Garten-Kolumne

So fühlen sich Azaleen wohl

Azaleen kommen wieder in Mode. Auf der Buga 23 widmet ihnen Designer Marco Seidl sogar eine Hallenschau. Auch im Garten und auf der Fensterbank blühen sie üppig, wenn man ein paar Eigenheiten beachtet

Von 
Daniela Hoffmann
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Ein Blick in die Buga-Halle mit der Schau „Aze liebt Lea“. © Daniela Hoffmann

Weil es in diesem Frühling bislang einfach nicht richtig warm werden mag, hat mich mal wieder heftig das Fernweh gepackt. Das wird noch stärker, als ich bei der Mannheimer Bundesgartenschau die U-Halle auf dem Spinelli-Gelände betrete, wo mich üppig blühende Sträucher in ihren Bann ziehen. „Aze liebt Lea“ hat Designer Marco Seidl seine Schau dort genannt. Diese erzählt die Geschichte, wie die Azaleen von China und Japan nach Deutschland kamen.

In der Halle sind Azaleen und Rhododendren aufwendig in Szene gesetzt – zusammen mit einer alten Rikscha, einem steinernen Buddha-Kopf und dicken Bambus-Stäben. Die Besucherinnen und Besucher sollen sich nach Fernost versetzt fühlen.

Ein Name, viele Arten

Unter dem Namen Azaleen werden verschiedene Arten zusammengefasst, die botanisch zur Gattung der Rhododendren gehören. Garten-Azaleen blühen zwischen März und Mai, manche sogar bis in den Sommer hinein. Wann die weißen, gelben, rosa, roten, violetten oder orangefarbenen Blüten erscheinen, ist von der Sorte abhängig.

Unterschiede gibt es auch bei der Größe: Freiland-Azaleen können zwischen 40 Zentimeter und 1,50 Meter hoch werden. Sie wachsen buschig und sind in ihrer Form eher breit als hoch. Im Gegensatz zu anderen Rhododendron-Arten werfen Azaleen ihr Laub zum Winter hin ab oder wechseln ihr Blätterkleid im Frühling.

Die Autorin

Daniela Hoffmann ist seit 2001 Redakteurin beim Mannheimer Morgen und lebt in der Pfalz auf einem ehemaligen Winzerhof. Dort ist Gärtnern zu ihrem Hobby geworden. Von Pflanz-Experimenten, Begegnungen mit Profi-Gärtnern, Floristen, Landwirten und Naturschützern erzählt sie in ihrer Kolumne.

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Weil die prächtigen Gehölze ursprünglich in den Bergwäldern Asiens zu Hause sind, bevorzugen sie auch hierzulande möglichst halbschattige Standorte unter lichten Bäumen. Mit der Sonne haben sie allerdings weniger Probleme als andere Rhododendren.

Sie mögen es gerne sauer

Die hübschen Sträucher mögen einen ziemlich sauren Untergrund. Der pH-Wert des Bodens kann für sie zwischen 4,0 und 5,0 liegen. Des Weiteren wollen die Azaleen möglichst immerzu in feuchter Erde stehen. Trockenes aber auch zu nasses Substrat ist nichts für sie.

Azaleen gibt es jedoch auch als Zimmerpflanzen, die üppige Blüten schmücken. Etwas eigensinnig sind diese, was die Temperatur im Haus angeht. Am liebsten haben sie es um die 15 Grad. Wenn sie blühen, darf es auch etwas wärmer sein.

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Gleichzeitig mögen die Topfpflanzen drinnen zwar an einem hellen Plätzchen stehen, zu viel direkte Sonneneinstrahlung darf es dennoch nicht sein.

Wenn es Sommer wird, sollten auch die Zimmer-Azaleen nach draußen. Sie fühlen sich dann vor allem im Schatten eines Laubbaumes wohl. Damit der Topf nicht überhitzt, wenn das Thermometer nach oben klettert, kann das Pflanzgefäß einfach in den Boden eingegraben werden. Droht der erste Herbstfrost, kommen die Zimmer-Azaleen wieder ins Haus.

Retro-Pflanze erlebt Comeback

Für mich gehören Azaleen zu den Retropflanzen und erinnern mich an meine Oma, die die blühenden Schönheiten so mochte. Zwischenzeitlich waren sie ein wenig aus der Mode gekommen. Auf der Mannheimer Buga allerdings rollt ihnen Marco Seidl jetzt wieder den roten Teppich aus und rückt sie ins Scheinwerferlicht.

Der Garten- und Lichtdesigner aus dem hessischen Ober-Wöllstadt verstärkt die Wirkung der Pflanzen durch farbige Beleuchtung, Musik und Düfte.

Gemeinsam mit anderen Gästen der Hallenschau lasse ich mich gerne in die zauberhafte Blütenwelt entführen und würde nun endgültig am liebsten die Koffer packen, um die ferne Heimat von Aze und Lea für mich zu entdecken.

Redaktion

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