Kommentar Unterbringung Geflüchteter in Manheim: Dringend benötigte neue Ansätze!

Die Stadt Mannheim betritt bei der Unterbringung von Geflüchteten mit Modulbauten und mobilen Wohnanlagen Neuland. Ein Schritt, der wichtig wie richtig ist, kommentiert Sebastian Koch

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Mannheim. Modulbauten und mobile Wohnanlagen - Mannheim betritt bei der Unterbringung von Geflüchteten Neuland. Ein Schritt, der wichtig wie richtig ist.

Wichtig, weil die warmen Monate nahen, in denen sich mehr Menschen auf die Flucht begeben und deshalb auch Mannheim wieder mehr aufnehmen muss. Richtig, weil die Pläne auf den ersten Blick schlüssig scheinen und gleichzeitig innovative Konzepte zuletzt rar waren.

Makaberes Spiel der freien Marktwirtschaft in Mannheim

Die benötigt es aber dringend. Auch, weil private Eigentümer die Not der Verwaltung mit teils horrenden Mietpreisen ausnutzen. Das ist moralisch fragwürdig - in der freien Marktwirtschaft aber nun mal auch die Regel. Umso wichtiger, dass die Stadt Alternativen entwickelt, die sie von diesem makaberen Spiel unabhängiger machen.

Erfreulich ist auch die vergleichsweise offene Kommunikation, die die Stadt zu testen scheint. Bereits im November hatte Oberbürgermeister Christian Specht im Interview die Modulbauten thematisiert. Der neue Dezernent Thorsten Riehle führt das nun fort und informiert umfassend über Pläne, die auch mobile Wohnanlagen umfassen.

Viel Redebedarf in Käfertal

Diese Transparenz war in den vergangenen Jahren eher Ausnahme als Regel. Ausgerechnet in Käfertal ist die Kommunikation der Verwaltung bei den Moschee-Plänen zuletzt ja wenig geglückt. Dabei müssen Bürgerinnen und Bürger im Kommunal- und Europawahljahr bei derart kontroversen Themen das Gefühl bekommen, von der Politik mitgenommen und gehört zu werden.

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Mannheim testet neue Formen zur Unterbringung von Geflüchteten

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Dass Käfertal wieder im Fokus steht, mag Zufall sein. Den Redebedarf wird das nicht schmälern - im Gegenteil. Dass Riehle frühzeitig eine Bürgerinformationsveranstaltung ankündigt, ist deshalb dringend notwendig.

Gradmesser für neuen Dezernenten Riehle

Für den Dezernenten, der schon im Oberbürgermeisterwahlkampf mit einer transparenteren Kommunikation der Verwaltung geworben hat, ein Gradmesser in seiner erst drei Wochen dauernden Amtszeit als Dezernent. Den Erwartungen, die Riehle mit dieser Art der Kommunikation wecken, muss er auch künftig gerecht werden.

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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