Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Riesiger Erfolg für Eckart Würzner bei OB-Wahl in Heidelberg

Die Chefposition im Heidelberger Rathaus bliebt in bewährter Hand: Amtsinhaber Eckart Würzner erntet im zweiten Wahlgang die große Mehrheit der Stimmen. Seine Herausforderin Theresia Bauer legt zwar einige Prozentpunkte zu, bleibt aber die Verliererin. Würzner darf, getragen von einer breiten Mehrheit, seine dritte Amtszeit antreten. Das ist verdient nach einem sehr langen und engagierten Wahlkampf sowie mit Blick auf das bisher Erreichte.

Bürgermeisterwahlen sind Persönlichkeitswahlen. Und es blieb spannend bis zum Ende. Die Wahlbeteiligung lag zunächst eher niedrig, das deutete schon am Nachmittag darauf hin, dass eher traditionelle und konservative Wähler ihre Stimme abgeben würden. Der Mobilisierung von Wählern hatten beide Kandidaten in den vergangenen Wochen Priorität gegeben.

In Krisenzeiten neigen Menschen zudem dazu, eher konservativ abzustimmen. Vielleicht hat auch dieser Aspekt eine Rolle gespielt. Heidelberg ist schließlich – aus Sicht vieler anderer Kommunen – beneidenswert glimpflich durch Finanz-, Corona- und Energiekrise gekommen. Das gibt Vertrauen für die bevorstehenden Monate.

Ein Amtsinhaberbonus kommt hinzu. Dass Würzner seine Aufgaben in den bisher 16 Jahren gut erledigt hat, zeigte sich im Wahlkampf auch daran, dass es den politischen Herausforderern an harter Währung fehlte. Bauer wurde zuletzt nicht müde, zu betonen, dass die anstehenden Aufgaben schneller gelöst werden müssten – echte alternative Visionen für die Stadt hielt sie indes nicht bereit.

Nun kann es ohne lange Vorstellungsrunden und Überbrückungen weitergehen in der politischen Arbeit. Aufgaben warten genug auf den Oberbürgermeister, das Verwaltungsteam und den – weiter deutlich grünen – Gemeinderat: Neben den nationalen und internationalen Herausforderungen drängen unter anderem das Verkehrsproblem im Neuenheimer Feld und der Konflikt mit dem Land wegen des „Faulen Pelz“ auf Lösungen.