Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Bahnhof Käfertal: Da muss mehr passieren

Er lag viel zu lange weitgehend funktionslos da, denn meistens rauschten nur Güterzüge durch: der Bahnhof Käfertal. Erst jetzt, zur Bundesgartenschau, und dann im Zuge des S-Bahn-Ausbaus auf der Nord-Süd-Strecke, der sich indes noch einige Jahre hinzieht, bekommt er wieder eine größere Bedeutung. Daher war die Sanierung jetzt überfällig. Wenn der Nahverkehr attraktiver werden soll, braucht es einfach viel mehr S-Bahn-Haltepunkte in der Nähe von Wohn- und Industriegebieten.

Doch das, was die Bahn da am Freitag groß feierte, kann nur ein Zwischenstand sein. Die Gleise sind nun zwar modernisiert und behindertengerecht umgebaut – aber mehr nicht. Das leerstehende, völlig heruntergekommene Bahnhofsgebäude selbst stellt einen Schandfleck dar, die Flächen davor sind mit – teilweise nicht zugelassenen – Autos zugeparkt, während Fahrradständer fehlen. Das alles wirkt nicht attraktiv und anziehend, sondern abschreckend. Da reichen auch nicht nur ein paar Eimer Farbe. Bis zur Bundesgartenschau muss da von der Bahn dringend nachgebessert werden.

Das gilt aber nicht nur für die Bahn. Auch die Stadt, konkret der Stadtraumservice, ist in der Pflicht. Die Unterführung von und zum Wohlgelegen ist völlig verschmiert und verdreckt, die Lampen in der Unterführung sind teilweise mit Klebeband „repariert“, die Treppenauf- und abgänge gar nicht oder nur schwach beleuchtet. Wer im Dunklen – im Winter schon ab nachmittags – durch die Unterführung läuft, steuert gefühlt auf ein schwarzes Loch zu. Attraktiv ist Nahverkehr aber nur mit Sicherheit und Sauberkeit.