Initiative

Heidelberg geht neue Wege: Im Spaziergang zum Ehrenamt

Ob Feuerwehrdienst, Kuchenbuffet beim Stadtteilfest oder Jugendarbeit im Sportverein: Ohne Ehrenamt kommt das öffentliche Leben einer Kommune nicht aus. Heidelberg will solches Engagement stärken

Von 
Michaela Roßner
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Stellen die neuen Ideen vor, mit denen Freiwillige zum Engagement gewonnen werden sollen (v.l.): Annette Woithon, OB Eckart Würzner und Birgit Stamm. © Philipp Rothe

Heidelberg. Ob Feuerwehrdienst, Kuchenbuffet beim Stadtteilfest oder Jugendarbeit im Sportverein: Ohne Ehrenamt kommt das öffentliche Leben einer Kommune nicht aus. Doch die Bereitschaft, sich in seiner Freizeit für die Gemeinschaft zu engagieren, hat sich verändert. Heidelberg möchte neue Wege gehen, um Freiwillige zu gewinnen. Zum Beispiel mit einem „Engagement-Markt“ am kommenden Samstag, 8. Juli.

Rund 30 Organisationen stellen sich von 11 bis 17 Uhr parallel zum „Plöck-Fest“ der Einzelhändler und Gewerbetreibenden, vor. Doch es soll weit mehr als ein Info-Markt sein. Ob Kinderschminken, Spiele oder Bastelangebote: Institutionen und Interessierte sollen sich kennenlernen können – auf menschlicher Ebene und indem sie etwas gemeinsamen tun und Zeit verbringen. Denn die zwischenmenschlichen Kontakte, wissen die Organisatoren, zählen letztlich besonders für das Gelingen des Miteinanders und motivieren, dann einen Teil seiner Freizeit der gemeinsamen Sache zu widmen.

Ehrenamt nicht selbstverständlich

Oberbürgermeister Eckart Würzner, Birgit Stamm, im Rathaus zuständig für Bürgerschaftliches Engagement und Annette Woithon von der Freiwilligen-Agentur Heidelberg haben die Initiative am Montagnachmittag auf dem Friedrich-Ebert-Platz vorgestellt. Früher sei es selbstverständlich gewesen, als Kind oder Jugendlicher in einem Verein Mitglied zu werden, in einen Stadtteil hineinzuwachsen und den Verein über lange Zeit zu begleiten. Doch das ist heute nicht mehr so.

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Biografien sehen anders aus: Junge Menschen und Berufstätige sind sehr viel mobiler auf dem Karriereweg von Schule über Ausbildung oder Studium – und privat ebenso. „Wir müssen diese ehrenamtlichen Strukturen stärken“, betont Würzner. Auf den „Ehrenamts-Markt“ würden zum Beispiel „Ehrenamts-Spaziergänge“ folgen, bei denen drei bis vier Organisationen in einem Stadtteil besucht und kennengelernt werden können. Auch Picknicks und ein neues Qualifizierungsnetzwerk sind auf dem Weg. Einen Überblick gibt es unter www.engagiert-in-heidelberg.de.

„Menschen suchen eher nach einer kurzfristigen beziehungsweise projektbezogenen Möglichkeit, sich für die Gemeinschaft einzubringen“, weiß auch Stamm. Es gebe in Heidelberg eine große Vielfalt an Vereinen und Institutionen – und jede Menge Möglichkeiten, sich einzubringen.

Dass aus kurzfristigem Engagement auch etwas Längerfristiges werden kann, sieht Stamm regelmäßig beim „Freiwilligentag“ der Metropolregion Rhein-Neckar im September: An einem Tag finden sich Menschen zusammen, um zum Beispiel in einem Kindergarten oder Verein ein Spielgerät oder einen Gemeinschaftsraum aufzumöbeln. Daraus entwickle sich immer wieder eine längere Verbundenheit.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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