Spiele-Serie

Heckmeck am Bratwurmeck - Würfelspiel mit Schadenfreude

Von 
Uwe Schwab
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CREATOR: gd-jpeg v1.0 (using IJG JPEG v62), quality = 100 © Zoch Verlag

Mannheim. Es geht es um Würmer - Bratwürmer. Diese müssen gegrillt werden, als Hühnerfutter. So originell, so irrelevant. Die Würmer finden sich in einer Anzahl von eins bis vier auf 16 Spielsteinen (ok, offiziell 'Bratwurmportionen') wieder.

Wer beginnt würfelt mit acht Standard-Würfeln. Wer würfelt, legt alle Würfel mit der gleichen Augenzahl raus. Dann kann er oder sie erneut würfeln. Und wieder nach den gleichen Regeln rauslegen. Schon rausgelegte Augenzahlen dürfen im nächsten Wurf nicht mehr rausgelegt werden –  und rausgelegte Würfel auch nicht mehr zurückgenommen werden.

Die Würfelseite mit der Sechs enthält statt sechs Punkten einen Wurm. Für einen gültigen Wurf muss mindestens ein Würfel mit dieser Seite raus gelegt worden sein. Häufig zu hörenden Spruch: 'Hättest mal lieber am Anfang die Würmer genommen'.

Kurzer Gegencheck: Maximaler Wert für einen gültigen Wurf? 40 – Acht mal Augenzahl fünf oder Wurm, in beliebiger Kombi.

Je höher der Wert, desto mehr Wurm

Warum machen wir das? Um sich eines der in der Mitte nebeneinander ausliegenden Plättchen ('Bratwurmgrill') zu nehmen. Die Summe der  Augenwerte muss dabei mindestens dem Wert des niedrigsten Plättchen (21) entsprechen. Die Augen zählen die Augen, der Wurm zählt fünf!

Es gibt insgesamt 16 Plättchen im Augenzahlwert von 21 bis 36, mit einem bis zu vier Würmern darauf. Je höher, desto mehr Wurm. Das so erwürfelte Plättchen legt der Spieler vor sich hin, als Stapel auf die eventuell bereits liegenden.

Aber Obacht. Wer weiter würfelt und nichts mehr raus legen kann, hat zu viel gewollt und muss das oberste seiner bereits erspielten Plättchen wieder in die Mitte legen. Das teuerste Plättchen aus der Mitte wird umgedreht - als Mechanismus, damit das Spiel auch irgendwann mal fertig wird.

Die Hühner sind hungrig und wollen gegrillte Würmer essen. © Zoch Verlag

An dieser Stelle eine Warnung: Häufig erlebt werden Mitspieler, die mit ihren Plättchenstapeln spielen und immer wieder aufeinander fallen lassen (analog zu den Psychospielchen beim Roulette). Wahrscheinlich aber hauptsächlich, weil sich die Dinger halt einfach toll anfühlen.

Das Spiel endet, wenn die Auslage in der Mitte leer ist oder nur noch umgedrehte Plättchen liegen. Wer am Ende die meisten Würmchen in seinem Türmchen hat gewinnt.

Spiel eignet sich auch nach Alkoholgenuss

So weit, so semi-witzig. Der besondere Reiz des Spieles ist allerdings der Ärgerfaktor. Die Spieler können nämlich nicht nur ein Plättchen aus der Mitte nehmen sondern gezielt auf das jeweils obere Plättchen eines Mitspielers würfeln (die darunter liegenden sind geschützt, bis sie dann gegebenenfalls danach auch mal oben liegen). Wenn erfolgreich geklaut, wandert das dann auf den eigenen Stapel. Dabei ergeben sich gegen Spielende diverse 'Wanderplättchen'.

Das klingt sehr einfach, ist es im besten Sinne auch.

Das typisch deutsche Wort 'Schadenfreude' verfängt bei fast allen. Das Spiel kam bis jetzt noch in jeder Spielerunde als Absacker gut an - auch bei Wenigspielern und sogar in Eigentlich-Nichtspieler-Runden. Es kann auch nach Alkoholgenuss noch erklärt, verstanden und gespielt werden.

Wie es sich für ein erfolgreiches Spiel gehört gibt es auch einige weitere Versionen und Ergänzungen aus dem gleichen Verlag.

https://www.zoch-verlag.com/zoch_de/kategorien/wuerfelspiele/heckmeck-am-bratwurmeck-601125200-de.html

 

Freier Autor Spiele-Experte

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