Kommentar Ludwigshafens Bürgermeisterin hätte Tätigkeit des Sohnes offen kommunizieren müssen

Stephan Alfter zum Verhalten der Kulturdezernentin

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Ludwigshafens Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg, inzwischen immerhin 18 Jahre im Amt, hat in den vergangenen Wochen Fehler gemacht. Sie hat bei der Planung der Techno-Veranstaltung am Blies-See auf eine Projektgruppe gesetzt, die zu Teilen aus Geschäftspartnern ihres Sohnes besteht. Geld fließt über ein Konto, auf das ihr Filius Zugriff hat. Das ist wohl nicht verboten, aber sie hätte es von vorneherein genau so kommunizieren müssen – und zwar in alle Richtungen. Dass nun der Verdacht entstehen könnte, sie hätte ein Familienmitglied direkt oder indirekt finanziell bevorteilt, ist ihre eigene Schuld und schwächt die mit Sicherheit gut gemeinte Initiative, jungen Erwachsenen ein subkulturelles Angebot hoher Qualität zu machen.

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Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar