Mannheim. Das Nationaltheater will seine Ersatzspielstätte „Oper am Luisenpark“ (Opal) am 12. Oktober eröffnen. An dem Abend soll erstmals die Produktion „CRÉATIONS Schöpfungsgeschichten“ in der Regie von Lorenzo Fioroni, eine speziell inszenierte Operngala mit Teilen alter und neuer Bühnenbilder, zu sehen sein. Das hat Kulturbürgermeister Thorsten Riehle auf Anfrage bestätigt. Details sollen am Donnerstag bei der Vorstellung des Spielplans des Nationaltheaters für die Spielzeit 2024/25 genannt werden.
Das „musikalische Theaterereignis zwischen Gesang, Sprache und Performance“ zur Musik- und Opergeschichte war bereits für Dezember 2022 zur Aufführung im „Opal“ angekündigt worden – doch dann musste die Eröffnung des Neubaus an der Theodor-Heuss-Anlage verschoben werden. „Aber nun ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwas dazwischen kommt, kaum noch gegeben“, äußert sich Riehle optimistisch. Er und Mitarbeiter des Nationaltheaters haben auch den Kulturausschuss am Mittwochnachmittag über den Stand der Arbeiten informiert. Bereits vor einigen Wochen konnten Stadträte des Kulturausschusses die Baustelle besichtigen, da sogar erstmals auf der neu installierten Drehbühne fahren und die Traversentürme, wo die Lichttechnik installiert wird, sehen.
Insolvenz sorgte für Mehrkosten und Verzögerung
„Der Rohbau ist quasi fertig“, so Riehle. Die Arbeiten gingen „inzwischen gut voran, und zwar ziemlich deutlich“. Derzeit laufe bereits die Installation der Bühnentechnik, auch Lieferschwierigkeiten einzelner Teile seien nicht mehr zu erwarten und der Bau der Verbindungswege zu dem Containerdorf neben dem „Opal“, wo Garderoben, Einsingzimmer und weitere Räume für Ensemble und Musiker entstanden sind, funktioniere ebenso. „Das klappt alles, die Signale stehen auf grün“, so der Bürgermeister.
Baubeginn auf dem ehemaligen Oktoberfest-Platz an der Theodor-Heuss-Anlage, zwischen Carl-Benz-Stadion und Technoseum, war im Februar 2022. Für die Stahlhalle mit den Abmessungen 74,80 mal 32,50 Meter, die sich in die Bereiche Hinterbühne, je 20 Meter breite und tiefe Guckkastenbühne, Orchestergraben, Zuschauerraum für knapp 800 Besucher und Foyer gliedert, hatte nach einer europaweiten Ausschreibung die Firma metron Vilshofen GmbH den Zuschlag erhalten. Damals wurde sie als erfahrenes Messebauunternehmen vorgestellt, das sonst für die Internationale Automobilausstellung (IAA) arbeite. Im August 2022 tauchten plötzlich Probleme beim Innenausbau auf. Dann hieß es, dass der geplante Eröffnungstermin am 17. Dezember nicht zu halten sei, sondern sich um mehrere Monate verzögere. Im November 2022 meldete die Firma aber Insolvenz an. „Das war Pech, da konnte das Theater ja nichts dafür“, so Bürgermeister Riehle jetzt.
Die Firma, die „Opal“ eigentlich schlüsselfertig erstellen sollte, hinterließ riesige Probleme. Da die Stadt einen Festpreis von 13,5 Millionen Euro zwar überwiesen, jedoch eine Sicherheitsübereignung vereinbart hatte, fiel der angefangene Bau wenigstens nicht in die Insolvenzmasse. Die Stadt entschloss sich daher, den Bau in eigener Regie fertigzustellen, wofür der Gemeinderat erst 6,3 Millionen Euro und dann noch weitere 2,7 Millionen Euro bewilligen musste. Ob das ganz reicht, ist bis zur Schlussabrechnung offen.
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