Ein Leben an einem Ort und trotzdem in zwei Welten – Jana Günther aus Halle an der Saale kennt das. Ihre ersten 21 Jahre verbringt sie in der DDR, dann wird sie 1989/90 wiedervereinigt. Seit Jahrzehnten wohnt sie in Halle-Neustadt,das für viele nur „Haneu“ heißt. Plattenbau, damals Stolz vieler DDR-Bürger, heute Stolz vieler Wiedervereinten. Sauber, sortiert, aufgeräumt, Supermarkt, Café, Apotheke, Arzt in Reichweite. Die frühere Weltklasse-Diskuswerferinmag ihre Heimatstadt, ist ihr bis auf wenige Monate immer treu geblieben. Ihre 74 Quadratmeter große Vierzimmer-Wohnung im Plattenbau – mit Balkon, 520 Euro Kaltmiete – nennt sie „Arbeiterschließfach“. Lesen Sie ein Ost-West-Gespräch unter Freunden – zwischen Ossi-Braut und Besser-Wessi. So sprechen sich die ostdeutsche Jana Günther und der westdeutsche Verfasser dieses Textes seit ihrem Kennenlernen im Juni 1990 in Sachsen-Anhalt an.
Jana Günther begleitet den Sieg des Kapitalismus über den Sozialismus von Anfang an mit Skepsis, ohne heute „undankbar“ sein zu wollen. Als am 9. November 1989 die 1400 Kilometer lange Mauer zwischen Deutschland Ost und West fällt, da „habe ich keinen getroffen, der zu diesem Zeitpunkt eine deutsche Wiedervereinigung wollte“. Reformen, freie Wahlen und Reisefreiheit hätten die friedlichen Revolutionäre gewollt. Mehr nicht. „Wir wollen endlich mal woanders hin, fühlten uns eingesperrt. Reisefreiheit, das war die Triebfeder.“ Hin- und hergerissen wird die junge Frau, die gerade als DDR-Sportlerin die Weltspitze des Frauen-Diskuswerfens erreicht – zwischen Freiheit und Feigheit, Vertrauen und Verrat, Naivität und Neurose, Überheblichkeit und Überforderung. Manches – aber nicht alles – wird gut.
„In geordneten Bahnen lief mein Leben bis zum Sommer 1989. An Flucht aus der DDR habe ich nie gedacht. Ich hatte alles, was ich brauchte. Zukunfts- und Existenzängste kannte ich bis dahin nicht. Meine Eltern liebten mich.“ Jana Günthers Vater arbeitet im Baugewerbe, die Mutter bei der Stadt Halle. Sie hat eine „glückliche Kindheit und Jugend“ – und sagt das heute in aller Gelassenheit. Jana Günther ist Mutter eines erwachsenen Sohnes, meistert auch ihr zweites Leben nach der DDR. Sie arbeitet als Erzieherin in der Teamleitung bei einem großen sozialen Träger, vorher viele Jahre bei der Lebenshilfe.
Trotzdem schlummern in der 51-Jährigen viel Sozialismus und Soziales. „Es war das Gemeinschaftsgefühl, durch das wir DDR-Bürger die friedliche Revolution vollbracht haben.“ Zusammengehörigkeit in jeder Gruppe, Schulklasse, Hausgemeinschaft, im Sport sei ein besonderes Merkmal der DDR gewesen, dazu Akzeptanz und Anerkennung untereinander. „Ich habe nie Einsamkeit erlebt, war immer Teil eines Ganzen.“ Das sei ab 1990 verloren gegangen. „Mit der Wiedervereinigung zog eisige Kälte in unser Land, begleitet von Selbstsucht, Machtgier, Egoismus.“
Jana Günther gehört nicht zu denen, die nur nostalgisch auf die verflossene DDR blicken. Sie schaut – als Erzieherin den Umgang mit Kindern gewohnt – genau hin. „In der DDR waren alle bis zum Alter von drei Jahren in der Krippe, dann folgte jeweils ein Jahr in kleiner, mittlerer und großer Gruppe im Kindergarten. Große Gruppe war wie Vorschule. Da haben wir bereits Mengenlehre gemacht, die Farben konnten wir auch alle. Und bis 20 konnten die meisten auch schon zählen.“ Die ehemalige Leistungssportlerin findet es „lächerlich“, was Kinder heutzutage am Ende der ersten Schulklasse können müssen. Kinder würden heute dümmer gemacht, als sie wirklich sind. „Unser Schulsystem war auf jeden Fall besser“, sagt sie. „Jede Schule – egal ob in Rostock, Halle oder Erfurt – hatte den gleichen Lehrplan. Ein viel stabileres System als diese ständigen Wechsel hier.“
Lob und Tadel sind bei ihr in Nachbarschaft. Was heute Inklusion heißt – also gemeinsamer Unterricht von Behinderten und Nichtbehinderten –, gibt es in der 1990 offiziell abgeschafften DDR nicht. „Die sind nicht bildungsfähig“, zitiert Jana Günther sinngemäß die frühere DDR-Bildungsministerin Margot Honecker, Ehefrau des langjährigen DDR-Diktators Erich Honecker. „Solche Kinder waren teilweise in Krankenhäusern auf besondere Stationen abgeschoben und vegetierten vor sich hin. Ich habe das nie gesehen, und wir einfachen Bürger haben von diesen unmenschlichen Grausamkeiten erst nach dem Ende der DDR erfahren.“ Andererseits denkt sie sehr gern an ihre Zeit im Kinderhort zurück. „Wir sind häufig in die Natur gegangen, auf Bäume geklettert. Es waren wenige, die das nicht hinbekamen. Wenn ich das heute sehe, dann sehe ich viel Bewegungsarmut. Elektronisches Spielzeug und die Glotze bestimmen den Tag. Heute weiß doch kaum noch ein Kind, was Kaulquappen sind. Wir haben die mit nach Hause genommen und Frösche gezüchtet.“
Ortswechsel. Halle-Neustadt, Straßenbahnstation Schwimmhalle an der Magistrale, der Hauptverkehrsader in dem Plattenbaustadtteil. 100 000 Menschen wohnen hier zu besten DDR-Zeiten, heute sind es weniger als die Hälfte. „Da drüben“, zeigt Jana Günther Richtung Schwimmhalle, „,hat Fidel Castro bei seinem Staatsbesuch einfach alle Planungen über den Haufen geworfen, war auf einmal weg und ist ins Bad gegangen, um ein paar Bahnen zu schwimmen.“ Sie spricht von „heller Aufregung bei der Staatssicherheit“, der Bespitzelungspolizei, die es im Juni 1972 bei Castros umjubeltem DDR-Besuch gibt. „Der war auf einmal weg, praktisch kurz mal abgetaucht.“ Der damalige DDR-Staatschef Erich Honecker umgibt sich gern mit Lichtgestalten des Sozialismus. Der Kubaner Fidel Castro, er stirbt 2016, ist jahrzehntelang quasi so etwas wie ein Polit-Star – sozusagen der John F. Kennedy der Sozialisten. Ob die Geschichte im Schwimmbad Wahrheit ist, lässt sich heute nicht mehr prüfen. Sie hält sich aber hartnäckig – nicht nur in Halle-Neustadt. In den gesteuerten Zeitungen der DDR steht davon damals kein Wort.
Hast Du mal daran gedacht, Halle zu verlassen und in den Westen zu gehen?
„1993 war ich nach der Ausbildung für ein Jahr arbeitslos. Keine Nachfrage nach Erziehern. Ich hatte eine Freundin, die nach Wolfsburg gegangen war. Da habe ich daran gedacht, es aber nicht gemacht. Und dann bekam ich ja wieder Arbeit“, sagt die Ex-Spitzensportlerin. Im Jahr 1990 – die Deutschen in Ost und West stecken tief in der Mauerfall-Euphorie – bricht Jana Günther ihr Sportstudium in Leipzig ab. „Es war nichts mehr wert.“ Drei Jahre vorher, mit 19, wird sie mit 67,00 Metern Sechste bei den Diskus-DDR-Meisterschaften in Potsdam; am Jahresende steht die Sportlerin des SC Chemie Halle auf Platz 10 der Jahresweltbestenliste. Sie lernt ein wenig den Westen kennen – auf Sportfesten, etwa in Wien. Und sie hat natürlich enge bis freundschaftliche Verbindungen zu anderen Spitzensportlern der damaligen DDR – etwa zu ihrer Konkurrentin und Trainingspartnerin Ilke Wyludda, die später bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta Gold holt. Oder zu Katrin Krabbe aus Brandenburg, die Anfang der 1990er Doppelweltmeisterin über 100 und 200 Meter wird und Weltsportlerin des Jahres. Ganz so weit bringt es die 51-jährige Frau aus Halle nicht – vielleicht auch, weil sie nicht gern im Mittelpunkt stehen will. „Ich wollte immer meine beste Leistung bringen, war ehrgeizig, nicht verbissen, lieber unangestrengt“, sagt sie heute. „Sehr anstrengend“, erinnert sie sich, „war eine Dopingkontrolle damals in Bratislava (Breslau) gemeinsam mit dem Stabhochsprung-Weltmeister Sergej Bubka.“ Er überspringt an dem Tag 6,05 Meter – und schafft einen Monat später in Nizza mit 6,06 einen neuen Weltrekord. „Wir waren beide ausgelost und konnten nicht, wie das manchmal nach Hochleistungen ist.“ Der körperlichen Verweigerung folgt viel Flüssiges. Am Ende klappt die Dopingprobe doch. „Wir sind beide ziemlich angeheitert rausgegangen“, sagt sie. Denn in Tschechien gelte: Wenn gar nichts geht, hilft Bier. Heute braut Jana Günther manchmal in ihrer Freizeit Met, den süffigen Honigwein.
Die 51-Jährige erzählt gern von solchen Erinnerungen, lacht sich manchmal kaputt. Die Geschichte mit den Bananen, die die Ossis angeblich nicht kennen und so begehren, findet sie „diskriminierend“, denn „wir hatten das nicht jeden Tag, aber kannten das natürlich auch schon, bevor die Mauer fiel“. Geradezu lächerlich findet sie, wie „wir Ossis bis heute immer noch als bildungsferne Idioten dargestellt werden“. Konkret meint die 51-Jährige die seit 25 Jahren von RTL ausgestrahlte „Stern TV“-Serie mit der Familie Ritter aus Köthen in Sachsen-Anhalt. Es geht dabei im Wesentlichen um die mediale Begleitung einer saufenden Mutter und ihrer Kinder, immer an der Grenze zur Obdachlosigkeit und so ziemlich an jedem Abgrund, den das Leben im schlechtesten Fall zu bieten hat. An dem Tag im August dieses Jahres, als wir darüber sprechen, steht auf der Titelseite der „Mitteldeutschen Zeitung“, größte Zeitung in Sachsen-Anhalt, die Schlagzeile „Der Osten holt auf“, auf Seite 3 ein langer Text mit der Überschrift „Mit Ritters durch die Jahre“. Er befasst sich eben mit jener Familie Ritter, die für Jana Günther „ein Zerrbild des Ostens darstellt“. Solche Leute gebe es überall, natürlich auch im Westen.
Kannst Du Dich noch erinnern, wo und wie Du den Mauerfall erlebt hast?
„Da habe ich oft drüber nachgedacht; es fällt mir nur nicht mehr ein. Definitiv nicht aus dem Fernsehen. Ich glaube, als ich nach Hause kam, hat mir meine Mutter oder mein Vater davon erzählt.“ Nur an eines erinnert sich die Frau mit Abitur und guten Schulnoten genau. „Wenn alle in den Westen fahren, dann machen wir das auch“, sagt sie damals im November 1989 zu ihrem Bruder. Der erlebt noch am 7. Oktober 1989 mit Glanz und Gloria den 40. Jahrestag der DDR in Ost-Berlin in der sozialistischen Hälfte der geteilten Stadt. Wie sich einen Monat später zeigt, sind das die letzten Zuckungen eines zerfallenden Staates.
Aus der Fahrt in den Westen wird dann eine nach West-Berlin, nachts mit dem Zug zum Bahnhof Zoo, dann morgens auf den Kurfürstendamm. „Meine Mutter war so schockiert, weil da auf der Toilette im Bahnhof Zoo irgendwelche Drogenbestecke herumlagen“, erinnert sich Jana Günther. Ihre Mutter ist „völlig überfordert“ mit der neuen Welt. Sie fragt sich mit Blick auf die große Warenauswahl in Schaufenstern und Läden: „Wieso haben die hier alles? Warum haben wir das nicht? Wir gehen doch auch hart arbeiten.“ Jana Günthers Mutter stellt viele Fragen über die Zeit. Irgendwann Mitte der 1990er Jahre möchte sie von ihrer Tochter wissen, woran man denn einen Nazi erkennt. Es ist die Zeit, als die Nazis aus dem Westen den Osten entdecken und die heimlichen Nazis des DDR-Sozialismus wach werden. Die Tochter sagt, wie es Mitte der 1990er ist: Die Nazis tragen in den Stiefeln weiße Schnürsenkel, die Punks rote.
Anderen ging die Vereinigung nicht schnell genug, Dir zu schnell. Warum?
„Wir sind nicht gefragt worden. Die Wessis haben uns nur gesagt, dass alles Bisherige Mist war. Und dann sind die hier eingefallen, haben alle eine Buschzulage (besondere Bezahlung, Anm. der Redaktion) bekommen und wollten uns dummen Ossi sagen und zeigen, wie das Leben geht. Das war oft eine Überheblichkeit ohne Grenzen. Und es kamen viele, die es im Westen zu nichts gebracht hatten und hier nun auf dicke Hose machten.“ Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl „hat sich mit fremden Federn geschmückt als Kanzler der Einheit, doch was hat er für die Einheit getan?“ Ohne den Mut der Ostdeutschen hätte es eine Wiedervereinigung zu dem Zeitpunkt nicht gegeben. „Diese Anerkennung wurde uns aber nie wirklich zugesprochen“, beklagt Jana Günther.
Früher ist die Ex-Sportlerin ein Fan von Gregor Gysi – jener Figur, die sich zu DDR-Zeiten als Anwalt im Osten einen Namen macht. Und der später im Deutschen Bundestag für die PDS (sie ist nach der Wiedervereinigung die Nachfolge-Partei der DDR-Einheitspartei SED) und die Linke die Fahne des Sozialismus hochhält. Heute denkt die 51-Jährige so, dass „ich keinen mehr wählen kann, weil die in 5000 Sätzen immer noch nichts sagen“. Politikverdrossen und Politikerverdrossen – ein Phänomen, das mehr Raum gewinnt. Jana Günther sieht es vor allem aber für die Jugend von heute, denn: „Die Jugend braucht Leitbilder und Leitfiguren. Die müssen verlässlich sein und morgen das machen, was sie heute versprechen.“ In der Lücke zwischen Versprechen und Vergessen sieht die Erzieherin eine Gefahr für die Demokratie von heute.
Seit zwei Jahren schaut Jana Günther kein Fernsehprogramm mehr an. Mit Medien hat sie ihre Schwierigkeiten, beklagt Einseitigkeit und Sensationsgier. Auch den geplanten Massenmord an Juden am 9. Oktober in einer Synagoge in Halle – der Attentäter erschießt zwei Menschen – verbindet die 51-Jährige mit Kritik an Medien. „Ihr habt dem Attentäter doch das gegeben, was er vor allem wollte, nämlich Aufmerksamkeit, Schlagzeilen, Bedeutung.“
Ist die Wiedervereinigung gelungen nach 30 Jahren?
„Das lässt sich nicht pauschal mit Ja oder Nein beantworten. Für die Generation, die wie ich in der DDR aufgewachsen ist und somit von heute auf morgen aus ihrem gewohnten und prägenden Umfeld gerissen worden ist, gibt es noch immer Ost und West. Erst wenn diese Generation ausgestorben ist, wird es im Osten kein Denken mehr in Ost und West geben. Die nach 1990 Geborenen fühlen sich in keinster Weise mehr als Ossis“, sagt Jana Günther. Der Unterschied komme in ihren Köpfen gar nicht mehr vor. Im Westen sei sie sich da nicht so sicher, denn es gebe dort Menschen, denen ein „völlig falsches Bild über das Leben in der DDR vermittelt wurde und immer noch wird. Zu oft habe ich auch noch in jüngster Zeit Menschen kennengelernt, die mir sagen wollten, wie schlecht es mir in der DDR ging. Sie haben mit einer Beharrlichkeit Dinge über unser Leben erzählt, die falsch sind. Sie waren leider auch nicht dazu bereit, ihre erfundenen und von Dritten gehörten Geschichten zu revidieren.“ Ein Grundsatz der Sozialpädagogik – nämlich den Menschen da abzuholen, wo er steht – sei durch die “rasante und übereilte Wiedervereinigung” über den Haufen geworfen worden. Leider sei nicht akzeptiert worden, dass Veränderungen Zeit, Menschlichkeit und eine angemessene Begleitung und Führung brauchen und keine überheblichen Belehrungen.
„Geduckmäusert haben wir lange genug. Und nach der Wende noch viel mehr“, sagt Jana Günther. Sie habe erst nach 1990 so etwas wie Existenzangst kennengelernt. „Inzwischen weiß ich, dass es irgendwo immer weitergeht. Ich habe genug Lebenserfahrung und auch finanziell genügend Sicherheit. Natürlich gibt es immer auch Leute, die sind mit allem unzufrieden, die finden immer was zum Meckern.“
Jana Günther will mit ihren zwei Leben nicht dazugehören.
Jana Günther – und ich als Verfasser der Texte – lernen uns im Sommer 1990 auf dem Sportgelände des SC Chemie Halle kennen. Ich bin damals Reporter für die Zeitung „Mitteldeutscher EXPRESS“, eine Redaktionsgemeinschaft zweier Großverlage mit Journalisten aus Hannover und Köln. Ursprünglich will ich Ilke Wyludda, die damals stärkste deutsche Diskuswerferin, interviewen. Sie bereitet sich jedoch im Trainingslager in Kienbaum bei Berlin auf die Weltmeisterschaften vor. So entwickelt sich in Halle auf dem Trainingsgelände Brandberge zunächst eine eher schmallippige Kommunikation zwischen Jana Günther und mir. In den folgenden Monaten – ich bin 1990/91 nach dem Mauerfall für gut ein Jahr in Sachsen-Anhalt und Thüringen – wird daraus eine Freundschaft, die bis heute anhält; auch wenn wir mal ein paar Jahre nur zu Weihnachten oder zum Geburtstag Botschaften austauschen. 1990 lerne ich in Halle ihre Eltern und damit die Sorgen, Liebenswürdigkeiten und Denkweisen von DDR-Bürgern aus erster Hand kennen. Zehn Jahre vorher wird ihre Tochter Jana auf der Kinder -und Jugendsportschule (KJS) nach bestandener Prüfung aufgenommen. Sie steht dann am 1. September 1980 auf dem Schulhof einer Eliteschule des DDR-Sports und bekommt als Zwölfjährige hautnah mit, wie die Stadt Halle ihre Teilnehmer der Olympischen Spiele von Moskau auszeichnet – darunter der zweifache Marathon-Goldmedaillen-Gewinner Waldemar Cierpinski. 1981 und 1983 gewinnt Jana Günther bei der Kinder- und Jugendspartakiade – Treffpunkt der besten jungen Sportler aus der DDR – jeweils Silbermedaillen. 1985 wird sie bei den Junioren-Europameisterschften in Cottbus Vierte. Auf dem Weg zur Junioren-Weltmeisterschaft der Leichtathleten im britischen Birmingham muss sie sich in der Qualifikation der späteren Diskus-Olympiasiegerin Franka Dietsch geschlagen geben. lü
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