Kommentar Spinelli-Öffnung in Mannheim: Eine vernünftige Lösung

Peter W. Ragge gratuliert Mannheims OB Specht, weil er - gegen harte Widerstände - die Öffnung des ehemaligen Buga-Geländes erreicht hat

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Peter W. Ragge
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Glückwunsch an Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht! Ihm ist etwas gelungen, was viele Bürger für völlig selbstverständlich halten werden – was es aber leider ganz und gar nicht war. Sie dürfen auf dem Spinelli-Areal spazieren gehen, es auf dem Fahrrad durchqueren.

Für selbstverständlich gehalten wurde es, weil viele Kommunalpolitiker, allen voran Spechts Amtsvorgänger Peter Kurz, das immer wieder versprochen haben. In Reden und offiziellen Veröffentlichungen (etwa Rahmenkonzept der Buga) war stets davon die Rede, dass nach der Gartenschau auf Spinelli ein „Freiraum mit hoher Aufenthaltsqualität“, „ein neu zu entdeckender Freizeitort“ oder einfach ein „stadtnaher Naherholungsraum“ entsteht. Auch das Wort „Park“ ist mehrfach gefallen, wenngleich mit niedrigem Pflegestandard.

Zwar steht im Buga-Rahmenkonzept von 2020 die Formulierung von „einem der größten Artenschutzgebiete der Metropolregion“ und einem „Schutzraum“. Aber was das konkret bedeuten würde, blieb offen. Erst nach der Buga kam heraus, wie stark die Restriktionen sein sollten – abschreckend hohe Zäune, enorm viele völlig abgesperrte Flächen und keinerlei Ambiente eines Naherholungsgebiets.

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In der Hektik vor der Buga-Fertigstellung wurden diese strengen Auflagen der Naturschutzbehörde im Karlsruher Regierungspräsidium offenbar von der Stadt geschluckt und nicht kommuniziert. Ab in die unterste Schublade, Wiedervorlage nach der Buga – das war wohl die (verständliche) Devise. Dabei wäre es geradezu irrwitzig gewesen, diesen herrlichen Freiraum mit hohen Zäunen zuzustellen und abzusperren. Zwar haben Mannheimer Naturschützer die Karlsruher Behörde noch gedrängt, auf scharfe Auflagen zu bestehen, ja intern das Thema geradezu befeuert. Doch zum Glück setzte sich die Linie von OB Specht und damit die Vernunft durch. Das Areal wird vergleichbar einem Naturschutzgebiet (etwa wie die Reißinsel) behandelt. Aber der Mensch hat Vorrang. So haben es sich die Bürger gewünscht.

Redaktion Chefreporter

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