Großveranstaltungen

Diese Fahrgeschäfte kommen auf die Mannheimer Oktobermess

Der Aufbau läuft bei strömendem Regen. Aber ab Samstag, wenn die Oktobermess startet, soll das Wetter besser werden. Das erwartet die Besucher.

Von 
Peter W. Ragge
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Der „Mythos“ entsteht: Aufbau des gleichnamigen, mit Wikinger-Motiven ausstaffierten ungewöhnlichen Fahrgeschäfts, das bis zu 100 Kilometer pro Stunde erreicht. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Die rotierende Platte hebt sich bis zu 16 Meter, erreicht ein Tempo von bis zu 100 Stundenkilometer. „Das geht richtig zur Sache“, sagt Schausteller Christian Göbel über „Mythos“. Erst im Sommer 2024 von einem italienischen Hersteller neu gebaut, steht das Fahrgeschäft jetzt erstmals auf der Mannheimer Mess, die am Samstag eröffnet wird. Der Aufbau dafür läuft derzeit bei strömendem Regen. Und doch sind „Mythos“ und einige weitere Attraktionen schon zu sehen.

Besucher, die von der Waldhofstraße kommen, werden wie immer vom Knusperhaus sowie der Brat-Bar begrüßt. Beide Geschäfte von Jasmin Lux stehen auch schon, ebenso dahinter der „Topper“ sowie „Schnipp-Schnapp“. „Geschickt gewinnen“ wirbt Schausteller Thomas Schmidt für seine attraktiv gestalteten Greiferautomaten, an denen man Plüschfiguren von Disney oder Minions gewinnen kann.

Gegenüber schraubt Robert Püschmann in seinen Reibekuchen-Stand neue Glühbirnen rein, die ihm bei der Abfahrt in Alzey kaputtgegangen waren. „Auch bei Regen muss hier geschafft werden“, seufzt er: „Es soll ja schön aussehen!“ Daneben entsteht das Paradies für Freunde kandierter Früchte. Acht Obstsorten überzieht das Team von Markus Rick auf Wunsch mit fünf verschiedenen Schokoladensorten. „Jeder Tropfen, der heute fällt, kann schon ab Samstag nicht mehr fallen“, gewinnt Rick sogar dem miesen Wetter noch eine positive Seite ab. „Ich kann es nicht abstellen, man kann es sich nicht aussuchen“, bleibt auch Karel Ropers gelassen, obwohl er nass wird. „Büchsenwerfen XXL“ steht an seinem Geschäft, das der niederländische Schausteller gerade aufbaut. Zuletzt war er mit seinen zwölf Zentimeter großen Riesenbüchsen in Eisleben, da habe er Sonnenschein gehabt.

Termine auf der Oktobermess in Mannheim

  • Am Samstag, 27. September, wird die Oktobermess feierlich eröffnet . Gegen 17 Uhr erfolgt der Fassbieranstich mit Bürgermeister Thorsten Riehle. Dazu spielt das Polizeiorchester.
  • Die Mess dauert bis 12. Oktober und ist sonntags bis donnerstags von 13 bis 22 Uhr, freitags, samstags sowie vor Feiertagen bis 23 Uhr geöffnet.
  • An den Montagen, 29. September und 6. Oktober, profitieren Besucher wieder von den Happy-Monday-Angeboten . An den Donnerstagen, 2. und 9. Oktober, finden jeweils die Familientage mit halben Preisen und Sonderangeboten der Schausteller statt.
  • Zur Mess gehört auch das Traditionsfeuerwerk , das an den beiden Freitagen 3. und 10. Oktober gegen 22 Uhr stattfindet.

Schausteller aus der Region dagegen mussten bereits mit wechselhaftem Wetter leben – etwa beim Wurstmarkt in Bad Dürkheim. Markus Rick kommt von dort. Elf Lkw-Fahrten zwischen der Pfalz und Mannheim muss er absolvieren, bis er alles auf dem Neuen Messplatz hat. „Viele von uns kommen von Bad Dürkheim oder vom Winzerfest Alzey“, sagt Manuel Reif, zweiter Vorsitzender vom Schaustellerverband. Weil diese Veranstaltungen gerade erst endeten, sei für manchen Kollegen „der Aufbau schon arg knapp“.

Trotzdem ist von Hektik hier nichts zu spüren. „Excalibur“ ruht noch ganz still auf drei Sattelschleppern. Die nach dem legendären Schwert von König Artus benannte Riesenschaukel erreicht einen Flugkreis von 47 Metern. Bis zum Abend vorher hat sie sich noch in Hamm gedreht. „Die sind die Nacht durchgefahren“, weiß Manuel Reif über die Kollegen, daher schlafen sie jetzt. Aber der Aufbau gehe dank der Hydraulik schnell, nur müsse man ihnen mehr als die 18 Meter lange Front des Fahrgeschäftes freihalten. „Die brauchen, wenn sie ausklappen, rechts und links fünf Meter“, sagt er. Erst nach dem Aufbau könnten sich dort Kollegen platzieren. Das drei Jahre alte Fahrgeschäft ist erstmals in Mannheim.

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„Mythos“ ist ebenso neu. „Das war noch gar nie da“, freut sich Christine Igel, Hauptgeschäftsführerin der städtischen Tochtergesellschaft Veranstaltungen-Tourismus-Marketing (VTM), die für die Mess verantwortlich ist, über den Zugewinn. Ihrem für die Mess zuständigen Team unter Leitung von Patrick Müller gelinge es immer wieder, Neuheiten und bewährte Attraktionen auf den Neuen Messplatz zu holen. 90 Tonnen Gesamtgewicht weist die „Heavy Rotation“-Anlage, die von Schaustellerin Jacqueline Högerle betrieben wird, auf. Schon seit Freitag läuft der Aufbau der Attraktion, die im Stil der Mythologie der Wikinger gestaltet ist. „Mal was Neues, das gibt es selten“, so Christian Göbel, der Partner von Högerle. „Mythos“ ist nicht nur enorm schnell und schraubt sich gewaltig in die Höhe, auf das Publikum – 20 Personen in zehn Gondeln – wird dabei auch ein gewaltiger Druck ausgeübt, „wie im Weltraum“, so Igel.

Erstmals in Mannheim: Das Fahrgeschäft „Devil Rock“. © PIX-Sportfotos

Enormes Tempo und Nervenkitzel bietet ebenso eine weitere, schon fertig aufgebaute Attraktion: „Devil Rock“ von Mathias Strabe. „Den Typ gibt es in Deutschland nur ein Mal“, betont Stephan Schuster, Vorsitzender des Schaustellerverbandes. Es sei „eines der Fahrgeschäfte mit dem schwersten Mittelbau, das es gibt“, ergänzt Reif. Für Mannheim sei das zwölf Meter hohe Fahrgeschäft neu und ein echter Gewinn, freut sich Igel.

Aber auch viele beliebte und bekannte Attraktionen sind wieder da. Insgesamt sind es laut Igel 140 Geschäfte. Dazu zählen die Achterbahn „Wilde Maus“ oder der „Bayern Breaker“ für alle Freunde wilder, schneller Fahrten sowie der 55 Meter hohe „Booster Maxx“, dessen zwei freischwingenden Loopinggondeln auf 120 Kilometer pro Stunde beschleunigen. „Eines der höchsten Fahrgeschäfte in Deutschland und nun wieder bei uns“, freut sich Schuster. Es ist sogar höher als das Riesenrad „Grand Soleil“ der Wormser Familie Göbel, das einen besten Blick aus immerhin 48 Metern verspricht – und das auch bei Herbstwetter, da es 36 geschlossene Gondeln bietet, darunter eine für Rollstuhlfahrer.

Auch eine Geisterbahn gibt es wieder – obwohl das eigentlich engagierte Laufgeschäft kurzfristig wegen Mechanikproblemen, die in Bad Dürkheim aufgetreten sind, absagen musste. Die Geisterbahn, die nun zum Gruseln einlädt, war zuletzt 2018 da. „Mannheim ist so beliebt bei den Kollegen, dass wir immer schnell Ersatz bekommen“, so Stephan Schuster. „Und nicht irgendwas, sondern auch etwas, was zum Konzept passt“, ergänzt Igel.

Redaktion Chefreporter

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