Kommentar Berauscht auf dem E-Scooter: Kenn dein Limit!

Offenbar fehlt vielen noch das Bewusstsein dafür, dass auch E-Scooter und Alkohol so gar nicht zusammen passen - auch in Mannheim, kommentiert Lisa Wazulin

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Lisa Uhlmann
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Mannheim. Eigentlich sind Kampagnen wie „Don’t Drink and Drive“ oder „Alkohol, kenn dein Limit“ für sichere Straßen mittlerweile so in der Gesellschaft verankert, dass sie jede und jeder kennt. Die Kampagnen klären seit Jahren über berauschtes Fahren im Straßenverkehr auf und helfen so, die Botschaft zu verbreiten: Alkohol trinken und Auto fahren passen nicht zusammen. Das Problem: Offenbar fehlt vielen noch das Bewusstsein dafür, dass auch E-Scooter und Alkohol so gar nicht zusammen passen. Zwar ist die Anzahl der Unfälle, verursacht durch Berauschte, in Mannheim vergleichsweise gering – noch. Allerdings steigt ähnlich wie bundesweit in der Quadratestadt die Zahl der Unfälle – und damit auch derer, die sich schwer verletzten oder sogar ums Leben kommen.

Weil gerade junge Leute auf die schnellen Flitzer steigen, braucht es für diese Zielgruppe dringend noch mehr Aufklärung. Denn was viele nicht wissen: Die Roller sind Kraftfahrzeuge, hier gelten die gleichen Limits wie fürs Auto. Unter 21-Jährige und Führerschein-Neulinge dürfen sich überhaupt keinen Schluck Alkohol genehmigen, wenn sie auf einen E-Scooter steigen – sonst ist der Lappen weg. Offenbar ist die Versuchung, nach einer Partynacht schnell damit nach Hause zu flitzen, noch zu groß.

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Tatsächlich bemühen sich auch die Verleiher selbst darum, die Nutzenden zum achtsamen Fahren anzuhalten, so etwa das Unternehmen Tier. Wer in den Abendstunden einen E-Roller mieten will, muss zuerst bei einem Geschicklichkeitstest seine Fahrtüchtigkeit unter Beweis stellen. Wer den nicht besteht, wird an eine App weitergeleitet, um sich ein Taxi zu bestellen. Bei Großveranstaltungen wie dem Oktoberfest erweitert der Verleiher seine Parkverbotszonen, um Fahrten dorthin oder von dort weg zu verhindern. Vielleicht lässt sich das auf Mannheim übertragen: Warum nicht den Jungbusch am Wochenende zur Parkverbotszone erklären? Bis dahin bleibt aber immer wieder an Fahrenden zu appellieren: Kenn dein Limit – lass den E-Scooter besser stehen.

Redaktion Seit 2018 als Polizeireporterin für Mannheim in der Lokalredaktion.