Kommentar Beim SV Waldhof stimmt der Kurs, aber es braucht neue Qualität

Die Zeit der großen Töne ist beim SV Waldhof Mannheim nach zwei Jahren im Abstiegskampf vorbei. Der Ansatz des Sportgeschäftsführers überzeugt. Ein Kommentar.

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Alexander Müller
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Konzentriertes Arbeiten statt markiger Ansagen: Beim SV Waldhof ist nach zwei Jahren im Abstiegskampf Demut eingekehrt. Sportgeschäftsführer Gerhard Zuber vermied es beim Trainingsauftakt am Montag, sich auf ein konkretes Saisonziel festzulegen. Stattdessen wird im Hintergrund fleißig am neuen Kader getüftelt. Zudem werden die bekannten Schwachstellen bei Tempo und Dynamik auf einzelnen Positionen angegangen und die professionellen Strukturen durch Neuzugänge für das Team hinter dem kickenden Personal gestärkt. Das klingt nach einem vernünftigen Neustart mit Hand und Fuß.

Wer erwartet hatte, dass Waldhof-Präsident Bernd Beetz in diesem Sommer seinen Geldbeutel einmal richtig aufmacht und den Angriff auf die Aufstiegsplätze ausruft, sieht sich getäuscht. Dem SVW steht nach Zubers Angaben der gleiche Etat wie in der Vorsaison zur Verfügung. Der Manager muss auf dem Transfermarkt deshalb clever agieren, statt mit viel Geld nach Namen zu verpflichten. Und das ist perspektivisch sicher auch die bessere Herangehensweise.

Der Jugendkurs und das Vertrauen ins Stammteam der Vorsaison allein wird nicht reichen

Wie Zuber das Projekt angeht, klingt auf jeden Fall verheißungsvoll. Es kamen bis jetzt vier junge Neuzugänge mit einem Altersschnitt von nur 22 Jahren. Talentierte, entwicklungsfähige, hungrige Profis – und keine abgehalfterten Altstars.

Doch dieser Jugendkurs und das Vertrauen ins Stammteam der Vorsaison allein wird nicht reichen, um den SV Waldhof in wieder entspanntere Gebiete der Drittliga-Tabelle zu befördern. Ein bisschen Erfahrung und gestandene Qualität braucht dieser Mannheimer Kader sicher noch, um sich diesmal auch sicher aus dem Abstiegskampf fernzuhalten.

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Denn neben den altbekannten Problemen beim Toreschießen fehlt dem SVW weiterhin ein echter Führungsspieler im zentralen Mittelfeld, an dem sich die Jüngeren in schwierigen Phasen aufrichten können. Auch hier ist Zuber mit seinem Interesse an Max Christiansen auf einem vielversprechenden Pfad.

Nach Jahren des Tänzelns am Abgrund und permanenter personeller Wechsel an den Schaltstellen wird beim SV Waldhof im sportlichen Bereich gerade unter Hochdruck an einer echten Konsolidierung gearbeitet. Aus den Fehlern der Vergangenheit, als große Töne aus der Vereinsspitze nicht mit entsprechenden Taten auf dem Rasen bestätigt werden konnten, scheint der SV Waldhof seine Lehren gezogen zu haben.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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