Ein Laster nach dem anderen rollt auf das Mannheimer Spinelli-Gelände. Palettenweise werden Blumen zu den Beeten gefahren. Gärtnerinnen und Gärtner pflanzen sie routiniert ein, arbeiten auf Hochtouren, um die Frühlingsbepflanzung rechtzeitig zum Beginn der Bundesgartenschau fertig zu haben. Die beginnt am 14. April auf Spinelli und unweit davon im Luisenpark.
„217 000 Frühjahrspflanzen bringen wir binnen vier Wochen in die Erde – Hornveilchen etwa, Goldlack, Vergissmeinnicht oder Ranunkeln. Dazu kommen beispielsweise Tulpen, Narzissen, Traubenhyazinthen und Zierlauch. Denn 300 Arten Blumenzwiebeln haben wir schon zuvor gesteckt“, gibt Buga-Projektleiter Dominik Kühn Einblick in die Vorbereitungen.
Die Autorin
Daniela Hoffmann ist seit 2001 Redakteurin beim Mannheimer Morgen und lebt in der Pfalz auf einem ehemaligen Winzerhof. Dort ist Gärtnern zu ihrem Hobby geworden. Von Pflanz-Experimen-ten, Begegnungen mit Profi-Gärtnern, Floristen, Landwirten und Naturschützern erzählt sie in ihrer Kolumne.
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Mir wird fast ein wenig schwindelig von all den großen Zahlen. Dann denke ich an meine Balkonkästen zu Hause. Sie sind noch leer und könnten nun endlich auch mal bepflanzt werden. Vielleicht kann ich mir ja das ein oder andere von den Profis abgucken. . .
„Was hält denn besonders lange in einem Blumenkasten?“, frage ich Dominik Kühn. Der Gärtnermeister lacht. Die Frage hat er offenbar schon mal gehört. Natürlich blühen die klassischen bunten Frühlingsboten nicht ewig. „Aber sie lassen sich mit anderen Pflanzen kombinieren. Dann muss man – wenn es dem Sommer zugeht – nur die typischen Frühlingsblumen ersetzen“, erklärt der Fachmann.
Das machen die Gärtnerinnen und Gärtner auf dem Buga-Gelände im Großen übrigens genauso. Stiefmütterchen, Akeleien oder Gänseblümchen stehen dort neben Blattschmuckpflanzen in den Beeten. So neben Heuchera, die es in vielen Färbungen gibt und die auch bei mir im Garten einfach unkaputtbar sind.
Gräser wie die Segge sind ebenfalls langlebige Partner und natürlich Kräuter. „Salbei, Blutampfer oder Petersilie“, zählt Dominik Kühn auf, „was eben zum Farbkonzept passt.“
Meine Idee für zu Hause: eine fröhliche Gelb-Blau-Grün-Kombi. Dafür nehme ich Petersilie, Vergissmeinnicht und Hornveilchen.
Der Vorteil an Hornveilchen ist, dass sie wirklich ausdauernd blühen – von März bis Oktober. Zudem sind ihre Blüten genauso essbar wie die des Vergissmeinnichts. Zusammen mit der Petersilie könnten die beiden also vielleicht eine echte Bereicherung für meinen Frühlingssalat werden.
Trotzdem sollte man bei vorgezogen gekauften Pflanzen besser vorsichtig sein, da sich darauf Rückstände von Pestiziden oder Kunstdünger befinden könnten.
Fürs Auge dürfen deshalb in meinen Blumenkasten auch gelbe Tulpen, deren Bestandteile man nicht essen sollte. Es muss ja schließlich auch nicht alles Schöne küchentauglich sein. . .
Rosa-rot wird es als nächstes in einer Schale auf meinem Balkon – mit Bellis, Primeln und Heuchera mit rötlichen Blättern. Letztere wird nicht umsonst auch Purpurglöckchen genannt. Denn ihre kleinen Blüten erinnern tatsächlich an Glocken im Miniaturformat. Und diese bezaubern zumeist bis in den Spätsommer hinein.
Dann können sich zum Herbst hin das Heidekraut oder Astern mit dazugesellen – bei mir daheim wie bei der Bundesgartenschau in Mannheim. Doch daran wollen wir gerade noch gar nicht denken. „Jetzt heißt es erstmal durchstarten“, sagt Dominik Kühn fröhlich. Und da kommt er auch schon angefahren: der nächste Laster mit Frühjahrsblumen.
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