Neue Spielzeit der Musikalischen Akademie Mannheim

Saisonauftakt der Musikalischen Akademie Mannheim: So reagiert das Publikum

„Sehr schöner Auftakt“: Die Musikalische Akademie Mannheim ist in die neue Saison gestartet. Wie das erste Konzert im Rosengarten beim Publikum angekommen ist.

Von 
Karolin Jauernig
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1. Akademiekonzert im Mannheimer Rosengarten mit Weltklassesolist Daniel Müller-Schott. © Markus Proßwitz / masterpress

Mannheim. Nach dem Auftakt der neuen Spielzeit der Musikalischen Akademie Mannheim im Rosengarten vibriert das Foyer vor Stimmen, Gesten und frischen Eindrücken. Wir haben uns unter die Gäste gemischt und nachgefragt: Was hat diesen Abend aus ihrer Sicht geprägt? Hier die Antworten direkt aus dem Foyer.

Heidi Biehl (81), Erika Flechsig (81) und Ingrid Beck (88) aus Mannheim. © Karolin Jauernig

Gemeinsam unterwegs sind Heidi Biehl, Erika Flechsig und Kapp. Biehl, „schon lange Abonnentin, seit 40 Jahren“, sagt, man kenne „das alles“ und wisse, was einen erwarte, genau deshalb bleibe man der Akademie treu. Flechsig ergänzt, man versuche „immer fürs NTM zu werben“ und freue sich über „300 neue Abonnenten“. Zugleich hätten viele Ältere aufgegeben: „Wir halten die Treue, so lange es geht.“ Kapp nickt zustimmend. Ingrid Beck hebt den Solisten Daniel Müller-Schott hervor: „Ein sehr guter Solist“, sagt sie knapp. Sie habe sich gefreut, dass die Saison wieder beginne.

Alicia Klemm (28) aus Mannheim. © Karolin Jauernig

Solist „sehr gut“ beim Akademiekonzert im Mannheimer Rosengarten

Für Alicia Klemm war es ein „sehr schöner Auftakt zur Saison“. Sie komme „immer wieder gerne“ und lobt die Kooperation mit der Musikhochschule, dank der es ermäßigte Karten für Studierende gibt. Das Programm empfinde sie immer sehr ansprechend, der Solist sei „sehr gut“ gewesen.

Alexander Bernwald (22) aus Mannheim. © Karolin Jauernig

Auch Alexander Bernwald kommt regelmäßig, da er Musik studiert. Für ihn sei der Saisonstart „ein motivierender Auftakt ins Semester“.

Gwendolin Holmes (29) aus Mannheim. © Karolin Jauernig

Gwendolin Holmes schwärmt vor allem vom Cellokonzert: Es sei für sie das Highlight des Abends gewesen. Alle Stücke haben unglaublich überzeugt, „aber vor allem der Abschluss mit Ravel war sehr schön, wegen dieses reizvollen Hin-und-Hers zwischen Verspieltem und Groteskem“. Die Kontraste haben ihr „richtig Spaß“ gemacht.

Christine (57) und Heike (64) aus Mannheim. © Karolin Jauernig

Auch Christine und Heike sind zu zweit unterwegs: „Sehr schön, wunderbar, das macht viel Freude und Lust auf die neue Saison“, sagen sie. Die Qualität sei „hervorragend“. Seit vergangenem Jahr haben sie ein Abo, ausgelöst von den öffentlichen Debatten rund ums NTM: den Finanzierungsproblemen und Verzögerungen der Generalsanierung, deren Kosten seit Projektbeginn stark gestiegen sind. Das Konzertabo sei ihre Gegenantwort: bewusst Zeit für Musik. Den Entschluss fassten sie, ganz unprätentiös, „im Luisenpark auf der Liegewiese“, lachen sie. Zuvor waren sie häufig in einzelnen Konzerten.

Moritz Maximini (25) aus Mannheim. © Karolin Jauernig

Moritz Maximini richtet den Blick aufs Programm als Ganzes: Der Rahmen, in dem das Konzert stattfinde, sei „toll“, es beginne und ende mit Ravel, passend zum 150. Geburtstag des Komponisten. Sein persönliches Doppel-Highlight: das Cellokonzert und Mussorgski. Besonders habe ihn beeindruckt, „wie die Charaktere des Orchesters herausgearbeitet wurden“. Dadurch habe er „eine klare Bildvorstellung im Kopf“ gehabt. Sein Fazit fällt unmissverständlich aus: „Ein ganz tolles Orchester.“

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