Kommentar Warum ein "Blaulichttag" mehr als nur Show ist

Peter W. Ragge begrüßt die Aktionen der Sicherheitsbehörden und Rettungsdienste auf der Buga - weil sie zeigen, wie wichtig ehrenamtliche Helfer und eine gute Ausstattung sind

Veröffentlicht
Kommentar von
Peter W. Ragge
Lesedauer

Ein Hubschrauber landet, gepanzerte Wagen fahren vor, Suchhunde bellen, Feuerwehr und Rettungsdienste zeigen ihre Arbeit: Der „Blaulichttag“ auf der Bundesgartenschau bot eine gelungene, teils spektakuläre Show der Polizei und der Hilfsorganisationen. Die Veranstaltung reihte sich damit gut ein in das attraktive, vielfältige Rahmenprogramm des sommerlangen Blumenfests, das weit über reine Kulturevents hinausgeht. Und es fand, trotz Schwimmbadwetters und vieler Konkurrenzevents, auch großes Publikumsinteresse.

Aber dieser „Blaulichttag“ hat über den reinen Showeffekt hinaus eine wichtige Bedeutung – und zwar gleich mehrfach. Während bei anderen Bundes- und Landesgartenschauen ein reiner „Tag der Polizei“ üblich ist, präsentierte sich diesmal die gesamte „Blaulichtfamilie“. Schließlich hat sich in Mannheim diese enge Kooperation, bekannt als „Schulterschluss“, auf dem Maimarkt schon seit über 20 Jahren bewährt. Dabei geht es eben nicht nur darum, ein nettes Kameradschaftstreffen zu veranstalten oder dem Publikum durch noch mehr Blaulicht noch mehr Unterhaltung zu bieten. Gute Zusammenarbeit statt Konkurrenzdenken und Neid zwischen Hilfsorganisationen, was es mancherorts ja gibt, hilft einfach, im Notfall noch besser zu helfen.

Mehr zum Thema

Buga 23

So war der „Blaulichttag" auf dem Spinelli-Gelände der Bundesgartenschau

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
15
Mehr erfahren
Buga 23 (mit Fotostrecke)

Retter präsentieren sich am "Blaulichttag" auf der Bundesgartenschau

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren
Bundesgartenschau

Warum am Samstag viele Blaulichtfahrzeuge auf die Mannheimer Buga fahren

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren

Aber keine effektive Hilfe ohne Helfer. Veranstaltungen wie der „Blaulichttag“ oder Tage der offenen Tür sind daher auch deshalb wichtig, den Wert qualifizierter Mitarbeiter und engagierter Ehrenamtlicher deutlich zu machen. Mancher bekommt so vielleicht doch Interesse, Hilfe zum Beruf oder zumindest zum – sehr anspruchs- und verantwortungsvollen, fordernden – Hobby zu machen. Und der Bevölkerung wird angesichts eines solchen Aufgebots wie beim „Blaulichttag“ oftmals erst richtig klar, dass wichtige Teile des Katastrophenschutzes – ob Sanitätsdienst, technische Hilfe oder Feuerwehr – rein auf dem Ehrenamt basiert.

Das freilich braucht die passende Ausrüstung. Da hat sich, auch das zeigen solche Großveranstaltungen, zwar zuletzt eine Menge getan – aber noch nicht genug. So beeindruckend die Vorführungen von manchem modernem Gerät sind, so gibt es an vielen Stellen noch Oldtimer in den Garagen von Hilfsorganisationen und beträchtliche Lücken in der Ausstattung. Sicherheit ist aber nicht zum Nulltarif zu haben, sondern in den nächsten Jahren werden für alle damit betrauten Behörden und Organisationen höhere Ausgaben fällig. Dafür beim Steuerzahler Verständnis zu wecken – auch dafür sind „Blaulichttage“ gut.

Redaktion Chefreporter