Mannheim. In der klassizistischen Architektur der Oststadtvilla, in der die Sebastian Fath Contemporary (Werderstraße 38) ihre Galerieräume hat, wirken die Bilder der aktuellen Ausstellung wie spannungsreich gesetzte Kontrapunkte. Impulsivität, dramatisch aufgeladener Duktus, Spontaneität und Wagemut zeichnen diese Arbeiten aus.
Ihr Maler, Manfred Fuchs, ist in Mannheim kein Unbekannter. Sowohl als Künstler wie auch als Unternehmer, vor allem aber als Förderer, Stifter und Mäzen hat er sich einen Namen gemacht. Als Förderer wirkt er auch bei seinen Ausstellungen, denn die Erlöse aus den Verkäufen stiftet er sozialen oder kulturellen Zwecken. Die der jetzigen Ausstellung gehen zu 100 Prozent an den Förderkreis des Wilhelm-Hack-Museums Ludwigshafen.
Inspirationsquelle ist oft das Mittelmeer
Wie oft bei Manfred Fuchs sind es Reisen, vorwiegend in mediterrane Länder wie Griechenland, Italien, Südfrankreich, Spanien oder Kroatien, die bei der Motivsuche eine entscheidende Rolle spielen. Die Eindrücke solcher Landschaften, aber auch Erinnerungen an Begegnungen und vor allem die zauberhaften Lichtstimmungen hält der Künstler in Aquarellskizzen fest. So entstehen Notate.
In der weiteren Verarbeitung dieser Skizzen verbindet Fuchs die Spontaneität des ersten Eindrucks mit einer über die Jahre hinweg eingeübten Stilsicherheit, die seine Arbeiten unverwechselbar macht. Das subjektive Moment der Verarbeitung sowie der Rhythmus, den der Künstler seinem Farbenspiel unterlegt, sind in dem temperamentvollen Duktus zu spüren, den man in Fuchs‘ Bildern wahrnehmen kann. Dies lässt Seelenstimmungen spürbar werden.
Neben der Malerei sind auch Plakatabrisscollagen zu sehen
Mit dem Ausstellungstitel „Abstraktion“ ist beschrieben, dass es in jedem dieser Bilder um die Verarbeitung ganz unterschiedlicher Ereignisse geht, deren Nachwirkungen in den Malprozess einfließen.
Da Fuchs sich ungern festlegen lässt, gibt es neben der Malerei auch Plakatabrisscollagen. Dies ist eine Technik, bei der das künstlerische Auge eine Rolle spielt. Die Abrisse von den Plakatwänden ergeben neu zusammengesetzt überraschende Collagen im Stil der Nouveaux Réalistes. Wie diese spiegeln sie ein Stück Kulturgeschichte wider, im Fall von den Arbeiten von Manfred Fuchs die des Rhein-Neckar-Raums, denn er hat ganz bewusst solche Plakate gesammelt, die auch vom Design her ein Ausdruck des jeweiligen Zeitgeistes sind.
Im vierten Raum sind die Materialbilder des Künstlers positioniert. Diese Bilder sind gewissermaßen Nebenprodukte des Malprozesses, wie zum Beispiel der Schutzfilz auf dem Boden oder der dick mit Farbe beschmierte Malerkittel.
Begleitende Veranstaltungen
Begleitet wird die Ausstellung von zwei Gesprächen des Künstlers: am Freitag, 21. März, um 19 Uhr mit Sebastian Baden, Direktor der Schirn-Kunsthalle, Frankfurt, und am Mittwoch, 26. März, um 20 Uhr mit Sylvia von Metzler, Vorstandsvorsitzende des Städelschen Museumsvereins, Frankfurt (Kulturelles Engagement). Am Samstag, 5. April, findet um 14 Uhr eine Informationsveranstaltung mit Dr. Stephan Scherer, Fachanwalt für Erbrecht und weiteres bei Kunst, statt.
Die Ausstellung in der Galerie Sebastian Fath Contemporary (Werderstraße 38, Mannheim) dauert bis 5. April 2025. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 14–19 Uhr, Samstag 12–16 Uhr.
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