Mannheim/Heidelberg. Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg (IFFMH) widmet seine diesjährige Retrospektive der Ästhetik großer Gefühle im Melodrama. Laut einer Mitteilung des Festivals, das vom 6. bis 16. November zum 74. Mal stattfindet, stellt die Retrospektive unter dem Motto „Rotz und Wasser – Der Name ist Programm!“ die emotionale Wirkung des Genres in den Mittelpunkt. „Im Rahmen des Jahresmotivs 2025 ‚Feel Good?!‘ wollen wir auch hinterfragen, warum uns Filme, die zu Tränen rühren, faszinieren und ob wir uns dabei tatsächlich wohlfühlen“, so das Festival.
Kurator Hannes Brühwiler und Festivalleiter Sascha Keilholz haben insgesamt zwölf Werke aus den Jahren 1945 bis 2012 ausgewählt. Diese sollen dazu einladen, die Bedeutung des Melodramas innerhalb der Filmgeschichte neu zu entdecken und sich der Kraft großer Emotionen im Kino hinzugeben. „Mit der diesjährigen Retrospektive wollen wir die emotionale Kraft des Kinos ganz und gar erfahrbar machen und die ästhetische Bandbreite würdigen, mit der Filmemacher*innen große Gefühle auf die Leinwand bringen“, sagte Hannes Brühwiler.
Die Auswahl umfasse US-amerikanische Schlüsselwerke, aber auch Filme aus Japan, Ägypten, Schweden, Frankreich und Großbritannien. „Nicht nur geographisch, auch inhaltlich spiegelt sich die Vielfalt des Genres wider“, so das Festival weiter. Meist stünden die Dramen weiblicher Figuren im Zentrum, inszeniert von männlichen Regisseuren. Die inneren Konflikte der Hauptfiguren gerieten dabei häufig in Widerspruch zur Gesellschaft, sodass Melodrama auch als gesellschaftskritisches Genre gelesen werden könne.
Unter dem Credo New Film Experience wagt das IFFMH seit 1952 neue, interdisziplinäre Perspektiven auf und durch Filmkunst.
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