Kommentar Trübe Zwischenbilanz beim SV Waldhof

Zeit für ein Zwischenfazit nach dem letzten Liga-Spiel des SV Waldhof in diesem Jahr, findet Alexander Müller. Die Stimmungslage kann man nach der ersten Halbserie mit einem Satz zusammenfassen: weit entfernt von zufrieden

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Alexander Müller
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Mannheim. Das ganz große Auswärtsdesaster konnte der SV Waldhof am Sonntag mit letzter Kraft abwenden. Das schmale 1:1 beim VfB Oldenburg genügte am Sonntag zumindest für einen halbwegs versöhnlichen Jahresabschluss nach zuvor sechs Niederlage in gegnerischen Stadien nacheinander. Die Stimmungslage beim Mannheimer Drittligisten kann man nach der ersten Halbserie unter Trainer Christian Neidhart dennoch mit einem Satz zusammenfassen: weit entfernt von zufrieden.

Das Zwischenfazit vor der langen Winterpause umfasst dabei zwei Ebenen – und auf beiden schneidet der SV Waldhof dürftig bis schlecht ab. Das Wichtigste im Sport sind zunächst immer die Ergebnisse, und da sind die Kurpfälzer – mit dem klaren Ziel Aufstieg angetreten –, hinter den Erwartungen zurückgeblieben. 26 Punkte nach 17 Spieltagen, Tabellenplatz acht, ein Torverhältnis von 23:29, dazu die verheerende Auswärtsbilanz mit nur zwei Punkten aus acht Spielen – das ist eine bescheidene Bilanz, die einer Spitzenmannschaft unwürdig ist. Zum Vergleich: In der Vorsaison unter Trainer Patrick Glöckner hatten die Kurpfälzer zum gleichen Zeitpunkt der Saison zwei Punkte mehr auf dem Konto.

Dass acht von neun Partien im Carl-Benz-Stadion gewonnen wurden, ist natürlich ein beachtlicher Wert. Die Heimstärke lässt dem SVW für das neue Jahr eine kleine Restchance im Aufstiegsrennen, führt aber gleichzeitig zur zweiten Problematik, die die Stimmung rund um den Traditionsverein noch mehr als die durchwachsene Punkteausbeute ins Negative zieht.

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Es geht dabei um emotionale Komponenten, um weiche Faktoren wie die Identifikation mit der Mannschaft und den Unterhaltungswert, den die Auftritte des Teams bieten. Die Kritik aus der Fanszene an der auch bei den Heimsiegen oft wenig ansehnlichen Spielweise unter Trainer Christian Neidhart ist unüberhörbar, die teils unsäglichen Auftritte in der Fremde haben wiederum die Profis viel Kredit gekostet. Ganz ungeachtet der Frage, ob ein Aufstieg noch einmal tabellarisch in erreichbare Sphären rücken könnte, wird es eine große Aufgabe, diese atmosphärischen Probleme innerhalb der viel beschworenen „Waldhof-Familie“ wieder zu kitten.

Der Wert der Kontinuität

Die Kurpfälzer machen in dieser Saison bisher eine unerfreuliche Erfahrung, die ihnen einige Konkurrenten in der 3. Liga bereits voraus haben. Einen Zweitliga-Aufstieg kann man fast nie mit der Brechstange und über verbale Absichtserklärungen erreichen, und personelle Kontinuität an den sportlichen Schaltstellen ist ein Wert, der von vielen Entscheidern im Fußball immer noch hoffnungslos unterbewertet wird.

Dabei geht es in erster Linie gar nicht darum, ob Patrick Glöckner oder Christian Neidhart der bessere Trainer für den SVW ist. Es geht um die unvermeidlichen Reibungsverluste und Umstellungsprobleme, die ein Wechsel auf dem Trainerposten immer mit sich bringt – vor allem, wenn wie im Fall Glöckner zu Neidhart auch noch der Spielstil verändert werden soll. Nimmt man dann den Verlust von Leistungsträgern wie Jesper Verlaat und Marcel Costly sowie den schlechten Start wichtiger Neuzugänge wie Berkan Taz dazu, ergibt das die unbekömmliche Mischung, mit der der SV Waldhof in dieser Saison zu kämpfen hat.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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