Mannheim. In der Betriebswirtschaftslehre nennt man es Überangebot. Es entsteht, wenn mehrere Unternehmen den Mangel an Angebot eines bestimmten Produktes gleichzeitig und unwissend voneinander schließen und – natürlich – mit Gewinn für sich nutzen möchten. Auch unzureichende Marktanalysen können die Ursache sein – das Ergebnis ist aber dasselbe: Preisdruck, sinkende Gewinnmargen, Überbestände und im schlimmsten Fall Marktbereinigung: Schwächere Player scheiden aus dem Markt aus. Eine Verknappung kann da hilfreich sein.
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Auf die Kulturszene übertragen muss man – auch als kulturbegeisterte Bürgerin – feststellen, dass es in der Metropolregion seit vielen Jahren mitnichten Mangel gibt. Trotzdem wird ständig munter Neues geschaffen. Und übereinandergelegt. Es gibt immer mehr Kultur und Kultureinrichtungen, die alle irgendwie Geld haben möchten. Auch öffentliches Geld. Das ist aber ein anderes Thema.
Das tun sie nicht. Aber offenbar denkt man, die Region verträgt das. Und klar, die Dichte mag in den Metropolen dieser Welt ähnlich oder höher sein. Berlin. London. Paris. New York. Hamburg. Dort aber ist das Millionenpublikum überwiegend urban geprägt und – nicht nur – infrastrukturell näher beinander. In der Metropolregion leben zwar mit 2,4 Millionen mehr Menschen als in Hamburg. Aber nur knapp 0,65 Millionen leben in Großstädten, die meisten in kleineren Kommunen auf dem Land, das überwiegend schlecht an den ÖVP angeschlossen ist. Ein Überangebot an Geld führt übrigens zur Abwertung des Geldes – auch Inflation genannt.
Am kommenden Wochenende starten gleich vier größere Festivals mit jeweils einigen Veranstaltungen. Schwetzinger Festspiele und Heidelberger Stückemarkt sowie recht neu die 2. Biennale für Neue Musik und ganz neu jetzt auch noch das Landesjazzfestival. All das geschieht parallel zum brummenden Veranstaltungszwölfzylinder mit Orchesterkonzerten, SAP Arena-Event, allem möglichen in der freien Kulturlandschaft, Kunst, Tanzfestivälchen, jede Menge auf der Buga und und und … Wer soll da eigentlich überall hingehen? Kochen die Veranstalter dieser Festivals in der vielgelobten und vernetzten Festivalregion am Ende doch alle isoliert voneinander ihre Süppchen?
Das tun sie nicht. Aber offenbar denkt man, die Region verträgt das. Und klar, die Dichte mag in den Metropolen dieser Welt ähnlich oder höher sein. Berlin. London. Paris. New York. Hamburg. Dort aber ist das Millionenpublikum überwiegend urban geprägt und – nicht nur – infrastrukturell näher beinander. In der Metropolregion leben zwar mit 2,4 Millionen mehr Menschen als in Hamburg. Aber nur knapp 0,65 Millionen leben in Großstädten, die meisten in kleineren Kommunen auf dem Land, das überwiegend schlecht an den ÖVP angeschlossen ist. Ein Überangebot an Geld führt übrigens zur Abwertung des Geldes – auch Inflation genannt.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Wie uns ein Wochenende der Festivalitis bevorsteht
Gleich vier Festivals starten am Wochenende neben dem brummenden Veranstaltungszwölfzylinder mit Orchesterkonzerten, SAP Arena-Event, Kunst, Tanzfestivälchen und und und … Wer soll da hingehen, fragt Stefan M. Dettlinger