Mit der Bewerbung von Daniel Gerstner für den Chefsessel im Heddesheimer Rathaus hat die SPD früh den Aufschlag für den Bürgermeister-Wahlkampf gesetzt. Nachdem es die Spatzen bereits von den Dächern im Ort gepfiffen haben, dass der gelernte Elektrotechnikmeister, Projektmanager und Familienvater seinen Hut in den Ring werfen wird, sind die Genossen richtigerweise in die Offensive gegangen und haben jetzt die Kandidatur öffentlich gemacht.
Wir dürfen gespannt sein, wie die Konkurrenz reagiert. Im Moment drängt sich in Heddesheim ein Eigengewächs aus den Reihen der anderen Parteien nicht unbedingt auf. Aber das muss ja nichts heißen, das Rennen um den ab 30. Mai 2022 vakanten Bürgermeister-Posten ist eröffnet. Dass Michael Kessler Ende Juli überraschend auf eine vierte Amtsperiode verzichtet hat, macht die Wahl im März 2022 auf alle Fälle für potentielle Bewerber besonders reizvoll. Es könnte ja auch ein Kandidat von außen für frischen Wind im Rathaus sorgen.
Mit Daniel Gerstner aber hat die SPD einen Coup gelandet. Der Mann ist bodenständig und mit seiner Familie fest in Heddesheim verwurzelt. Er ist bekannt im Ort, bei der Fortuna aktiv und konnte als Mitglied im Gemeinderat seit 2014 kommunalpolitisches Profil entwickeln.
Neue Strukturen möglich
Dass er im Gegensatz zu seinen drei Amtsvorgängern über kaum Erfahrung in einer öffentlichen Verwaltung verfügt, muss kein Nachteil sein. Nach 24 Jahren Michael Kessler kann sich eine solch personelle Veränderung an der Spitze im Rathaus durchaus als positiv erweisen, wenn dort ein teamfähiger, kommunikativer Bürgermeister neue Strukturen schaffen will und kann. Daniel Gerstner hat das am Freitagabend vor seinen Genossen zumindest angekündigt. Ob er damit auch die Heddesheimer überzeugen kann, wird sich zeigen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Kommentar zur Heddesheimer Bürgermeisterwahl: SPD landet einen Coup