag der Metropolregion ist größter seiner Art in Deutschland

Das tut der Freiwilligentag nun schon seit 2008. Alle zwei Jahre findet am dritten September-Samstag ein Tag statt, an dem Menschen miteinander anpacken, wo es nötig ist. Es wird renoviert, gestrichen, gezimmert, gewerkelt, musiziert, gegärtnert, Bedürftige werden betreut. Mit zuletzt rund 5000 Teilnehmern und rund 370 Projekten ist der Freiwilligentag der Metropolregion der größte seiner Art in Deutschland. Vor Corona packten sogar knapp 7000 Menschen mit an. Es gehe nicht darum, jedes Jahr neue Rekorde aufzustellen, sagt Kirsten Korte. In erster Linie gehe es um die Sache: „Wir wollen die Menschen begeistern fürs Engagement und die Mitgestaltung“, sagt sie.

Die ersten Projekte für die Freiwilligentage gibt es schon

Die ersten Projekte sind bereits auf der zentralen Kommunikations- und Anmeldeplattform „wir-schaffen-was.de“ eingestellt. Dort lässt sich schon jetzt suchen, ob etwas für den persönlichen Geschmack dabei ist. Auch lassen sich dort Projekte in der Liste eintragen, die Helfer suchen. Korte betont aber auch: Es muss niemand alle zehn Tage durchgängig irgendwo mit anpacken.

Wer sein Projekt unter der Rubrik „Handwerkliches & Praktisches“ bis zum 30. Juni einreicht, hat die Chance auf einen von insgesamt 200 Gutscheinen der Firma Hornbach im Wert von jeweils 100 Euro. Unter den Einsendern bis zu diesem Zeitpunkt werden die Gutscheine verlost.

Weitere Fragen zu den Freiwilligentagen beantwortet das Organisationsteam unter Telefonnummer 0621/10 70 84 44 oder per E-Mail info@wir-schaffen-was.de.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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