Kommentar Sperrung der Collini-Galerie: Abstimmung ist unerlässlich

Von heute auf morgen sind am Mannheimer Collini-Wohnturm drei von vier Zugangswegen gesperrt: So geht‘s nicht, kommentiert Martin Geiger.

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Martin Geiger
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Mannheim. An diesem Montag treffen sich Vertreter der Stadt Mannheim, der Feuerwehr und der Turmbewohner, um über die gesperrte Collini-Galerie zu beraten. Besser gesagt darüber, ob es nicht eine andere Lösung gibt, als den Verbindungsbau zwischen den beiden markanten Hochhäusern am Neckarufer komplett zu sperren. Schließlich sind damit auch drei von vier Zugangswegen in den Wohnturm abgeschnitten, in dem ungefähr 800 Mannheimerinnen und Mannheimer leben.

Vor allen Dingen für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen ist das ein Problem. Darum ist es so sinnvoll wie wichtig, dass die Verantwortlichen die Lage gemeinsam erörtern und ihr Handeln abstimmen. Aber wäre es nicht besser gewesen, das im Vorfeld zu tun, als knapp eine Woche nach der Sperrung?

Bei Nachbarschaftsstreit kommt es vor allem auf den Ton an

Klar, es gibt Gründe wie Brandschutz und Vandalismus, die die Stadtverwaltung veranlasst haben, den bisherigen Status quo zu verändern. Ebenso unbestritten ist, dass eine Lösung möglichst pragmatisch und günstig sein sollte, weshalb es sich verbietet, rund um die Uhr eine Brandwache in der Collini-Galerie aufzustellen.

Aber wenn, wie Anwohner behaupten, durch die Sperrung des Verbindungsbaus nicht nur ein im Grundbuch verbrieftes Recht der Turmbewohner missachtet wird, sondern auch ein im Brandfall wichtiger Fluchtweg für Mannheims höchstes Wohngebäude versperrt, ist es unerlässlich, dies im Vorfeld engstens mit den Betroffenen abzustimmen. Alles andere wäre unverantwortlich.

Diese Kommunikation hat offensichtlich nicht funktioniert. Warum, ist von außen schwer nachzuvollziehen. Die Stadt will die Hausverwaltung „Mitte März“ über die am 1. April erfolgte Schließung informiert haben. Alle Bewohner erklären, von dem Schritt überrascht worden zu sein.

Umso wichtiger ist es jetzt, einen Kompromiss zu finden und diesen den Turmbewohnern gut zu erklären. Schließlich sind sie und die Stadt, der der Büroturm inzwischen wieder gehört, quasi Nachbarn. Und bei Nachbarschaftsstreit kommt es, das zeigt die Lebenserfahrung, vor allem auf den richtigen Ton an.

Redaktion Reporter für das Ressort "Mannheim".

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