Heddesheim. Einstimmig haben 26 Mitglieder des Heddesheimer CDU-Gemeindeverbands Volker Wittneben zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 60-jährige promovierte Chemiker löst damit Rainer Hege ab, der nach 21 Jahren im Amt nicht mehr kandidierte. Die Jahreshauptversammlung kürte den Landwirtschaftsmeister und CDU-Fraktionschef am Mittwochabend zum Schluss der Sitzung im „Pflug“ zum Ehrenvorsitzenden.
„Ich werde Rainers tolle Arbeit fortsetzen“, kündigte Volker Wittneben im Gespräch mit dieser Redaktion an. Zu seinen Parteifreunden sagte er: „Es wird am Anfang vielleicht etwas holpern. Da bin ich auf eure Unterstützung angewiesen.“ Doch der neue Mann an der Spitze des CDU-Gemeindeverbands ist zuversichtlich, sieht die Einstimmigkeit bei den gesamten Vorstandswahlen „als Zeichen der Geschlossenheit“. Wittneben: „Ich kann mir keine bessere Startposition vorstellen.“ Derzeit hat die Heddesheimer CDU 89 Mitglieder.
CDU Heddesheim
- Ehrenvorsitzender: Rainer Hege. – Vorsitzender: Volker Wittneben. – Stellvertreter: Christine Bode, Christiane Heidrich und Martin Heinz
- Schatzmeisterin: Sandra Wilhelm. – Schriftführerin: Christine Bode. – Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Vanessa Bach. – Internet und neue Medien: Yan Bréheret. – Beisitzer: Daniel Reinhard, Josef Doll, Charlotte Heinz, Klaus Demel, Holger Badent, Heinrich Schneider, Peter Wilhelm, Carmen Wilhelm.
- Ehrung langjähriger Mitglieder: 25 Jahre: Maria Seitz und Sebastian Callies. 47 Jahre: Heinrich Schneider. 52 Jahre: Friedrich Graser. Mehr als 60 Jahre: Hans Dallinger, Heinrich Heinz, Alwin Herre und Hans-Josef Ochsner.
Hege hatte schon 2019 angekündigt, bei der nächsten Vorstandswahl nicht mehr anzutreten. Sein Nachfolger Wittneben wurde 1961 in Bielefeld geboren, studierte Chemie, promovierte, bis die Familie mit den beiden heute erwachsenen Töchtern 1996 durch den Beruf des Vaters nach Heddesheim zog. Wittneben arbeitet bei der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG BCI) als Leiter des Aufsichtsdiensts in Heidelberg.
Auch mal Neues ausprobieren
Als politische Ziele nennt das langjährige CDU-Mitglied (Schüler Union, Junge Union), dass er neben den bewährten Veranstaltungen im Ort wie das Heringsessen und der Tour durch die Flur „auch mal etwas Neues ausprobieren möchte“. Die Partei soll so in der Wahrnehmung der Bevölkerung „präsenter und ansprechbarer“ werden. Das Zusammenwirken von Partei und Fraktion möchte Wittneben ebenso stärken wie die CDU für junge Menschen, junge Familien und Frauen attraktiver gestalten. So will er die Christdemokraten in den Kommunalwahlkampf 2024 führen. „Unser Ziel müssen dabei mindestens sieben Sitze sein“, so Wittneben.
In seiner Rückschau blickte Hege eher auf „ernüchternde, nicht zufriedenstellende Wahlergebnisse“ in 2021. Zuerst habe die Maskenaffäre des Mannheimers Nikolas Löbel das Ansehen der CDU stark beschädigt, so dass bei der Landtagswahl die Kandidatin Julia Philippi den Wiedereinzug ins Parlament knapp verfehlt habe. Auch Alexander Föhr habe dann im Herbst als Nachfolger von Karl A. Lamers den Sprung in den Bundestag verpasst. Hege: „Er ist zumindest der erste Nachrücker.“
Erneut verteidigte Hege, dass die CDU nach dem Rückzug von Michael Kessler bei der Bürgermeisterwahl keinen eigenen Kandidaten ins Rennen geschickt, sondern mit breiter Mehrheit bei einer Mitgliederversammlung den parteilosen Achim Weitz unterstützt habe. „Man kann es drehen und wenden, aber das war die richtige Entscheidung“, betonte Hege. Beim Resümee seiner Amtszeit sieht er die Ansiedlung des Pfennig-Logistikunternehmens 2008/09 sowie den erfolgreichen Kampf um den Edeka-Standort in Heddesheim als zwei Höhepunkte seiner Arbeit. „Ich habe mich bemüht, es immer recht gut zu machen“, sagte der scheidende Vorsitzende.
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