Vom Machtzentrum zu einer der beliebtesten Schlossruinen der Welt
Das Schloss Heidelberg ist eine echte Legende unter den Ruinen – weltweit bekannt und immer noch so majestätisch. Trotz seiner verwitterten Fassade hat es diesen gewissen Charme, der seine Besucher in eine Welt voller Mystik und Romantik entführt. Auf dem Königsstuhl über dem Neckartal thront es immer noch stolz und prägt das Bild der Heidelberger Altstadt. Die Schlossruine aus rotem Sandstein, 80 Meter über dem Talgrund, ist einfach ein Blickfang und zählt heute zu den meistbesuchten touristischen Sehenswürdigkeiten in ganz Europa.
Früher war das Schloss die pompöse Residenz der Kurfürsten von der Pfalz. Hier haben sie ein Machtzentrum geschaffen, das locker mit dem Kaiserhof in Prag und Wien mithalten konnte. Doch dann kamen die Kriege des 17. Jahrhunderts und verwandelten das Schloss in eine Ruine – und es wurde nie wieder vollständig aufgebaut. Damit begann dann aber eine neue Ära: Das Schloss wurde zum Sehnsuchtsort für Romantiker aller Art - Dichter, Maler oder einfach nur Verliebte.
Einzigartige Erlebnisse im Heidelberger Schloss: Von der Lichtshow bis zur Expertentour
Das Heidelberger Schloss ist bequem zu Fuß erreichbar. Einfach dem Burgweg vom Kornmarkt aus folgen. Wer es etwas gemütlicher angehen möchte, dem steht auch die Bergbahn zur Verfügung, die einen direkt zum Schloss bringt.
Vom ruhigen Garten aus bietet sich ein ganz besonderer Blick auf die Stadt und das Tal. Außerdem können Besucher hier eine Skulpturensammlung, ein riesiges Weinfass und eine spektakuläre Lichtshow erwarten. Führungen oder Audioguides ermöglichen eine ausgiebige Erkundungstour des Schlosses – die Innenräume dürfen nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Diese finden jeden Tag statt und dauern etwa eine Stunde. Wer erst einmal eine solche Führung durch das Schloss selbst miterlebt hat, weiß, warum die Ruine ihren Namen „Die schönste Ruine der Welt“ trägt.
Im Mai hält das Schloss eine ganz besondere Führung für alle Besucher bereit: die „Expertentour Schlossruine. Glanz und Elend der Pfälzer Kurfürsten". Dieser Rundgang verdeutlicht, wie nah Glanz und Elend im Leben der Pfälzer Kurfürsten und Kurfürstinnen beieinander lagen.
Hinter den Mauern des Schlosses: Die Faszinierende Geschichte des Elisabethentors
Vom Stückgarten aus bietet sich einer der beeindruckendsten Ausblicke auf das Heidelberger Schloss. Ein besonders beliebtes Fotomotiv ist das imposante Elisabethentor, ein prächtiges Geschenk aus dem 17. Jahrhundert.
Friedrich V. hat es 1615 extra für seine Frau Elizabeth Stuart bauen lassen. Die Legende besagt, dass es in nur einer Nacht errichtet wurde. Ein triumphbogenartiges Meisterwerk mit jeder Menge feinem Skulpturenschmuck. Und wenn man genau hinschaut, entdeckt man versteckte Tiere wie Frösche, Eidechsen und Eichhörnchen im steinernen Laubwerk.
Um 1613 hat er außerdem den Stückgarten in einen absoluten Traumgarten für seine Frau umbauen lassen. Und durch dieses prächtige Elisabethentor kam man in den Garten rein. Früher beherbergte der Stückgarten sogar ein Vogelhaus, das später zur Orangerie umgebaut wurde. Heute ist der Stückgarten vor allem ein beliebter Aussichtspunkt für Besucher des Schlosses, von dem aus man bei klarer Sicht bis in den Pfälzerwald blicken kann.
Schlossbeleuchtungen sorgen für ein faszinierendes Spektakel
Eine großartige Gelegenheit, das Heidelberger Schloss zu besuchen, ist während der Schlossbeleuchtung, wenn die Ruinen in einem faszinierenden Farbenspiel aus Licht und Feuerwerk erstrahlen. Und das passiert zwei Mal im Jahr. Die Tal-Fassaden werden mit bengalischem Feuer in strahlendem Rot beleuchtet und erinnern an die drei Brände, die das Schloss zerstört haben. Erst geht die normale Straßenbeleuchtung aus und viele Scheinwerfer in der Stadt werden abgeschaltet. Dann zündet die Freiwillige Feuerwehr Feuertöpfe rund um den Fuß der Ruinen an. Definitiv das Highlight des Heidelberger Schlosses.
Unter der Woche kann man die Ruine sogar bis 23 Uhr bewundern. Hier sind es 34 Natriumdampf-Scheinwerfer, die das Schloss in einem gemütlichen Orangeton anstrahlen.
Das Heidelberger Schloss als ganz besonderes Muttertags-Ausflugsziel
Noch keine Idee für den Muttertag? Das Heidelberger Schloss bietet am 12. Mai einen festlichen Brunch. Inmitten der historischen Kulisse des Schlosses erwartet die Besucher ein ganz besonderes gastronomisches Erlebnis. Von einer Vielzahl von Vorspeisen über Frühstücksklassiker bis hin zu köstlichen Suppen und drei delikaten Hauptgerichten gibt es für jeden Geschmack etwas zu entdecken. Das verlockendes Dessertbuffet aus eigener Patisserie rundet das Ganze perfekt ab.
Ort: Schloss Heidelberg, Schlosshof 1, Heidelberg
Datum: Sonntag, 12. Mai (Muttertag)
Zeit: Von 12 bis 15 Uhr (Einlass ab 11 Uhr)
Und falls man für den restlichen Tag noch nach einer Aktivität sucht: Wie wäre es mit einem Besuch im Botanischen Garten?
Eine Schatzkammer der botanischen Vielfalt
Der Botanische Garten der Universität Heidelberg hat eine faszinierende Geschichte. Bereits im Jahr 1593 wurde er von Henricus Smetius, einem Professor für Medizin, als Medizinkräuter-Garten ("Hortus Medicus") gegründet. Damit gehört er zu den ältesten seiner Art in ganz Deutschland.
Der heutige Garten, mittlerweile der siebte seiner Art, wurde im Jahr 1915 eröffnet. Heute erfüllt er als wichtige Forschungsstätte für die Pflanzenwissenschaften verschiedene Aufgaben. Dazu gehören: der Schutz der pflanzlichen Biodiversität, die Ausbildung von Biologiestudenten und die Aufklärung der Öffentlichkeit.
In den Gewächshäusern findet man eine riesige Auswahl an einzigartigen Pflanzensammlungen – von Sukkulenten bis zu Orchideen ist alles dabei. Und im Freilandbereich kann man verschiedene Lebensräume wie Hochmoore, Heidemoore und sogar einen verunkrauteten Weinberg entdecken. Insgesamt beheimatet der Botanische Garten rund 10.000 Pflanzenarten – eine wahre Schatzkammer der botanischen Vielfalt und Forschung.
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