Kommentar Nachgeholter Neujahrsempfangs - Chance zur Begegnung

Peter W. Ragge begrüßt den nachgeholten Neujahrsempfang

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Peter W. Ragge
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Kaum ist der Maimarkt vorbei, geht es schon weiter: Am nächsten Wochenende folgt der große Marathon, Ende Mai das Mannheimer Stadtfest, dazwischen die eine oder andere große Veranstaltung in den Vororten und jetzt auch noch, genau zwischen Marathon und Stadtfest, das, was die Stadt Frühlingsempfang nennt: ein ganztägiges Bürgerfest wie sonst zu Neujahr.

Ob diese Ballung von Terminen Sinn macht, kann man sehr bezweifeln – aber sie wird diktiert vom engen Korsett aus Ferien, Feiertagen und dem ja auch oft ausgebuchten Rosengarten. In jedem Fall sinnvoll ist aber, diese Veranstaltung – auch weit entfernt vom Neujahrstag – nach über zwei Jahren Pause jetzt generell nachzuholen.

Das Konzept, mit dem Mannheim seit 20 Jahren den 6. Januar feiert, hat sich schließlich sehr bewährt: Der Rosengarten erwies sich da stets als stark frequentierter, beliebter Treffpunkt und Marktplatz von vielen Vereinen, Unternehmen, Verbänden, Kultureinrichtungen sowie Selbsthilfegruppen – sprich von all dem, was man heute die Stadtgesellschaft nennt. Solch eine Börse für Vernetzung, Austausch und Ermunterung zu Information, Bürgerbeteiligung und ehrenamtlichem Engagement ist schon in normalen Zeiten von ganz enormer Bedeutung.

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Seit Anfang 2020, als plötzlich das Covid-19-Virus auftauchte, ist aber nichts mehr normal. Über zwei Jahre Kontaktbeschränkungen, das monatelange Verbot von Treffen, von Training und Veranstaltungen haben bei Sport- wie Kulturvereinen sowie vielen anderen Einrichtungen mal mehr, mal weniger tiefe Spuren hinterlassen. Plötzlich fehlte die Motivation von Mitwirkenden, ging den Institutionen der Draht zum Publikum verloren und geriet man in Vergessenheit bei Interessenten und Sponsoren. Und viele Menschen vermissten schlicht und ergreifend viele Begegnungen.

„Endlich sieht man sich mal wieder“ – das war daher der am meisten gehörte, am meisten ausgesprochene Satz beim Maimarkt, der gerade zu Ende ging. Daher ist es gut und richtig, wenn die Stadt jetzt mit dem lange bewährten Format des Neujahrsempfangs einen Rahmen schafft, damit sich wieder Menschen begegnen, Meinungen ausgetauscht, Kontakte geknüpft werden können, Vereine neue Interessenten und Kultureinrichtungen wieder mehr Aufmerksamkeit gewinnen. Manche Menschen werden sich noch zurückhalten, denn die Corona-Ansteckungsgefahr ist ja nicht vorbei. Aber viele sind sicher froh, dass es wieder Treffpunkte gibt.

Redaktion Chefreporter