Eine meiner Freundinnen liebt den Vamp-Style. Schwarze Kleidung, dunkle Schminke, alles, was dazu gehört. Und Halloween ist für sie und ihre Familie das Fest der Feste. Zu diesem schaurig-schönen Anlass kam mir die Idee, für sie ein besonderes Mitbringsel zu suchen: schwarze Blumen für ihren Garten. Mal sehen, ob die fast so schwer zu finden sind wie echte Gespenster.
Im Frühsommer habe ich an einem Marktstand schwarze Petunien gekauft. Die haben bei uns mit ihren samtigen Blüten lange einen Balkonkasten geschmückt. Doch diesmal habe ich an dem Stand kein Glück. Ein bisschen verunsichert frage ich deshalb bei Afra Stoll im Mannheimer Gartencenter Beier nach, ob im Spätjahr überhaupt noch schwarze Blumen zu bekommen sind.
Schwarz ist eigentlich violett
Zu meiner Überraschung fallen ihr zum Thema schwarze Blumen gleich mehrere Beispiele ein. „Allerdings haben die nicht wirklich schwarze Blüten – vielmehr rote oder violette, die sehr, sehr dunkel gezüchtet sind“, erklärt mir die Gärtnermeisterin. Geheimnisvoll wirken sie wegen ihrer Färbung dennoch.
„Vereinzelt kann man jetzt noch die Black Surprise sehen“, weiß Afra Stoll, „eine recht großblumige schwarzpurpurne Gladiole“. Diese wird bis zu 1,20 Meter hoch und blüht von Juli bis Oktober.
Ganz ähnlich verhält sich die Dahlie „Kenora Macop“ mit ihren riesigen rot-schwarzen Blüten. Sie macht sich wie die Gladiole als Schnittblume in der Vase toll. Im Beet mögen beide einen sonnigen Standort, sollten dort aber wegen ihrer Höhe angebunden werden, damit sie nicht abknicken.
So überwintern die empfindlichen Schönheiten
Die zwei Schönheiten sind zudem frostempfindlich. Wenn die Blätter der Gladiolen also langsam im Herbst vergilben, sollten ihre Knollen aus der Erde genommen und der Stängel bis auf etwa fünf Zentimeter zurückgeschnitten werden.
In Keller, Garage oder Schuppen können die Knollen dann trocknen und schließlich dunkel sowie möglichst luftig in einem Karton über Winter lagern.
Kühl sollte es ebenfalls sein, Minustemperaturen jedoch vermieden werden. Mit den Dahlien verfährt man genauso.
Im Frühjahr werden die Knollen dann wieder hervorgekramt und Ende April oder Anfang Mai erneut in der Gartenerde verbuddelt.
Dunkle Blüte mit betörendem Duft
Eine besonders dunkle Erscheinung ist auch die Schokoladenblume. Die wäre etwas für den Sohn meiner Freundin. Ein inzwischen nicht mehr ganz so kleiner Halloween-Geist, der aber noch immer gerne nach Süßem oder Saurem ruft. Allerdings blühen auch die Schokoladenblumen nur von Juli bis Oktober. „Dann beeindrucken sie wirklich mit einem intensiven Schokoladen-Duft“, sagt Afra Stoll.
Ich aber brauche ein Mitbringsel für den Übergang zum November. Doch auch die schwarzen Witwenblumen, Stockrosen, Cornblumen und die Rose „Black Madonna“ blühen nicht ganz so lang.
Trotzdem hat die Mannheimer Gärtnermeisterin noch einen Einfall: Die Christrose Dark Purple, die von November bis in den März hinein blüht. „Von ihr haben Pflanzenfreunde richtig lange etwas“, erklärt Afra Stoll. Denn die Staude ist mehrjährig und winterhart.
Die schwarze Christrose taugt somit als natürliche Dekoration weit über Halloween hinaus. Mit ihrer intensiven Blütenfarbe ist sie auch im Advent und über die Weihnachtsfeiertage hinaus ein edel wirkender Hingucker. Ein schönes Geschenk also für meine das Schwarz liebende Freundin.
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