Mannheim. Lange kein Domino mehr gespielt? Mal wieder an der Zeit, das eigene König- oder Königinnenreich auszubauen? Da hätte der Pegasus Verlag mit KingDomino, dem Spiel des Jahres 2017, das Passende für Sie. Dabei ist quadratisch praktisch und gut. Aber die Plättchen dabei auch noch passend aneinander legen noch besser. Am besten im 5 mal 5 Raster. Und zwar um Ihr Königsschloss herum, auf dass das Gebiet ein Königreich werde.
Das zu bauende Reich besteht dabei aus verschiedenen Landschaften, die es gilt angrenzend zueinander zu legen: je größer die gleiche Landschaft, desto besser. Nun ja, fast. Die Plättchen, nennen wir sie Dominos (nein, nicht Dominas), haben zwar keine Punkte, dafür aber häufig Kronen. Und die sind der Multiplikator. Oder der Multiplikant. Also es geht um das Produkt aus Anzahl der Dominos mal Anzahl der Kronen. (Und wir lernen doch nicht für die Schule, sondern fürs Leben).
Es kommt auf die Auswahl der Plättchen an
Beispiel: Ein Riesenwaldgebiet aus acht Feldern mit zwei Kronen bringt mir schon ganz gute 16 Punkte. Aber besser wäre ja doch ein Vierer Goldminenfeld mal fünf Kronen. Und das Ganze bauen wir jetzt wie erwähnt um das Schloss herum, möglichst ohne Löcher, und auf einer 5 mal 5 Fläche. Jeder für sich und entsprechend der überschaubaren Anlegeregeln.
So weit so unspektakulär und solitär. Aber wo liegt nun der Spaß und die Spannung (und wenn Sie etwas Schokolade dazulegen auch was zum Naschen)? Nun, das Spannende und das Neue ist der Auswahlmechanismus, wer welches Plättchen bekommt. Die wertvolleren Plättchen (die selteneren Landschaften und/oder die mit mehr Kronen) haben auf der Rückseite eine höhere Zahl – bei vier Spielern sind 48 Dominos im Spiel, also von eins bis … 48. Bei drei Personen sind es 36. Und für das funktionierende Zweipersonen-Spiel gibt es leichte Abwandlungen der Regeln.
In der Mitte ausgelegt werden nun vier Plättchen mit der Zahlenseite nach oben. Diese werden von klein nach groß sortiert und dann umgedreht. Beginnend mit dem Startspieler setzt jeder Mitspielende seinen oder ihren Spielstein auf eine Landschaft. Sitzen alle? Dann werden x mal Anzahl der Spielenden Plättchen parallel daneben nochmals ausgelegt – für die nächste Runde.
Nun nimmt jeder Spieler das Plättchen unter seinem Spielstein und baut es hoffentlich sinnvoll ins Reich ein. Stopp, nicht gleichzeitig – nacheinander. Und zwar beginnend mit dem Spieler, der das Plättchen mit der kleineren Nummer gewählt hatte. Denn wer sich auf ein wertvolleres Plättchen gesetzt hatte ist dann eben in der nächsten Runde auf der parallelen Plättchenreihe bei der Auswahl später dran und muss nehmen, was übrig ist; häufig ein im Schnitt schlechteres Domino, womit ich dann aber in der nächste Runde wieder … sie ahnen es.
Klingt fair und durchdacht. Und so springt man bis Spielende fröhlich von einer Reihe in die parallel ausliegende, bis alles in die Königreiche umgesiedelt wurde. Das hat zwar eine gewisse taktische Komponente, aber man spielt doch eher konstruktiv auf die Optimierung seines Reiches bedacht und nur sekundär destruktiv, auch wenn durchaus ein netter Ärgerfaktor dabei ist, wenn ich bewusst auf das für mich vielleicht zweitbeste Plättchen gehe, damit aber der Spieler nach mir ein Plättchen nehmen muss, das nun so gar nicht ins Königreich passt.
Spiel ohne großen Frustrationsfaktor
KingDomino ist damit ein friedliches Familienspiel ohne allzu großen Frustrationsfaktor, für zwei bis vier Spielende ab acht Jahren. Es kam am Anfang häufiger mal auf den Tisch, ist inzwischen aber eher ein Absacker geworden, da es doch recht glückslastig ist und angenehm schnell gespielt. Passt also gut zu 'noch was Schnelles zum Legen, wo ich nicht mehr so viel denken muss'.
Am Ende werden die (Prestige)Punkte der einzelnen Landschaften multiplikativ errechnet und addiert. Gewonnen hat wer sein Volk am gerechtesten regiert hat. … Wäre mal was anderes, oder? Nein - gewonnen hat natürlich wie immer, wer die meisten Punkte hat.
Neben Kingdomino gibt es übrigens vom gleichen Verlag auch das Spiel Queendomino sowie Dragomino, das Kinderspiel des Jahres 2021.
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