Mehr Ehrlichkeit

Peter W. Ragge zum Bau der „Neuen Parkmitte“.

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Peter W. Ragge
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Für den Luisenpark war der Freitag ein bedeutender Tag. Erstmals nach über 20 Jahren – so alt ist das Chinesische Teehaus! – gibt es wieder einen bedeutenden Neubau in Mannheims grüner Oase, der den Park echt aufwertet. Der 2009 eröffnete Haupteingang ist zwar jünger, aber hat sich als wenig gelungen und mit allerlei Problemen behaftet erwiesen.

Die Planung für die „Neue Parkmitte“ klingt dagegen sehr vielversprechend. Durch sie wird zusätzliche, bisher dem Publikum versperrte Fläche gewonnen. Viele Publikumslieblinge unter den Tieren, allen voran die Pinguine, bekommen, größere, artgerechte Gehege und das schon lange völlig marode Aquarium mit seinen vielen trostlos dreinschauenden und geschlossenen, weil porösen Becken wird endlich ersetzt. Auf dem Wunschzettel war das alles zwar schon länger, aber ohne die Bundesgartenschau als zusätzlichen Anlass wäre das Projekt sicher nie in Angriff genommen worden.

Man kann jetzt nur die Daumen drücken, dass das auch alles bis zur Bundesgartenschau rechtzeitig fertig wird – trotz bekannter Probleme der Baubranche.

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Fragt man offiziell danach, wird abgewehrt, der Zeitplan bekräftigt und das Thema der drohenden, Kostensteigerungen ganz schnell übergangen. Das betrifft nicht allein den Luisenpark, sondern ebenso eine ganze Menge anderer städtischer Bau- und Sanierungsprojekte. Aber verschweigen hilft nicht – jeder kann schließlich den Baupreisindex nachlesen. Da wäre generell mehr Ehrlichkeit nötig.

Dies gilt ebenso für die Folgekosten. Offiziell soll für den Betrieb der neuen Gebäude und Gehege nicht mehr Personal erforderlich sein als bisher, weil alles enger beieinander liegt. Wer glaubt’s? Das war auch schon bei anderen Mannheimer Neubauten nicht der Fall. Schon jetzt ist doch der Luisenpark chronisch unterfinanziert, macht die Stadtpark-Gesellschaft trotz städtischem Betriebskostenzuschuss Millionenverluste. Nicht ohne Grund hat der Aufsichtsrat jüngst keinen neuen Wirtschaftsplan beschlossen. Nach dem – guten und richtigen – Bekenntnis zum Bau der „Neuen Parkmitte“ muss nun von Stadtspitze und Gemeinderat das Bekenntnis folgen, dass auch der laufende Zuschuss für den Park nicht mehr ausreicht.

Redaktion Chefreporter