Kommentar Derzeit schlimme Unsicherheit bei Corona

Steffen Mack über die Corona-Lage und die Gefahr durch Omikron

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Es ist jetzt leider, wie es ist. Man könnte nun lange und völlig zu Recht die unfassbaren, vor allem politischen Versäumnisse beklagen, die das Land wieder derart in die Krise schlittern ließen. All das wird auch noch zu analysieren und – soweit nachträglich möglich – zu korrigieren sein. Aber hier und jetzt hilft es nur bedingt weiter. Momentan ist eine besonders schlimme Phase der Unsicherheit. Zwar sinken die Corona-Zahlen, von einzelnen Ausreißern abgesehen, mittlerweile bundesweit deutlich. Aber erstens wird es noch dauern, bis sich das auch in einer Entlastung der Krankenhäuser bemerkbar macht. Zweitens ist da die neue Bedrohung durch Omikron.

Die muss man sehr ernst nehmen. Doch Schwarzmalen hilft nicht weiter. Dass sich die neue Virusvariante etwa bereits so schnell in Großbritannien ausbreitet, bedeutet nicht, dass dies auch in Deutschland passieren muss. Auf der Insel sind sehr viel mehr Menschen mit AstraZeneca geimpft als hier, und dieses Vakzin schützt vor Omikron ersten Studien zufolge deutlich weniger als Biontech und Moderna.

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Das zeigt, worauf es nun mehr denn je ankommt: Das Impftempo muss mit allen Mitteln erhöht werden. Dazu bedarf es natürlich zuvorderst ausreichend Impfstoff. Die Ehrlichkeit und sichtbare Fassungslosigkeit, mit der Karl Lauterbach die drohenden Engpässe kommuniziert hat, unterscheidet den neuen Gesundheitsminister sehr wohltuend von seinem Vorgänger. Aber das garantiert leider noch nicht, dass seine Bemühungen um größere Liefermengen auch erfolgreich sein werden.

Dennoch sollten Länder und Kommunen schon dringend die Impfstrukturen ausweiten, um alle verfügbaren Dosen so schnell und so unkompliziert wie möglich verabreichen zu können. Da ist Mannheim, bei eigenen Impfbemühungen schon lange Vorreiter, wieder auf einem guten Weg.

Dies werden viele Menschen, die etwa vor dem Kulturhaus Käfertal oder dem Volkshaus Neckarau lange und mitunter sogar vergeblich frieren mussten, vermutlich anders sehen. Aber das liegt vor allem an zu wenig Impfstoff. Das Grundprinzip der Stadt, neben festen Terminbuchungen im Rosengarten (auch in Arztpraxen oder im Klinikum) weiter auf spontane Jedermann-Angebote zu setzen, ist richtig.

Dabei ist jede Hilfe willkommen, auch von niedergelassenen Medizinern. Gleiches gilt für Aktionen, wie es sie in Q 6/Q 7 oder im Palazzo gab und wieder gibt. Auch wenn es womöglich nur einige wenige Verantwortliche versaut haben: Gemeinsam aus der Krise müssen nun alle.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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