Freizeit

Das haben die Museen in Mannheim und der Region derzeit zu bieten

Was man sich ewig vorgenommen hat – „zwischen den Jahren“ ist oft Zeit dafür. Wer einen Museumsbesuch plant, hat in der Region eine große Auswahl. Hier ein paar Tipps

Von 
Peter W. Ragge
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Lego im Schloss Heidelberg. © Michael Ruffler

Lego im Schloss Heidelberg

Sie sind klein, bunt und fast beliebig miteinander kombinierbar: Die Klemmbausteine von Lego faszinieren seit Jahrzehnten und sind in nahezu allen Kinderzimmern zu finden. Bis 30. März sind die Kreationen der Klötzlebauer Ulm & Ludwigsburg Gast im Schloss Heidelberg. Der Eintritt zur Ausstellung ist im Schlossticket enthalten. Nachgebaut sind die Welten von Star Wars, das magische Schloss Hogwarts aus der Welt von Harry Potter sowie Asterix und Obelix, aber auch ein großer Zoo, der Wilde Westen oder eine Lego-Stadt mit Namen „Klötzingen“. Zusätzlich lädt ein Suchspiel zum genauen Hinschauen ein. Im Spielbereich können junge und alte Gäste ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Originale Modelle aus den 1960er- bis 80er-Jahren zeigen die Entwicklung des kultigen Spielzeugs und runden die Ausstellung ab.

Modelleisenbahn in Bad Dürkheim

Nur noch am 29. Dezember findet im Forum des Pfalzmuseums für Naturkunde in Bad Dürkheim eine besondere Ausstellung statt. Zu sehen ist eine große private Modelleisenbahn. In diesem Jahr können große und kleine Eisenbahnverliebte eine rund 54 Quadratmeter große USA-Anlage erleben. Auf ihr sind 20 Züge unterwegs, und es gibt viele tolle Details zu entdecken und zu beobachten. Der Eintritt für die Modelleisenbahn ist kostenlos.

„Neue Sachlichkeit“ in der Kunsthalle

Eine ganze Epoche mit einem einzelnen Begriff zu prägen, gelingt nur äußerst selten. Dem jungen Mannheimer Kunsthallen-Direktor Gustav F. Hartlaub ist mit seiner legendären Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ 1925 jedoch genau das geglückt. Weit über seine kunsthistorische Bedeutung hinaus, ist der Begriff zum Synonym für den kulturellen Aufbruch der 1920er-Jahre geworden – und für die in Kunst, Architektur und Literatur zu beobachtende Rationalität und sachliche Präzision, die als Reaktion auf die großen politischen und sozialen Umwälzungen dieses Jahrzehnts gelten kann. Hundert Jahre später widmet die Kunsthalle Mannheim dem Phänomen „Neue Sachlichkeit“ eine große Ausstellung, die sowohl die damalige Leistung würdigt, sie aber auch kritisch hinterfragt und ergänzt, vor allem um das Schaffen von Künstlerinnen, war doch in der Ausstellung von 1925 keine einzige Frau vertreten.

Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

Ein Regal mit Spielsachen in der Ausstellung des Technoseums. Es gibt aber auch viele Möglichkeiten zum Mitmachen. © Michael Ruffler
Der begehbare Darm in den Reiss-Engelhorn-Museen. © REM

Die Reiss-Engelhorn-Museen bieten ein besonders abwechslungsreiches Programm. Die Sonderschau „Essen und Trinken“ wird in zwei Teilen präsentiert: Im Museum Weltkulturen in D 5 erleben die Besucher bei einer interaktiven Tour, was mit der Nahrung im menschlichen Körper passiert. Im Museum Zeughaus in C 5 wartet eine kulinarische Zeitreise. Mit faszinierenden, teilweise noch nie ausgestellten Exponaten und Geschichten geht es von der Altsteinzeit bis in die Zukunft. In beiden Bereichen gibt es zahlreiche Mitmach-Stationen, an denen Kinder und Erwachsene vieles selbst ausprobiert können. Einen Blick in Küchen rund um den Globus wirft die Ausstellung „In Her Kitchen“. Der Fotograf Gabriele Galimberti hat weltweit Großmütter mit ihren Lieblingsgerichten abgelichtet. Eine Schau, die eindrucksvoll zeigt, wie Essen verbindet. Trinkgeschichten und Gläsern von der Antike bis zur Gegenwart widmet sich schließlich die Präsentation „Zum Wohl!“ Fotografie-Fans dürfen sich auf die Schau „SACHLICH NEU“ freuen. Hier begegnen sie drei Meisterfotografen. Erstmals treffen Ikonen der 1920/30er Jahre von August Sander und Albert Renger-Patzsch auf die eindrucksvollen Werke von Robert Häusser. Zu bewundern gibt es Porträts, Landschaftsräume und Industrieaufnahmen. Neben den Sonderausstellungen bieten sich die Sammlungspräsentationen für einen Besuch an – von der Steinzeit übers Alte Ägypten und die Antike bis zur Mannheimer Stadtgeschichte um 1900 oder die Präsentation „MusikWelten“, die wieder geöffnet ist.

Spielzeug im Technoseum

Eine Tischszene aus dem Barock in den Reiss-Engelhorn-Museen. © REM

Ob Brettspiel, Puzzle oder Modelleisenbahn: Spielzeug ist nicht bloß etwas für Kinder. Die Sonderausstellung „Spiel mit! Bauen – Zocken – Knobeln“ präsentiert 1000 Objekte aus der Zeit von 1900 bis heute – vom Schaukelpferd über die Blechspielzeug-Rakete bis hin zur Spielkonsole. Neben bekannten Marken wie Lego, Playmobil und Fischertechnik sind auch besondere Einzelstücke ausgestellt. Die Ausstellung im Technoseum zeigt auch, wie Spielzeug den jeweiligen Zeitgeist widerspiegelt – und beschäftigt sich nicht zuletzt intensiv mit der Faszination des Spielens bei Groß und Klein. Wer möchte, kann auch selbst dem Spieltrieb freien Lauf lassen: Mit Tret-Traktor und Bobby-Car können die Besucher unter anderem einen Fahrparcours testen oder an der Carrera-Bahn gegeneinander antreten und verschiedene Video-Games ausprobieren.

Carl Theodor in Schwetzingen

Zum 300. Geburtstag von Kurfürst Carl Theodor zeigt das Karl-Wörn-Haus, Museum der Stadt Schwetzingen, die Kabinettausstellung „CabinetT 1724 – 2024“. Gezeigt werden nur an Samstagen, Sonn- und Feiertagen 24 sorgfältig ausgewählte Ausstellungsstücke, darunter Neuerwerbungen, die zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden, sowie bedeutende Werke aus der Bestandssammlung des Museums. Der Titel „CabinetT“ ist dabei sowohl an das Konzept des Kabinetts angelehnt als auch eine Referenz an die Initialen des Kurfürsten Carl Theodor. Die Ausstellung greift dabei das historische Konzept des Kuriositätenkabinetts auf, das einst seltene Objekte und außergewöhnliche Kunstwerke vereinte, um den Wissensdurst und die Sammelleidenschaft der damaligen Zeit zu stillen. Zu den Highlights der Ausstellung zählen historische Gemälde, persönliche Gegenstände und seltene Kunstwerke.

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Historisches Museum der Pfalz Speyer

Die Familien-Ausstellung „Der kleine Drache Kokosnuss & andere Figuren von Ingo Siegner“ verbindet Motive aus der bekannten Drache-Kokosnuss-Kinderbuchreihe mit einer neuen Erzählung. Hier können die Besucher auf einem interaktiven Ausstellungsrundgang neue Museumsabenteuer vom kleinen Drachen Kokosnuss und seiner Freunde, dem Stachelschwein Matilda und dem Fressdrachen Oskar erleben. Hier entdecken sie in einem alten Museumstrakt längst vergessene Räume. Gleichzeitig stellt die Schau Ingo Siegner als Illustrator und Autor vor. Zudem ist die interaktive Ausstellung „We Love Playmobil. 50 Jahre Spielgeschichte(n)“ in Speyer zu sehen. Faszinierende Dioramen, Videoshows sowie zahlreiche Spielstationen laden kleine und große Museumsgäste ein, die verschiedensten Miniaturwelten zu entdecken. Die Ausstellung lädt zu einer Reise durch 50 Jahre Spielgeschichte(n) ein. Am Ende des Ausstellungsrundgangs erwartet die Besucher ein Diorama mit verschneiter Winterlandschaft und einem Adventsmarkt mit Verkaufsständen, Rentierschlitten und vielem mehr.

Redaktion Chefreporter

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