Kommentar Das "TransforMA"-Projekt ist eine große Chance für Mannheim!

Zwölf Millionen Euro Fördergelder bekommen Universität und Hochschule für ihr gemeinsames "TransforMA"-Projekt. Das ist eine große Chance, Transparenz in die Wissenschaft zu bringen, kommentiert Sebastian Koch

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Sebastian Koch
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Bund und Land fördern Universität und Hochschule mit zwölf Millionen Euro. Sollte „TransforMA“ so umgesetzt werden, wie es die Koordinatoren beschreiben, werden davon viele profitieren. Schließlich wollen sich beide Häuser auch öffnen, wie es Hochschul-Prorektor Mathias Hafner angekündigt hat.

Das ist kein Paradigmenwechsel – Bildungseinrichtungen sollten, wenn sie staatlich finanziert werden allemal, generell für die Öffentlichkeit zugänglich sein und sich auch an deren Interessen orientieren. In der Realität wirkt Wissenschaft aber trotzdem oft abstrakt, schwer greifbar und nicht immer nachvollziehbar. Deshalb tut den Einrichtungen – und der Wissenschaft an sich – mehr Transparenz gut.

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Uni und Hochschule gehören zu den großen Akteuren in Mannheim: Sie bilden 17 000 Studierende aus und sind wichtige Arbeitgeber. Die Uni prägt allein durch ihren Standort, aber auch durch die bundesweit renommierten Sozial- und Wirtschaftswissenschaften das Bild der Stadt. Im Zuge der Bebauung des Friedrichsparks hat sie aber polarisiert – auch, weil nicht immer verständlich wurde, warum es die Gebäude braucht. Auch die Hochschule gehört in Angewandten Wissenschaften zur Spitze in Deutschland. Seit Herbst kann man hier auch promovieren.

Dass sich beide zusammentun, um ihr Wirken dem Bedarf von Industrie aber auch in Bildungs- oder Klimafragen anzupassen, ist deshalb zu begrüßen. So können sie auch Zweifeln begegnen: Braucht eine mittlere Großstadt wie Mannheim wirklich mehrere staatliche Hochschulen? Kann Forschung nicht bei BASF, Roche oder in anderen Unternehmen betrieben werden? Wie und – vor allem – was arbeiten Professoren? Was bringt uns das, was sich Historikerinnen, Philosophen und Ethiker herleiten oder Informatikerinnen sowie Studenten oder Studentinnen der Sozialen Arbeit lernen?

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Das Projekt bietet die Chance, mehr Verständnis zu schaffen und Einblicke zu gewähren. Dass Hochschule und Universität dabei zusammenarbeiten, ist ein starkes Signal – in einer Zeit, in der Wissenschaft mit Blick auf gesellschaftliche und umwelttechnische Fragen wichtiger denn je erscheint, in der seriöse Wissenschaft aber auch immer öfter angezweifelt wird.

Beide müssen „TransforMA“ über die fünf Jahre Förderung hinaus als Chance begreifen. Wenn Hochschule und Uni künftig Synergien noch öfter nutzen, ist das ein Erfolg – für alle.

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts