Heddesheim

Heddesheimer Bürgermeisterwahl: SPD setzt auf Daniel Gerstner

Von 
Martin Tangl
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Glückwunsch des SPD-Vorstands für den Kandidaten (v.l.): Jens Hagenow, Peter Schubach, Daniel Gerstner, Michael Rei, Ahmad El Menschawi, Jürgen Merx und Franziska Machatschek. © Martin Tangl

Heddesheim. Die Heddesheimer SPD hat sich auf ihrer Jahreshauptversammlung mit großer Geschlossenheit präsentiert. Nicht nur der gesamte Vorstand um den Ortsvereinsvorsitzenden Michael Rei ist bei den Neuwahlen einstimmig bestätigt worden. Auch Daniel Gerstner, der am Freitagabend im Bürgerhaus Pflug seine Kandidatur für das Bürgermeisteramt öffentlich gemacht hatte, bekam volle Rückendeckung der 20 Genossen im Saal (wir berichteten).

„Es ist viel gemunkelt und spekuliert worden. Dem wollten wir ein Ende setzen“, begründete Michael Rei, warum Daniel Gerstner schon zu einem so frühen Zeitpunkt seinen Hut als Bürgermeister-Bewerber für die Wahl im März 2022 in den Ring geworfen hat. Aber das Beispiel von Kanzlerkandidat Olaf Scholz zeige ja, dass das nicht unbedingt verkehrt sein muss, „auch wenn ich damals Bauchschmerzen gehabt habe“.

Vorstand der SPD Heddesheim

  • Einstimmig hat die SPD Heddesheim bei den Neuwahlen ihre Vorstandsmitglieder bestätigt.
  • Vorsitzender Michael Rei, 2. Vorsitzender Ahmad El Menschawi, Schriftführer Peter Schubach, Kassier Jürgen Merx.
  • Kassenprüfer: Gerhard Schall und Jan Phillip Merx.
  • Als Pressesprecher wurde Neumitglied Jens Hagenow (33) gewählt. Franziska Machatschek (25) ist künftig für den Social-Media-Auftritt des Ortsvereins verantwortlich.

Wie der Vorsitzende berichtete, habe die SPD bereits seit Beginn des Jahres besprochen, wen die Sozialdemokraten 2022 ins Rennen schicken könnten. „Damals waren wir noch davon überzeugt, dass Amtsinhaber Michael Kessler erneut antreten wird. Trotzdem wollten wir einen Kandidaten aufbauen. Nach dem Verzicht von Kessler aber sind die Karten jetzt neu gemischt“, erklärte Rei.

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Die SPD sei sehr froh und stolz, einen Bewerber aus den eigenen Reihen präsentierten zu können. „Daniel Gerstner hat uns überzeugt. Sein Herz schlägt für Heddesheim, er ist hier geboren und aufgewachsen. Hier ist der Lebensmittelpunkt des jungen Familienvaters. Er wird sein zukünftiges Amt nicht als Sprungbrett für höhere Aufgaben sehen“, versprach der Vorsitzende.

„Zuhören, um zu verstehen“

Das bestätigte auch der Kandidat, der am 19. Oktober seinen 41. Geburtstag feiert: „Heddesheim ist eine liebenswerte Gemeinde mit unglaublich viel Potential.“ Er wolle ein Bürgermeister sein, „der zuhört, um zu verstehen, der reflektiert und Empathie zeigt, der Traditionen und Erfahrungen wertschätzt, der konstruktiv, fair und zielgerecht überlegt, der verständlich kommuniziert und pragmatisch handelt“. Dass er für den Posten im Rathaus bislang über nur wenig kommunale Verwaltungserfahrung verfügt, sieht er nicht als Nachteil an, ganz im Gegenteil, wie er im Gespräch mit dem „Mannheimer Morgen“ betonte. „Als Projektmanager und Abteilungsleiter hat er sich in einer Führungsposition bewährt“, ergänzte Michael Rei.

Die derzeit 59 Mitglieder der Heddesheimer SPD hätten schon lange nicht mehr so ein gutes Gefühl gehabt, freute sich der Vorsitzende über die gute Stimmung der Genossen nach der gewonnenen Bundestagswahl. Aber schon im Wahlkampf habe sich dieser positive Trend an den Infoständen gezeigt. „Ganz im Gegensatz zur Landtagswahl im Frühjahr“, resümierte Rei. Zwar hätten die Heddesheimer Sozialdemokraten im Vergleich zum Landesdurchschnitt noch ganz gut abgeschnitten, auch habe der Schriesheimer Genosse Sebastian Cuny den Sprung nach Stuttgart geschafft. „Aber das war dann auch das einzig Positive an dieser Wahl“, bedauerte Rei.

Ganz anders bei der Bundestagswahl, „das hat wieder richtig Spaß gemacht“. Hier hätten schließlich viele einzelne Bausteine zum Erfolg der SPD geführt, nicht nur die Schwäche des CDU-Kanzlerkandidaten und die Querelen innerhalb der Union, sondern auch die gute Arbeit der sozialdemokratischen Minister gerade in der Corona-Krise. „Auch wir in Heddesheim können mit unserem Ergebnis zufrieden sein, auch wenn es unsere Direktkandidatin Elisabeth Krämer im Wahlkreis nicht ganz geschafft hat“, sagte Rei. „Und im Frühjahr sind wir wieder gefordert“, blickte er zuversichtlich auf den nächsten Wahlkampf - dann für Daniel Gerstner und den Chefsessel im Rathaus.

Auch das kurze Fazit von Jürgen Merx, dem Vorsitzenden der SPD-Gemeinderatsfraktion, fiel positiv aus. Er erinnerte daran, dass es vor zehn Jahren seine Partei gewesen sei, die den Wochenmarkt auf dem Dorfplatz trotz Gegenwind der CDU durchgesetzt habe. Auch die E-Ladestalle auf dem Edeka-Parkplatz sowie die Einschränkungen beim Feuerwerk aus Klima- und Umweltschutzgründen seien auf Initiative der SPD erfolgt.

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