Mannheim. Die nackten Zahlen wirken schon krass. Um mehr als ein Drittel, womöglich sogar mehr als 40 Prozent wollen die christlichen Krankenhäuser in Mannheim im Zuge ihrer Verschmelzung Betten abbauen. Deutlich weniger werden es künftig auch im Klinikum sein. Auch wenn da noch keine Größenordnung bekannt ist, wird das der geplante Verbund mit der Heidelberger Uniklinik unweigerlich mit sich bringen.
Schon in der Pandemie war das Starren auf vermeintlich zur Verfügung stehende Betten trügerisch. Entscheidend ist das Personal, das dafür benötigt wird.
Allerdings sind die Reduzierungspläne nicht unvernünftig. Schon in der Pandemie war das Starren auf vermeintlich zur Verfügung stehende Betten trügerisch. Entscheidend ist das Personal, das dafür benötigt wird. Da mangelt es bekanntlich besonders an Pflegekräften. Auch daher geht der Trend immer mehr zu ambulanten Behandlungen.
Das reduziert zudem die Kosten im vergleichsweise schon recht guten, aber viel zu teuren deutschen Gesundheitssystem. In der Regel sind Patienten ja auch froh, nach einem Eingriff nicht noch lange im Krankenhaus zu liegen.
Somit ist es nicht unvernünftig, die christlichen Krankenhäuser auf dem Lindenhof zu verschmelzen. Zumal dort, wie es heißt, offenbar die bisherigen Diako-Flächen ausreichen. Wichtig wäre, auch wegen der Bedenken von Anwohnern, die Baupläne öffentlich zu machen.
Bisher ließ die Transparenz ohnehin sehr zu wünschen übrig. Als die Barmherzigen Brüder Trier Ende 2019 nach dem Theresien auch das Diako übernahmen, wurde noch beteuert, beide Krankenhäuser blieben eigenständig bestehen. Es gehe nur um Synergieeffekte. Im Führungskreis war da angeblich schon klar, dass es dabei nicht bleiben wird. Das hätte man aber gern offen sagen können. Auch von Beschäftigten ist zu hören, sie fühlten sich – bis heute – zu wenig informiert.
Daher ist es gut, dass die Verantwortlichen nun im Interview mit dieser Redaktion Einblicke in ihre Planungen geben. Weiter so! Zumal das ja auch für viele ein emotionales Thema ist. Dass das Theresienkrankenhaus ausgerechnet zu seinem 100. Geburtstag 2029 de facto nicht mehr existieren soll, wirkt ebenfalls krass.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Pläne für christliche Krankenhäuser in Mannheim müssen transparent sein
Es ist nicht unvernünftig, dass Theresien und Diako zusammengelegt werden und die Bettenzahl deutlich sinken soll. Allerdings sollten die Pläne dazu auf den Tisch, kommentiert Steffen Mack