Kommentar Die Zukunft der Mannheimer City? Einfach ausprobieren!

Die Mannheimer City zukunftsfähig zu machen, ist ein wichtiges Anliegen, das Projekt Futuraum dafür eine gute Chance. Aber es muss endlich konkret werden, findet Timo Schmidhuber

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Timo Schmidhuber
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Mannheim. Wie macht Mannheim seine Innenstadt zukunftsfähig? Konkreter gefragt: Wie gelingt es, dass es Menschen auch in Zukunft noch in die Innenstadt zieht und dass sie sich gerne dort aufhalten – zum Einkaufen genauso wie zum Wohnen, zum Essen und Trinken genauso wie zum Museumsbesuch oder um einfach nur in der Sonne zu sitzen.

Bei der Antwort darauf geht es natürlich auch um die zuletzt viel diskutierte Frage, mit welchem Verkehrsmittel die Menschen am besten in die Stadt kommen. Und wie viel Platz man dort dem Auto, dem Fahrrad und dem Fußgänger jeweils einräumen will. Aber die Sache beschränkt sich natürlich nicht darauf. Es geht zum Beispiel auch darum, wie viel Grün eine Innenstadt braucht. Wie viele Brunnen? Und auch wie viele – im positiven Sinne des Worts – Events auf Straßen, Plätzen und in Läden.

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Über alle diese Fragen müssen sich die Betroffenen austauschen, Innenstadt-Besucher, Händler, Bewohner. Und deshalb ist es gut, dass die Stadtverwaltung das Projekt Futuraum aufgelegt hat, das sich explizit als Plattform für solche Fragen versteht. Und dass dieses Projekt nicht nur mit knapp einer Million aus dem städtischen Haushalt ausgestattet wird, sondern auch mit immerhin 2,5 Millionen Euro aus einem Förderprogramm des Bundes.

Schade allerdings ist, dass Futuraum bislang so verkopft und abstrakt daherkommt wie eine schlechte Soziologie-Vorlesung.
Timo Schmidhuber

Schade allerdings ist, dass Futuraum bislang so verkopft und abstrakt daherkommt wie eine schlechte Soziologie-Vorlesung. Schon als die Verantwortlichen das Projekt vor knapp zwei Jahren dem Gemeinderat vorstellten, blickten sie ob der vielen abstrakten Formulierungen reihum in fragende Gesichter. Seitdem hat sich zumindest für den Außenstehenden nicht mehr viel getan. Das hat sicher auch damit zu tun, dass das Förderprogramm an sich extrem bürokratisch angelegt ist. Aber nicht nur.

Jetzt wäre es wichtig, dass das Ganze zügig konkret wird. Im Juni ist eine Umfrage geplant, was sich die Mannheimerinnen und Mannheimer in der Innenstadt wünschen. Ein erster Schritt, immerhin. Diese Umfrage sollten die Verantwortlichen dann aber möglichst schnell auswerten – und mit dem Geld aus dem Etat die gewünschten Dinge im Kleinen ausprobieren. Mit Blick auf Events oder Begrünungen müsste sowas ja relativ schnell umsetzbar sein. Bei aller Kritik hat der Verkehrsversuch ja gezeigt, dass Versuche immer Erkenntnisse bringen, ganz unabhängig davon, wie man zu den Ergebnissen steht. Bei der wichtigen Frage, wie die Mannheimer City auch in Zukunft beliebt bleibt, ist jede Erkenntnis hilfreich.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim