Verdienter Erfolg für die Grünen im Wahlkreis 274

Konstantin Groß zum Ergebnis im Wahlkreis 274

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Konstantin Groß
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Der Bundestagswahlkreis 274 lag in der Vergangenheit mit seinem Ergebnis weitgehend im Bundestrend. Diesmal nicht: Diesmal können die Grünen hier einen eindeutigen Erfolg feiern, der ihnen im Bund versagt bleibt.

Das Ergebnis hier ist wenig überraschend und auch verdient. Nach dem Rückzug der Granden Karl Lamers (CDU) und Lothar Binding (SPD) war die Grüne Franziska Brantner die einzig verbliebene Amtsinhaberin. Doch sie ist weit mehr: Sie spielt in Berlin ganz vorne mit. Nicht auszuschließen, dass man sie künftig, da die Grünen wohl mitregieren werden, auf einem Posten in der Außen- und Europapolitik sieht.

Für die Legitimation ihres Aufstieges wollte sie das Direktmandat. Eine Arbeitsteilung, sich auf dem sicheren Listenplatz auszuruhen, der SPD die Erststimme zu überlassen, dadurch das Lager links der CDU zu stärken, hat es nicht gegeben. Das raubte Elisabeth Krämer (SPD) jede Chance. Fast sechs Punkte weniger Erststimmen bei diesem SPD-Bundestrend – das ist schon ein Fanal.

Föhr Opfer des Trends

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Wobei sie ohnehin nicht die ideale Kandidatin war, fernab des hiesigen Wahlkreises kommunalpolitisch engagiert und daher hier völlig unbekannt. Wie man einen Kandidaten besser auswählt, hat die CDU im Wahlkreis gezeigt. Alexander Föhr war ein guter Griff. Um es flapsig auszudrücken: Er hatte keine Chance, aber er nutzte sie. Doch angesichts des Bundestrends stand er vor Ort auf verlorenem Posten. Platz zwei ist angesichts dessen fast ein Erfolg.

Zudem: Der grüne Sieg ist vor allem der Universitätsstadt Heidelberg zu verdanken. Im Rest des Wahlkreises liegt die Union vorne, selbst an der sonst so grünen Bergstraße. Das jetzt zu verzeichnende Ergebnis ist also keineswegs auf ewig zementiert.

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